Wie anspruchsvoll gebogenes Glas ist, wird dem Betrachter eines Bauwerks mit runden Glas-Elementen oft gar nicht klar. Wenige Quadratmeter einer gewaltigen Fassade machen nicht nur optisch einen himmelweiten Unterschied aus, sondern stellen bei der Herstellung und dem Projektmanagement große Herausforderungen für den Produzenten dar.
Finiglas aus Dülmen hat sich in den letzten Jahren als einer der wichtigen Glasbieger in Europa etabliert. Nach Auskunft des Unternehmens habe man konsequent die Mitarbeiter in der Produktion, der Logistik und der Projektbetreuung weiterentwickelt und qualifiziert. Und das nicht ohne Grund: Denn jede Scheibe erfordere nicht nur höchste Fachkenntnis und maximales technisches Verständnis, sondern auch Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Biegeanlagen und den hohen Prozesstemperaturen.
Seit einem Jahr ist Mirko Heeringa bei Finiglas und betreut die internationalen Projekte. Schwerpunkte liegen vor allem in Benelux und Frankreich, aber auch in der Schweiz, England und Skandinavien. Hierbei bringt Wirtschaftsingenieur Heeringa seine Expertise in Logistik (als Master of Science) mit ins Team sowie sein Fachwissen im Projektmanagement,
Um mit gebogenem Glas architektonische Highlights zu realisieren, komme es bei der Projektbetreuung auf ein nahtloses Ineinandergreifen aller Komponenten und Beteiligten an, unterstreicht Mirko Heeringa, sowie auf einen reibungslosen Ablauf der gesamten Logistikkette. Denn gerade bei komplexen und sehr eng terminierten Großprojekten und Prestigebauten, stehe neben der Qualitätssicherung die definitive Liefertermintreue an oberster Stelle.
Finiglas bietet jedem Kunden neben einem umfassenden Service auch die individuelle Beratung nach dem Prinzip „One face to the customer“ an. Sprich, ein Ansprechpartner begleitet den Kunden über die gesamte Projektlaufzeit.
Dieser Mitarbeiter ist die Schnittstelle zwischen Kunde und Fertigung: Er koordiniert die Produktion, die Logistik und die Abrechnung des Projekts. Dank einer zugesicherten Erreichbarkeit kann dieser Projektkoordinator den Kunden alle gewünschten Antworten geben.
Der Projektablauf gliedert sich in mehrere Phasen: In der Konzeptionsphase geht es um Zielfindung und eingehende technische Beratung sowie um die Festlegung des Zeitrahmens und der benötigten Ressourcen. Hier stehen der Kunde und seine Anforderungen im Fokus.
In der nachfolgenden Planungsphase werden zunächst die Projektorganisation und der Zeitplan erstellt und mit dem Kunden abgestimmt. Nach dem Kick-Off des Projekts stehen stetige Maßnahmen zur Qualitätssicherung an und die Logistikplanung rückt in den Vordergrund.
Wann Finiglas welche Scheibe zum Kunden liefert, hängt stark davon ab, wie die Gewerke auf der Baustelle voranschreiten und wie gut der Zeitplan des gesamten Bauprojekts verläuft. In der Regel verlassen die gebogenen Scheiben in ihren handgefertigten Spezialkisten die Dülmener Werkshallen so, dass sie ohne große Zeitverzögerung eingebaut werden können.
In der Realisierungsphase steht dann die Produktion von Finiglas im Mittelpunkt. Der Projektmanager kontrolliert in dieser Zeit vor allem das Einhalten von Terminen und die regelmäßige Kommunikation mit dem Kunden.
Produktionsanlauf, Reporting, Ablaufsteuerung sowie das Identifizieren von Planabweichungen, die Produktionsnachverfolgung und die Umsetzung der geplanten Qualitätssicherung kommen hier zum Zug. Und wenn dann alle Scheiben gefertigt und alle Kisten gepackt sind, wird die Endphase des Projekts eingeläutet.
Unter den aktuellen Projekten von Finiglas befinden sich die gläserne Kuppel des vietnamesischen Parlaments in Hanoi sowie der architektonisch und planerisch spannende Krankenhaus-Neubau des Mauritshuis im belgischen Knokke.