_ Es klingt nach Hollywood: Zwei Freunde verwirklichen ihren Traum von der eigenen Firma – und rollen damit den Markt auf. Was normalerweise nur auf der Kinoleinwand wunderbar klappt, ist tatsächlich im nordkroatischen Varazdin so passiert. Vor genau 13 Jahren. Seither bewegen sich Aleksandar Vugrek und Marijan Raus mit ihrer Firma Marlex beim Wachstum auf der Überholspur. Das verdeutlichen die Zahlen. Da ist die Produktionsfläche, die von ursprünglich bescheidenen 200 m² auf die Größe von zwei Fußballfeldern angewachsen ist. Oder die Zahl der Mitarbeiter, die von zwei auf 140 hochgeschnellt ist. Und auch der Markt hat sich immer mehr ausgeweitet, mittlerweile über die Grenzen Kroatiens hinweg – in Wohncontainer eingebaute Marlex-Fenster schützen sogar im Eis der Antarktis vor Kälte.
Das Erfolgsgeheimnis? Es ist das Zusammenspiel vieler Faktoren: Unternehmergeist, Fachwissen aber auch einer klugen Geschäftsstrategie. „Wir haben unser Portfolio ständig an den Markt angepasst und von Beginn an auf starke Partner und Technologieführer wie elumatec gesetzt“, sagt Inhaber Aleksandar Vugrek.
Fertigte Marlex anfänglich nur aus Kunststoff, ist heute die ganze Materialpalette in allen gewünschten Kombinationen vertreten: PVC, PVC-Aluminium, Aluminium und Aluminium-Holz sowie Isolierglas. Die PVC-Fenster und -türen werden mit Mitteldichtung nach neuesten Sicherheitsstandards produziert.
Agil, gut ausgebildet und bei der Technik stets vorneweg
Die beiden technikbegeisterten Inhaber, die stets mit Smartphone oder Tablet anzutreffen sind, wissen um die Schlüsselrolle modernster Technologie, um im Markt ganz vorne mitzuspielen. „Wir stellen hochwertige Produkte her. Eine erstklassige Qualität ist daher genauso wichtig wie ein hoher Ausstoß, damit wir auch bei engen Lieferfristen unser Markenversprechen halten können“, betont Inhaber Marijan Raus. Marlex investiert deshalb regelmäßig in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sowie in hochmoderne Maschinen. Beides muss passen. Bei Marlex tut es das, wie der durchschlagende Erfolg unterstreicht.
Es ist das Gesamtpaket aus Qualität, Liefertreue, Service und Preis-Leistungsverhältnis, das die Firma stetig wachsen lässt. Größter Markt ist mit 60 Prozent des Absatzes Kroatien. Hier liefert Marlex an Endkunden und Baufirmen. Die restlichen 40 Prozent gehen an Händler in Europa und von dort aus in alle Welt. Marlex konzentriert sich auf die Fertigung und Organisation der Auftragsabwicklung. Die Montage bei den Endkunden übernehmen ausgewählte Subunternehmer. Das Unternehmen kann dadurch schlank bleiben, flexibel agieren und gleichzeitig Kunden aus einer Hand bedienen.
Dem Markt einen Schritt voraus sein
Um den Expansionskurs voranzutreiben, investierte Marlex in eine neue Anlage zur PVC-Fenster- und Türenfertigung von Stürtz, dem Kooperationspartner von elumatec. Das Ziel: die Produktionskapazitäten durch maximale Automation zu erhöhen. „Die Technologie von Stürtz ist in allen Aspekten der Bearbeitung und Automation dem Wettbewerb voraus. Dadurch können auch wir dem Markt einen Schritt voraus sein“, begründet Marijan Raus die Entscheidung. Für die Planung der neuen Linie wandten sich die beiden Inhaber an Nebojsa Wosel, der als Regionaldirektor Südosteuropa bei elumatec die Firma Marlex seit ihrer Gründung betreut und auf ihrem Erfolgskurs kompetent begleitet. „Nebojsa kennt unsere Firma und Ansprüche aus dem Effeff. Er weiß daher genau, was wir brauchen und hat uns die Lösung auf den Leib geschneidert“, betont Aleksandar Vugrek. Gemeinsam mit Vertretern von Stürtz arbeitete der elumatec-Experte die neue Linie bis ins kleinste Detail aus. Auf 27 Lkw verfrachtet, wurde sie pünktlich nach Varazdin geliefert und professionell installiert.
Automation mit allen Finessen
Entstanden ist eine der modernsten und effektivsten Produktionsstätten in Europa. Alle Arbeitsschritte – vom Zuschnitt über die Stabbearbeitung bis zur Montage – sind automatisiert. In einer Schicht lassen sich damit 600 Fenstereinheiten rationell und effektiv fertigen. Das Flaggschiff der neuen Fertigungslinie ist ein modular aufgebautes Stabbearbeitungszentrum für reine PVC- und stahlarmierte PVC-Fenster und Türen. Es kann mit seinen acht Stationen und einem 12-fach Werkzeugwechsler alle benötigten Standardbearbeitungen parallel durchführen, einschließlich Dichtungshinterfräsung und Kämpferausklinken. Die zwei folgenden Hochtemperatur-Turboschweißlinien bearbeiten die Elemente weiter. Unterschiedliche Bautiefen bei Blendrahmen werden dank der automatischen Zulagenverstellung mühelos gemeistert.
Das anschließende Verputzen übernehmen eine 1-Kopf- und eine 2-Kopf-Maschine. Beide sind mit Zusatzaggregaten für Sonderbearbeitungen ausgestattet (Rahmenspitzfräsen, Eck-und Scherenlagerbohren und Eckbandbohren).
Danach teilt sich die Linie: Die bereits fertigen Blendrahmen werden abgestapelt, während die Flügel beschlagen und im Minutentakt vollautomatisch verschraubt werden. Letztere gelangen über eine Pufferstrecke zu den Blendrahmen. Nach der Hochzeit von Rahmen und Flügel folgt die Verglasung. Hierzu stellt der Glaspuffer die benötigten Scheiben „just-in-time” bereit. Die Zuführung erfolgt über einen Barcode, mit dem jedes Teil gekennzeichnet ist. Im Anschluss gehen die Elemente entweder in die Rollladenmontage oder direkt ins Fertiglager.
Ausstoß und Kapazität verdoppelt
Marlex hat die Kapazität und Produktivität verdoppelt: „Wir fertigen statt 600 jetzt 1200 Fenstereinheiten in zwei Schichten – mit der Hälfte des Personaleinsatzes. Damit haben wir die Weichen für weiteres Wachstum gestellt“, konstatiert Vugrek. Um im Bereich Aluminium nachzuziehen, hat man bei elumatec ein SBZ 628 geordert. Das Durchlaufzentrum ermöglicht eine Profilbearbeitung vom Rohstab bis zum komplett bearbeiteten und zugesägtem Einzelstab.
Raus: „Wir wollen mehr Kapazität aufbauen und durch einen prozessoptimierten Ablauf die Planbarkeit und Produktivität erhöhen.“ Schließlich verfolgen sie ein ehrgeiziges Ziel: das Händlernetz in Europa auszuweiten.—