Nein nicht ganz! Bei uns sah das neulich ganz anders aus, und zwar gar nicht mehr schön: Zwei Tage lang sind in unserem Büro nonstop die Rollläden hoch und runter gefahren, hoch und runter. Das war, als seien die Maschinen verrückt geworden. Als letzte Rettung mussten wir die Stromversorgung des Sonnenschutzes kappen, um wieder in Ruhe arbeiten zu können. Sie lachen? Das war gar nicht lustig!
Und der Grund, warum sich die Fassadentechnik nicht mehr bedienen ließ, war ein Update des Be-triebssystems für unser Tablet, mit dem wir den Sonnenschutz steuern. Denn danach funktionierte die Steuerung der Rollladen-App nicht mehr.
Und genau an dieser Stelle haben wir als Nutzer ein fundamentales Problem, dem sich offensichtlich keiner der Beteiligten stellt: Es gibt unterschiedliche Gebrauchszyklen. Diese liegen bei Fassadensteuerungen um 15 bis 20 Jahre, während die Smartphones wesentlich schnellere Updates erhalten, teils schon nach einigen Monaten. Was nach einem Update dann häufig dazu führt, dass die „alte" App nicht mehr genutzt werden kann. Oder aber das Smartphone selbst wird nach zwei bis drei Jahren nicht mehr mit Updates versorgt. Und der Nutzer? Wenn er Glück hat, lässt sich die Rollladen-App auch auf ein neues Smartphone aufspielen. Dann muss er allerdings alle, teils aufwendig eingestellten Verschattungs-Szenarien, wieder neu festlegen.
Hat der Nutzer Pech, ist guter Rat teuer und endet mit dem kappen der Stromversorgung.
Muss das sein? Bestimmt nicht. Aber weder die Softwarespezialisten von Tablets und Smartphones noch die Anbieter von Gebäudesteuerungen haben dieses Problem auf dem Schirm.
Es ist viel die Rede davon, dass die Zukunft der Branche in der Automatisierung von Fenster- und Fassadenelementen bzw. dem Sonnenschutz liegt, inklusive Vernetzung der Gebäudefunktionen. Wenn nun die Steuerungsanbieter auf App-Applikationen setzen wollen, braucht es zukunftssichere Systeme. Die Gebäudesteuerung via App muss auch mit meinem neuen Handy funktionieren. Die Schnittstellen müssen kompatibel sein, und die Systeme müssen „aufwärtskompatibel sein”, sprich auch mit dem jüngsten Update kommunizieren.
Liebe Anbieter, lasst uns weiter bequem auf dem Sofa sitzen und gebt uns einfach Apps, die auch noch in 25 Jahren mit „iOS 95” laufen werden.