Jeder schreibt überall über alles. Dieser Eindruck entsteht jedenfalls, wenn die Sprache auf „Social Media“ kommt. Aber schreiben allein reicht nicht, damit die Welt zuhört. Während sich das Internet seit 20 Jahren etabliert, sind die heiß diskutierten „Social Media-Kanäle“ – Twitter, Facebook, Flickr u.a. – noch relativ jung. Daher fällt es schwer, ihre Chancen und Risiken einzuschätzen. Vorsichtige Firmenlenker verbieten ihrer Belegschaft, Profile oder Accounts mit Unternehmensbezug einzurichten, andere werden überaktiv und erkennen (zu) spät, wie viel Zeit das kostet – und vernachlässigen die kontinuierliche Online-Arbeit.
Positive Beispiele zeigen sich insbesondere bei Unternehmen, die sich strategisch auf ihre Social-Media-Aktivität vorbereiten. Denn die Online-Kommunikation ist eine Investition. Wer meint, es gäbe diese Kommunikation umsonst, nur weil ein Account kostenlos ist, irrt. Die wichtigste Ressource – Zeit – steht jedem nur begrenzt zur Verfügung und ist mit einem Budget einzuplanen. Suchen Sie zunächst nach guten Beispielen. Fragen Sie sich: Passt das zu meinem Unternehmen? Kann ich das umsetzen? Wenn Sie zu twittern beginnen, bleiben Sie am Ball! Die Zahl derer, die einem folgen steigt gerade zu Beginn nur langsam.
Bedenken Sie: Eine verwaiste Seite, ein „toter“ Account wirkt schlechter, als gar keine Präsenz zu haben. Wichtig: Bleiben Sie authentisch. Informationen sollten nicht zu werblich verpackt werden, Polemik ist schlechter Stil – gegenüber Wettbewerbern wie gegenüber negativen Kommentaren. Pinwand-Einträge, „Direct Messages“ – die neuen Medien bieten viele Optionen, um vom Monolog zum Dialog zu kommen. Überlegen Sie sich, wie weit Sie gehen möchten. Wenn es die Möglichkeit gibt, ist Antworten Pflicht.
In der Vorbereitung hilft Beratung von außen, den Blick auf die eigenen Fähigkeiten und Chancen zu schärfen. Ob auch die Umsetzung mit professioneller Unterstützung erfolgt, welche Plattformen genutzt werden und wann die Arbeit beginnt, wird erst anschließend geklärt.
Ohne Strategie sollte man die Finger vom Social Web lassen. Wer aber weiß, wie er sich präsentieren will und wie er dies zeitlich und inhaltlich umsetzt, dem eröffnen sich neue Chancen für Image, Absatz, neue Mitarbeiter und Kontakte. Die „ganze Welt“ hört dann zwar immer noch nicht zu. Aber wenn die richtigen Zielgruppen erreicht werden, ist schon viel gewonnen.
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