Auch wenn bei Firmenübernahmen stets davon gesprochen wird, dass es nur Gewinner gibt, schadet es nicht, ein wenig genauer hinzuschauen. Denn in der Vergangenheit gab es praktisch keinen Fall, in dem der Übernommene zum gleichberechtigten Partner wurde. Im konkreten Fall wird dies bedeuten, dass die Impulse künftig aus Salzburg kommen werden.
Was dies für das Hautau-Sortiment und die Vertriebsarbeit bedeuten kann – Stichwort Großflächen- und Schiebeelemente – wird natürlich erst die Zukunft zeigen.
Maco hat heute eine Fertigungstiefe von enormen 96 Prozent. Hautau hingegen kauft viele Vorprodukte zu. Beide Seiten betonen, dass gerade dieser Umstand viele Vorteile bringen kann, denn Maco könnte sich zu einem wichtigen Lieferanten für Hautau entwickeln. Wie „eng“ solch eine Verbindung sein kann, wird ebenfalls die Zukunft zeigen.
In der Branche gibt es einige Beispiele, bei denen das Korsett von Tochterunternehmen so eng wurde, dass (finanziell) kaum noch Luft zum Atmen blieb.
Auch für die Kunden auf der Handels- und Verarbeiterseite wird solch ein Zusammenschluss nicht ohne Folgen bleiben, selbst wenn gerne vom Gegenteil gesprochen wird. Denkbar und nicht unüblich wäre beispielsweise, dass Hautau-Partner künftig auch auf Maco umgestellt werden und umgekehrt. Natürlich lässt sich solch eine „Überzeugungsarbeit“ mit entsprechenden Lock- oder Bonuspaketen begleiten.
Hier wird und muss es mit Sicherheit kreative Ideen geben, denn zumindest im Bereich Kerneuropa ist der Markt aufgeteilt und Wachstum praktisch nur noch durch Verdrängung möglich. Und da beide Seiten betont haben, in den kommenden drei Jahren deutlich zulegen zu wollen, werden weitere Kunden gebraucht. So funktioniert Marktwirtschaft!
Die Marktbegleiter werden sämtliche Aktivitäten mit Argusaugen verfolgen und ihrerseits Konzepte erarbeiten, um Anteile zu halten bzw. um ebenfalls zu expandieren.
Fest steht, der Baubeschlagbranche wie auch den Verarbeitern stehen spannende, vielleicht sogar unruhige Zeiten bevor.