Der rund 26 Kilometer nordöstlich von Paris gelegene Flughafen „Charles-de-Gaulle“, erweitert mit dem Bau des neuen „Boarding-Satelliten“ S3 sein Areal noch einmal gewaltig. Als architektonischer Abschluss der Terminals 2E für internationale Flüge und 2F für innereuropäische Verbindungen ergibt sich nun eine Gesamtgröße, mit der sich der französische Hauptstadt-Flughafen seinen Status als zweitgrößter Flughafen in Europa nachhaltig sichert.
600 beauftragte Unternehmen mit mehr als 12000 Mitarbeitern haben daran gearbeitet, eine Flughafenerweiterung zu schaffen, um die jährliche Fluggast-Kapazität von fast 57 Millionen (56,8 Millionen Reisende in 2006) um weitere 8,5 Millionen Fluggäste im Jahr zu steigern.
Allein die Stahlkonstruktion der neuen Terminalanlagen ist doppelt so schwer wie der Eiffelturm. Insgesamt wurden über drei Hektar Glasfläche verbaut. Mit dabei ist auch die Division Trosifol der Kuraray Europe GmbH. Denn viele der eingesetzten Sicherheitsgläser wurden mit PVB-Folien von Trosifol ausgestattet, der nach Unternehmensaussage europaweit führenden PVB-Folie für VSG im Architekturbereich.
Licht und Design im Fokus
Einen wertvollen Beitrag zu den Bauplanungen lieferten Ergebnisse aus Umfragen unter Fluggästen, die in Design, Innenausstattung und Logistik des neuen Satelliten S3 einflossen. Ganz oben auf der Wunschliste fanden sich die Punkte Licht und Helligkeit. So wurde natürliches Licht zum Schlüsselelement der neuen „Galerie de Parisienne“ mit ihren 5000 Sitzplätzen. Orange und silber verspiegelte Glasflächen von BGT Bischoff Glastechnik aus dem Baden-Württembergischen Bretten, verleihen dem 750 Meter langen und 80 Meter breiten Terminal eine ungewöhnliche Leichtigkeit und Transparenz. Toiletten und Versorgungsräume inmitten des Terminals verschwinden hinter den verspiegelten Flächen und suggerieren eine glastransparente Sicht durch das gesamte Gebäude. Die großen Glasflächen nach außen erlauben dem Wartenden den freien Blick auf die startenden und landenden Flugzeuge und erwecken den Eindruck einer direkten Nähe zum außen liegenden Rollfeld. Fluggast und Flugzeug kommen sich so schon weit vor dem Einsteigen näher, sodass sich die gefühlte Wartezeit verkürzt. Während die äußere Architektur konventionell erscheinen mag, bestimmt im Inneren die sorgfältig ausgewählte Farbgestaltung den Eindruck angenehmer Behaglichkeit. Neben viel natürlichem Licht unterstützen warme und belebende Farben wie Orange, Gelb und Grün das Wohlbefinden der Reisenden und werden ergänzt durch natürliche Materialien wie Holz und Leder. Farbige Trosifol PVB-Folien bilden hier sichtbare Akzente, zum Beispiel als weiß-transluzente Folien in Abtrennungen der Wartebereiche, die aus den Werkstätten des italienischen Glasverarbeiters und Trosifol-Kunden Sunglass stammen. Oder für die Abtrennungen der Rollwege unter den Hallendecken, wo Verglasungen in Kombination mit leuchtend grünen PET-Folien des französischen Glasveredlers Concepta zum Einsatz kommen. Und der Trosifol-Verarbeiter Curvet (Italien) setzt Akzente in strahlendem Blau in den teils aus Glas hergestellten neuen Abfertigungsschaltern der Air France vor den Gates. Die modernen Orange-Töne im Glas der Innengestaltung setzen sich in den sanitären Einrichtungen fort und machen diese zu wahren Blickfängen; hergestellt vom Trosifol-Kunden V2S aus Frankreich.
Wegeführung mit farbigen PVB-Folien
Die Logistik und Führung der Fluggäste durch das Terminalgebäude bis zum Abflug war ein weiterer wichtiger Punkt in den Planungen: einfache Routenführungen, übersichtliche Schilder, deutliche Informationstafeln mit Glas-Einfassungen in Orange (ebenfalls Trosifol) und gradlinige Wegführungen erleichtern die Orientierung für die Fluggäste.
In der ursprünglichen Planung wurden ebenso Abfertigungssektoren für besonders große Passagiermaschinen berücksichtigt. So verfügen die beiden neuen Terminals über sechs Gates für den neuen 800 Passagiere fassenden Airbus A 380. Diese Bereiche lassen bei optimalen Bedingungen eine gleichzeitige Abfertigung von bis zu 5000 Fluggästen zu. Damit ist Charles-de-Gaulle optimal auf zukünftige Anforderungen vorbereitet. Ende Juni 2007 wurde der neue Satellit im Beisein des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy offiziell eröffnet.
Doch die Planungen gehen schon weiter: um die Stellung als Europas zweitgrößten Flughafen, nach London-Heathrow, auszubauen, plant Aéroports de Paris für das Jahr 2012 bereits den nächsten Satelliten S4. In der Größe wird er dem neuen Satelliten S3 entsprechen, jedoch ausschließlich Langstreckenfliegern vorbehalten sein: Von insgesamt 16 Gates werden allein sieben für den A 380 reserviert.|
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