Innergy wird im Pultrusions-Verfahren hergestellt: kontinuierliche Endlos-Glasfasern werden mit einem duroplastischen Kunststoff (Polyurethan) imprägniert. Anschließend wird das behandelte Material durch ein beheiztes, stationäres Werkzeug gezogen. Der Kunststoff wird polymerisiert und das Bauteil erhält seine endgültige Form.
Durch die Vereinigung wichtiger Charakteristika bieten Innergy-Profile einen innovativen und architektonischen Neuansatz: Die mechanische Leistungsfähigkeit von Aluminium werde mit der thermischen Isolationsfähigkeit von Kunststoff kombiniert. Die thermische Leitfähigkeit sei 400 mal niedriger als bei Aluminium – die thermische Ausdehnung 4 mal geringer. Die Verformung durch Bimetalleffekt bleibt somit aus. Zudem sei das Material 20 mal härter als PVC und weise sehr unempfindliche Oberflächen auf. Stabilität wird im Fensterbau durch den hohen Glasfasergehalt erreicht - eine Stahlarmierung werde überfällig.
All diese Eigenschaften können mit schlanken Profilansichten erreicht werden. Der Aluminium-Look wird durch dünne Rahmen- und Flügelüberschläge sowie die freie Gestaltung der Profiloberfläche hinsichtlich Farbe und Haptik erzeugt. Ebenfalls hervorzuheben sei die außergewöhnlich hohe Steifigkeit von Innergy.
Innergy bringe auch in der Verarbeitung enorme Vorteile mit sich: Das aufwendige Verschweißen und Verputzen der Ecken entfällt. Inoutic-Geschäftsführer Edgar Freund erläutert gegenüber GLASWELT-Redakteur Daniel Mund, dass die Eckverbindungen bei diesem Material geklebt werden können. Auch andere maschinelle Bearbeitungsmöglichkeiten seien bemerkenswert gut. Einziger Wermutstropfen: Aufgrund des Pultrusions-Verfahren und der Materialkombination seien Profilgeometrien mit filigranen Innenkammern nicht realisierbar.
Überrascht zeigte sich Freund von der Resonanz bei den den Architekten: Die Fachzeitschriften AIT und XIA prämierten die Werkstoffalternative noch auf der Messe mit ihrem Innovationspreis.