Schon jetzt ist klar: Diese Messeausgabe wird ausstellerseitig neue Rekorde brechen, denn nie zuvor stand den dort ausstellenden Unternehmen mehr Fläche zur Verfügung. Schließlich konnte man im letzten Jahr die neue Messehalle 3A einweihen, die die Gesamtfläche um 9000 m² bereichert.
Ein herrlich milder Winter – vor allem in Süddeutschland – hat dafür gesorgt, dass man von einer soliden Auslastung der Unternehmen sprechen kann. Zwar teilen viele Branchenakteure die mutige Wachstumsprognose von fast 6 Prozent des Verbands Fenster + Fassade nicht. Dennoch ist der Trend klar positiv: Die Nachfrage nach Fenstern, Türen und Fassaden ist so hoch wie lange nicht mehr. Die Frage ist nur: Können die Geschäftsführer und Investitionsverantwortlichen bei dieser guten Geschäftslage auch freie Tage für den Messebesuch erübrigen?
Lohnen wird sich der Messebesuch auf jeden Fall: Schließlich haben sich die ausstellenden Unternehmen wieder eine Menge Neuheiten und Innovationen einfallen lassen, die Investitionen auch wirklich rechtfertigen sollen.
Was zeigen die Profilsystemgeber?
- Die Anbieter fokussieren mittlerweile Allround-Systeme, die eine neue Ära volumenstarker Profilkonstruktionen einläuten sollen. Hier geht es darum, die Hauptläufer, das Brot-und-Butter-Geschäft besonders attraktiv bzw. besonders vielseitig zu machen. Diese Profile werden allesamt mit neuen Lösungen und Anwendungsmöglichkeiten ergänzt nach dem Motto: „Mit einem System alle Bereiche abdecken.“
- Systemgeber denken schon heute an die Profile von morgen. Und in Nürnberg bekommen wir erste Einblicke, wohin die Entwicklungen gehen könnten: Vorbeischauen sollte man unter diesem Aspekt auf jeden Fall bei Inoutic – die kündigen nämlich einen neuen Composite-Werkstoff an, der 20-mal stabiler als PVC sei und mit dem der Schweiß- und Verputz-Arbeitsgang entfallen könne.
- Auch Rehau ist immer für eine Überraschung gut – ein neues Profilsystem „Synego“ wird angepriesen.
- Bei Veka spricht man von System-Neuauflagen Artline 82 mit flügelüberdeckenden Rahmen und einem „Softline 70 MB“, bei dem das Kürzel für Multi-Box stehe. Versprochen wird uns hier ein „Meilenstein in Richtung des multifunktionalen Fensters der Zukunft“.
Megatrend Hebe-Schiebe-Elemente
- Ein Hingucker wird sicherlich die neue HS-Tür von Veka sein: Flügel, Zarge und Bodenschwelle stehen flächenbündig zueinander.
- Aus dem Holzsegment wird vielleicht auch die Hebeschiebetür Slimline von Becker360 mit einer Ansichtbreite von nur noch 50 mm für interessierte Blicke und neue Kontakte sorgen.
- Und Unilux widmet sich in einem eigens dafür aufgestellten Pavillon auf dem Messestand ganz der Bedeutung großflächiger Fenstererlebnisse mit zahlreichen Schiebe-Varianten.
Fensterfertigung: schneller und/oder besser?
Für den Produktionsprozess haben sich die Anlagenbauer auch einige Neuheiten einfallen lassen. Schauen Sie doch beispielsweise mal bei Rybo bzw. Graf Synergy vorbei: Die versprechen, dass man mit einer neuen Schweißtechnik auf ein nachträgliches Verputzen verzichten könne.
Den Endkunden im Blick
Viele Neuheiten auf der Messe haben auch den Endkunden im Blick. Und dieser soll nicht nur mit tollen Werten, sondern auch mit einem designstarken Produkt überzeugt werden. Beispielhaft zu nennen sind hier die trendigen Oberflächendesigns des Folienanbieters Hornschuch oder auch das neue „Minimalfenster“ von Solarlux für das Luxussegment.
Beschlagsanbieter thematisieren die Lüftungstechnik
In dem Bereich wird (wieder einmal) sicherer, komfortabler und effizienter. Die Lüftungstechnik wird einen sehr großen Stellenwert auf dieser Messe einnehmen. Kleine und große Lösungen wurden bereits angekündigt und sind auch in den Messevorberichten (z. B. von Siegenia, Hautau oder Renson) erwähnt. Und wenn sich ein Fenster ganz von alleine öffnet und schließt, hat das ja auch mit der Lüftungstechnik zu tun. Hier sollte man auf die Lösungen von Winkhaus (activPilot Comfort PADM) und Maco (E-Beschlag) besonders achten.
Daniel Mund, stv. Chefredakteur der GLASWELT