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Dekorativer Schutzschild

_ 1979 hat der Folienspezialist Renolit in Worms mit einer speziell für den Außeneinsatz entwickelten Folie einen technischen Meilenstein gesetzt. Ihre Besonderheit war eine Folienschicht aus transparentem Polymethylmethacrylat (PMMA), die sowohl die Druckfarbe der Dekore als auch die eingefärbte PVC-Basisfolie schützt. Die PMMA-Folie absorbiert die UV-Strahlung fast vollständig und sorgt dafür, dass Dekore und Farben nicht verblassen.

Mit dieser Innovation begann der weltweite Siegeszug des farbigen oder mit einem Holzdekor versehenen Kunststofffensters. Die Hochleistungsfolie, die heute weiterentwickelt unter dem Markennamen Exofol MX auf dem Markt ist, hat maßgeblich zur positiven Absatzentwicklung von Kunststofffenstern beigetragen.

Die bislang höchste Entwicklungsstufe einer Außenfolie wurde 2005 auf den Markt gebracht: Bereits die Basisfolie bei der Exofol FX besteht aus eingefärbtem Acrylat und die transparente PMMA-Folie erhält hier zusätzlich eine Schicht aus Polyvinylidenfluorid. Das verbessert den Oberflächenschutz und die Stabilität der gesamten Folie, die dadurch auch extremen Klimabedingungen standhält. Der Fluorkunststoff erhöht zudem ihre Resistenz gegen Schmutz und Chemikalien. Ihre geringe Oberflächenspannung macht sie schmutzabweisend und pflegeleicht, selbst Graffiti würden sich mühelos entfernen lassen.

Seine neueste Außenfoliengeneration Exofol PX hat das Unternehmen zwischen den beiden etablierten Produktlinien platziert. Der technische Fortschritt dieser Neuentwicklung besteht aus einer weiterentwickelten PVC-Basisfolie sowie aus einer PMMA-Folie mit einem neuen UV-Absorber. Die PVC-Folie wird ohne Weichmacher gefertigt, sodass die Wechselwirkung zwischen den Weichmachern und den UV-Absorbern entfällt. Vor allem in den sonnenintensiven Ländern hat sie sich seit ihrer Markteinführung im vergangenen Jahr bereits fest etablieren können.

Auch die optische und haptische Gestaltung der Außenfolien haben einen hohen Perfektionsgrad erreicht. „Sowohl Farbqualität und Druckbild als auch die Prägung der Folie lassen den Unterschied zu natürlichem Holz oder Aluminium mit behandelten Oberflächen zunehmend verschwinden“, sagt der Entwicklungleiter für den Geschäftsbereich Exterior Dr. Dirk Heukelbach.

Von Golden Oak bis Grau

Die hochwertige Haptik verstärke die farbliche Perfektion und damit die Vielfalt in der Fassadengestaltung. Holzporen wirken wie geschliffen, samtig-matte Strukturen fühlen sich an wie Softlack und raue Oberflächen sehen aus wie sandgestrahlt.

Den entscheidenden Impuls zu den heutigen Dekorqualitäten habe man vor gut 20 Jahren mit der Entwicklung Golden Oak gegeben: Das honigfarbene Eichedekor hat mit seinem Druckbild damals Maßstäbe gesetzt und sich seither als führendes Dekor durchgesetzt. Wesentlichen Anteil an der naturgetreuen Reproduktion hatte die Tiefdrucktechnik, deren Maschinen derzeit mit bis zu sechs Farben arbeiten können.

Heute sind bei den folienkaschierten Profilen vor allem gedeckte Unifarben wie Blau und Grün oder kolorierte Holzdekore gefragt. Und selbstredend die Trendfarbe Grau in den allerfeinsten Nuancen. Ferner sorgen Effektpigmente für einen metallischen Schimmer.

Im Gegensatz zum Neubau überwiegt in der Renovierung bei den Farben klassisches Weiß. Folien in unterschiedlichen Weißtönen passen die neuen Fensterprofile der historischen Umgebung an. Wer die gestalterische Nähe zu vorhandenen Naturholzfenstern sucht, greift zu naturgetreuen Holzdekoren.

Hinter dieser Vielfalt und Perfektion stehe ein ausgeklügelter industrieller Fertigungsprozess: „Das Know-how beginnt bei der Zusammenstellung der Rohstoffe sowie beim Mischen und Plastifizieren“, berichtet Dirk Heukelbach.

Ein PVC-Kalander produziert aus der pastösen Masse die Basisfolie. Die mehr als 60 Jahre alte Technologie des Kalandrierens sei immer weiter entwickelt und perfektioniert worden, beispielsweise durch automatisierte Farbmischereien, automatische Dickenmessungen und Oberflächenkameras.

Die anschließende Veredelung der Basisfolie ist ebenfalls eine Wissenschaft für sich. Nach dem Bedrucken der Folie werden die transparenten PMMA- bzw. PVDF-Schichten unter Druck und Hitze mit der PVC-Lage verbunden.

Im gleichen Zuge erhält die Oberfläche durch Prägung ihre endgültige Struktur.

Die Wärme bleibt draußen

Bei allen Varianten der Exofol Familie rückt das Unternehmen mit der Solar Shield Technology (SST) der Hitzeproblematik bei PVC-Profilen zu Leibe. SST arbeitet mit IR-reflektierenden Pigmenten, reduziert dadurch die Wärmebildung und auch die Temperaturdifferenzen zwischen äußerer und innerer Profiloberfläche.

Die Basisfolie reflektiert die IR-Strahlung, sodass Folie, Klebstoff und Profil entlastet werden – gleichgültig, ob es aus weißem oder dunklem Kunststoff besteht.

Wetterstress im Labor

Hinter dem technischen Fortschritt stehen umfangreiche Test- und Forschungsprogramme. Über viele tausend Stunden hinweg werden Folienmuster einer künstlichen Bewitterung ausgesetzt, deren Intensität mit der jahrelangen Einwirkung starken Sonnenscheins bei wechselnden Witterungsbedingungen vergleichbar ist.

Zusätzlich zu diesen Laborbedingungen testet Renolit seine Folien über Jahre hinweg an mehreren Standorten in Europa und in Übersee unter freiem Himmel. Vor allem die Exofol FX Folien würden hier Maßstäbe setzen: Ihre PVDF-Schicht macht sie besonders UV-resistent, sie nehmen nur wenig Wasser auf und überstehen selbst das subtropische Klima Floridas nahezu spurlos.

Diese Testergebnisse bestätigen externe Prüfinstitute. Das SKZ in Würzburg hat das Bewitterungsverhalten der Produkte überprüft und die Folien tragen das Gütesiegel nach RAL-GZ 716. —

3 Folienmarken

  • <b>Exofol MX</b>: Zweischichtiger Aufbau, Farbe oder Dekor durch transparente PMMA-Folie geschützt.
  • <b>Exofol PX</b>: Optimierte Basisfolie ohne Weichmacher. Gewährleistung bis zu 15 Jahren.
  • <b>Exofol FX</b>: Mehrschichtfolie; Premiumprodukt für besonders hohe Wetterexposition.

Das Unternehmen

Die Renolit Gruppe zählt sich zu den international führenden Herstellern von Kunststoff-Folien für technische Anwendungen. Das unabhängige Familienunternehmen beschäftigt heute rund 4500 Mitarbeiter an mehr als 30 Produktionsstandorten und Vertriebsgesellschaften. https://www.renolit.com/de

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