Viele Unternehmen der Branche nutzen schon länger Social-Media-Kanäle, um mit Internetnutzern Erfahrungen, Meinungen, Eindrücke oder Informationen auszutauschen. Für diese Firmen stehen dabei aber vor allem Kommunikationsziele im Vordergrund, wie Image, Bekanntheit, Kundengewinnung und Kundenbindung. Also Social-Media-Marketing im klassischen Sinn. In diesem direkten Dialog mit der Zielgruppe kommt allerdings die Gruppe der Fachbetriebe und ihrer Mitarbeiter zu kurz.
Hat das Rollladen- und Sonnenschutz-Handwerk bisher keine wirklich funktionierende Austauschplattform besessen, wurde dieser Zustand jetzt schlagartig auf den Kopf gestellt: Eine Initiative von fünf Personen hat eine Gruppe der „Rollladen-Sonnenschutzexperten“ auf Facebook ins Leben gerufen. Alle Teilnehmer der R+S Branche haben hier Zugang – Monteure, Verkäufer oder Geschäftsführer.
Die Gruppe lebt von der Mischung der Teilnehmer und hat vier unschlagbare Vorteile: 1. Sie wird nicht fremd beeinflusst, 2. Sie bietet dem Monteur auf der Baustelle sofortige Hilfe, wenn er mit Anlagen konfrontiert wird, die er noch nie gesehen hat oder eine Montageanleitung braucht, 3. Alle dürfen aus den Erfahrungen und Fehlern der anderen lernen und 4. Die Industrie lernt dazu.
Dazu kommt: Durch die Posts werden mit Sicherheit viele Fehler vermieden, weniger Verlegenheitsreparaturen durchgeführt und keine unnötigen Gewährleistungsprobleme produziert.
Fakt ist, die Mitglieder der Gruppe lernen, egal ob sie aktiv oder passiv teilnehmen. Positiv ist auch, dass die Industrie noch mehr aus dem täglichen Leben auf der Baustelle mitbekommt, live und in Farbe, teilweise auch als Video.
Und genau das wird dazu führen, dass die Montage viel mehr in den Mittelpunkt der Produktentwicklung rücken wird. Der Monteur wird und muss einen höheren Status bekommen. Denn der tägliche Kampf um den Kunden wird nicht nur mit Hochglanzprospekten und günstigen Preisen gewonnen. Erst wenn auch die Montage gut und ohne Probleme funktioniert, tritt der Erfolg ein. Hier wird das Spiel gewonnen, denn es endet wie beim Rennen mit dem Überfahren der Ziellinie, nicht mit der Pole-Position beim Start des Rennens.
In der beruflichen Praxis als Sachverständiger sieht man leider viel zu oft, dass Teilnehmer des Rennens nachträglich disqualifiziert werden, weil sie bestehende Regeln nicht eingehalten haben. Das tut weh und hat auch finanzielle Konsequenzen. Deshalb ist es klasse, dass hier viel Input geliefert und ausgetauscht wird. Auch Sachverständige lernen gerne dazu. Keiner der einzelnen Teilnehmer hier hat jemals das gesehen, was die gesamte Gruppe bisher erlebt hat. Und sie erlebt täglich neue Dinge dazu – schöne und schlechte. Und das sollte „geteilt“ werden, also weiter so!