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Danke Resi!

Der Streik der Milchbauern war ein Aufbruchsignal für den unter Kostendruck stehenden kleinen und mittleren Produzenten auf heimischen ­Märkten. Man hätte es den Landwirten vielleicht nicht zugetraut, aber sie haben konsequent gezeigt, was geht. Sie haben als produktives soziales System funktioniert und ihre Umwelt – von der sie abhängig sind – beeinflusst. Das ist eine große branchenpolitische Leistung. Es ist aber auch der Beweis, dass konditionievwrte Zwänge zu hinterfragen sind. Die Milchbauern haben gezeigt, wo die Wurzeln der Marktwirtschaft zu entdecken sind.

Ein fairer Marktpreis wird von der Qualität des Produktes und vom Wert, der rational oder emotional dafür hinterlegt ist, gefüttert. Aber auch von der Würde derer, die das Produkt herstellen und dafür einen gerechten Lohn kassieren wollen. Das darf man nicht vergessen. „Fair trade“ gilt nicht nur global, sondern auch regional! Im Falle der Milchbauern war das System aus der Balance geraten. Der Preis stimmte nicht mehr mit dem Aufwand überein. Ethik des Wirtschaftens und Moral bei der Tierhaltung blieben auf der Strecke.

Parallelen zwischen Milchbauer und Fensterbauer sind vorhanden: Auch beim Fensterbauer sind staatliche Ziele stets auch Wirtschaftsfaktoren gewesen. Ob sozialer Wohnungsbau oder Energieeinsparung – der Branche ging es besser, wenn das Staatsziel parallel lief. Dabei übersah man schnell die Preisfalle. Immer höhere Marktanteile bei immer besseren Produkten zu immer tieferen Preisen. Eine Karussellfahrt wie beim Verkauf der Milch. Der zermürbte Anbieter wird um den Lohn seiner Früchte gebracht und schließt zu. Diese Aufgabe bedeutet Verlust von Arbeitsplätzen, Steuereinnahmen und Know-how. Produktqualitäten sind gestiegen – Marktpreise und Margen nicht. Die Branche hat nun ebenfalls die Zähne gezeigt: Und zwar durch die aktuelle Empfehlung des Vorstandes der RAL-Gütegemeinschaft Kunststofffenster e.V., nach wie vor nur A-Profile mit 3mm Außenwandstärken für das RAL-Gütezeichen Fenster zuzulassen. Diese Aufrechterhaltung der Qualitätskette beim Fenster ist das Signal, das Qualität auch etwas kosten darf. Eine Chance für „Fenster-Werte“.

Die Milchkuh-Halter haben uns gezeigt, dass die „Geiz-ist-geil“-Epoche vorbei ist. Die Bereitschaft, Produkte fair zu bewerten und zu bezahlen, wird stärker. Der Verbraucher möchte Qualität, Sicherheit, Gesundheit, Verlässlichkeit und dafür einen gerechten Preis bezahlen. Kurzfristige Gewinnmaximierung von Unternehmensseite ist dabei nicht gemeint und würde kontraproduktiv wirken. Das Preiswürdigkeitsurteil des Käufers setzt neue Standards. Es ist ein Weg zu mehr Wert, eine Chance für die heimischen Märkte in der Arena des ­Marketing.

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