An einem Bad Langensalzaer Mehrfamilienhaus befinden sich schon längere Zeit drei kleine braune Lüftungsöffnungen im oberen Bereich der Außenwand eines Wohnblocks. Dahinter verbirgt sich eine Lüftungsanlage, die im Jahr 2000 von dem ortsansässigen Fensterbauer TMP als Pilotprojekt kostenlos eingebaut wurde. Hintergrund war ein massiver Schimmelbefall in der zugehörigen Wohnung. „Wir sind im Herbst 1999 eingezogen und an den ersten kalten Tagen lief das Wasser im Schlafzimmer an den Wänden herunter“, denkt Mieterin Edelgard Weichsel ungern an diese Zeit zurück. Messungen ergaben eine Luftfeuchte bis zu 89 % und hinter der Tapete hatten sich die Pilze bereits angesiedelt. Als TMP davon erfuhr, beschloss Geschäftsführer Bernhard Helbing: „Wir helfen hier.“ Das Lüftungssystem „InVenter“ war zu dieser Zeit neu im Programm und es bot sich so die Möglichkeit, die Praxis zu testen und Erfahrungen zu sammeln – die Zwillingslüfter mit einer Wärmerückgewinnung wurden eingebaut. Der Erfolg stellte sich umgehend ein. Die Wände waren auch an kalten Tagen trocken und der Schimmelpilze verschwand.
Jetzt war man daran interessiert, ob die Anlage auch nach fast 13 Jahren noch ordnungsgemäß arbeitet. „Es hat nie ernste Probleme gegeben und die Lüfter laufen noch wie am ersten Tag fast geräuschlos“, freut sich Edelgard Weichsel. Und auch der Schimmelpilz habe sich nie wieder angesiedelt. Um eine optimale Funktion zu gewährleisten, sollte einmal im Monat der Staubfilter nass gereinigt und einmal im Quartal der Keramikwärmespeicher entstaubt werden, empfiehlt Peter Moser, Geschäftsführer der Öko-Haustechnik inVenter GmbH aus Löberschütz in Thüringen. 1999 begann Moser Lüftungssysteme herzustellen. Seine neuartige Lösung mit Wärmerückgewinnung funktioniert ohne den damals gängigen Aluminiumwärmespeicher. Er verwendete den Keramik-Würfel. Keramik, so wusste der Thüringer Ingenieur, hat eine sehr hohe Wärmekapazität – fast wie ein Kachelofen. Inzwischen seien am Standort in Löberschütz über 80 Mitarbeiter tätig und der Vertrieb erfolge weltweit in 20 Länder. Die Gründe für das Wachstum sieht Peter Moser vorrangig im gestiegenen Gesundheitsbewusstsein: „Die Menschen wollen frische Luft und keinen Schimmelpilz im Haus.“ Auch schreibe die EnEV bei Neubauten und sanierungsbedürftigen Altbauten ein detailliertes Belüftungskonzept vor. Inzwischen habe man auch die Produktpalette erweitert und die Lüfter für verschiedene Einbausituationen optimiert.