Der Auslöser für die öffentliche Diskussion um eine gesetzliche Frauenquote war das Ergebnis einer Studie des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung. Danach beträgt der Frauenanteil in Vorständen und Aufsichtsräten deutscher Unternehmen gerade einmal drei Prozent. In neunzig von hundert großen Unternehmen in Deutschland gibt es keine einzige Frau im Vorstand. Und das, obwohl mittlerweile internationale Studien belegen, dass Frauen in Führungspositionen einen positiven Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen haben. Ganz anders hingegen verhält es sich in mittelständischen Betrieben. In den vergangenen Jahren ist hier die Zahl der Frauen in den Geschäftsleitungen sogar gestiegen und betrug 2009 immerhin 19,4 Prozent laut einer Untersuchung der KfW-Bankengruppe.
Machen wir uns nichts vor, der politische Druck auf die Unternehmen erfolgt nicht aus reiner Frauenfreundlichkeit. Der demografische Wandel und der Mangel an qualifizierten Kräften liefern auch hier den Treibstoff. Jetzt ist es an den Frauen, ihre Chance zu nutzen, denn auch das haben Untersuchungen gezeigt: Im Moment sind selbst hochqualifizierte Frauen oft nicht bereit, Führungspositionen zu übernehmen und das liegt nur zum Teil an der mangelnden Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Es geht und es ging uns bei der Besetzung von Stellen nie um das Geschlecht. Bei uns zählt die fachliche und menschliche Qualifikation. Wir sehen uns als eine Unternehmensfamilie und als Team, darum muss beides passen. Aus diesem Grund sehe ich eine aufgezwungene Frauenquote auch sehr skeptisch. Ein „Du musst“ kann nicht förderlich sein, weder für die Frauen noch für die Unternehmen. Man sollte es als Selbstverständlichkeit ansehen, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind in Familie und Beruf. Jeder sollte das leben dürfen, was er am besten kann.
Insgesamt sind knapp dreißig Prozent der Beschäftigten bei Hautau Frauen, sowohl im produzierenden als auch im kaufmännischen Bereich. Damit erfüllt man schon jetzt die geforderte Frauenquote. Dabei haben viele Frauen bei uns mit dem gleichen Problem zu kämpfen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Wer Frauen beschäftigt, muss sich stärker darauf einstellen, dass sie eventuell Kinder haben und beides leben möchten. Das liegt in unserer Natur. Frauen sind bei uns willkommen. Die dadurch entstandene „bunte Mischung“ trägt maßgeblich zum Erfolg unseres Unternehmens bei.
Wir freuen uns über jedes Mädchen als Azubi im Blaumann. Ingenieurinnen im technischen Bereich finden genauso eine lukrative Position wie Damen im Vertrieb, die ganz selbstverständlich Länderverantwortung haben, sowohl intern als auch im Außendienst. Hautau als Familienunternehmen ist sich bewusst, wie wichtig dafür ein flexibles Arbeitsumfeld ist. Entscheidend ist allerdings auch, dass sich die Frauen ihrer Weiblichkeit bewusst sind und bleiben. Denn darin steckt ein großer Vorteil.
Petra Hautau
Seit 1985 leitet Petra Hautau die Geschicke des Beschlagsspezialisten Hautau. In der neuen Ausgabe der Hautau-eigenen Kundenzeitschrift erläutert sie, wie wichtig eine gute Mischung für den Erfolg eines Unternehmens sei. Die Ausgabe der Hautaunews ist unter https://www.hautau.de/ herunterzuladen. Es kann auch eine gedruckte Version angefordert werden.