Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Kommentar

Tauwasser auf 3-fach-Iso: Aufklären!

Seit Januar gilt fast europaweit das Energielabel für Wohnungen und Gebäude. Viele Besitzer werden darauf achten, mit ihren Immobilien eine vernünftige Energiekennzahl zu erreichen, weil dies bei Vermietung oder Verkauf den Wert nach oben treibt. So ist im Neubau ebenso wie im Bestand mit Investitionen für die Wärmedämmung zu rechnen. Der Ruf nach dem Dreifach-Isolierglas mit Spitzen-U-Werten wird immer lauter.

In den 80er Jahren, als die Low-E Verglasung aufkam, wurde schon das U-Wert Äquivalent (damals K- Wert) eingeführt: Je nach Ausrichtung der Verglasung kann bei Süd-Orientierung sogar ein negativer U-Wert entstehen. Im Klartext: man bekommt mehr Wärme in den Raum als durch das Bauteil wieder nach außen abfließt. Glas ist das einzige Bauteil, das die Wärmestrahlung durchlässt, was aber auch Nachteile bringt, wenn man falsch plant.

Außer der Gefahr der zu hohen Erwärmung des Innenraumes, entsteht noch ein unangenehmeres bauphysikalisches Problem: Kondensation. Diese bildet sich nicht wie früher an der Innenseite des Glases, sondern bei wärmetechnisch hocheffizienten Isoliergläsern an der Außenseite. Und Wasser ist sehr aggressiv für Glas; wir sehen das bei gläsernen Duschkabinen, wo die Wassertröpfchen länger auf dem Glas stehen bleiben. Aufgrund von Osmose entsteht ein Ionenaustauch von Kalk und Natrium vom Glas zum Wasser. Folge: das Glas laugt aus. Die Glasindustrie rechnet momentan mit einem großem Wachstum, wenn sich der Trend von Zweifach-Iso zu Dreifachgläsern durchsetzt. Damit übernimmt sie aber auch die Verantwortung dafür, Verbraucher und Architekten entsprechend aufzuklären und über die Folgen zu informieren und auch zu warnen, wo dies nötig ist.

Ihr Paul Bastianen

p.bastianen@planet.nl | Mobil (+31) 6 43 88 87 28

Tags