Glaswelt – Herr Braun, Alukon und Schlotterer rollcom auf einem Stand und wie angekündigt ist nur das Brand von Alukon sichtbar. Was steckt hinter diesem Schritt?
Klaus Braun – Nach dem Zukauf von Schlotterer rollcom waren zuerst einmal strategische Dinge und der Neubau des Unternehmens von gut 46 000 m2 in Haigerloch zu klären. Mit dem Bau des neuen Firmenstandortes richten wir das Unternehmen mit seinen zirka 100 Mitarbeitern für die Zukunft und auf ein langfristiges Wachstum aus. Der Neubau soll Ende 2018 bezugsfertig sein, bis dahin soll die Verlagerung des Standortes von Bodelshausen nach Haigerloch abgeschlossen sein. Jetzt folgt der nächste und logische Schritt, beide Unternehmen nach außen unter der Marke Alukon zusammenzuführen. Beide Unternehmen bleiben dabei als Standorte Konradsreuth und Haigerloch unabhängige KGs innerhalb der Hörmann Gruppe.
Glaswelt – Was sagen die Schlotter rollcom Kunden dazu?
Braun – Wir haben sehr frühzeitig sehr offen in Richtung der Schlotterer rollcom Kunden kommuniziert. Die gewohnten Ansprechpartner bleiben erhalten, er ändert sich hier also fast nichts. Im Gegenteil, die Schlotterer rollcom Kunden werden zukünftig von dem zusätzlichen Leitungsportfolio von Alukon profitieren, allen voran von unserem selbst produzierten Raffstoreprogramm.
Glaswelt – Apropos Raffstore, mit dem Umbau und den Erweiterungen in Konradsreuth wurden auch Produktionslinien für Raffstoren integriert?
Braun – Die Fertigungslinie ist in Betrieb und damit sind wir in der Lage, mit einem eigenen Produkt am Markt zu operieren. Für uns ist das ein sehr wichtiger und konsequenter Schritt, unabhängig von anderen Herstellern am Markt agieren zu können. Das hohe Interesse an den neuen Raffstoremodellen hier auf der R+T zeigt uns deutlich, dass es der richtige Schritt war, um damit auch auf kommende Marktanforderungen wesentlich besser und schneller reagieren können.
Glaswelt – Der Markt, sind das hier auf der R+T die klassischen Rollladenbauer und auf der FENSTERBAU FRONTALE der Fensterbauer, die Sie als Kunden besuchen?
Braun – So klar ist die Trennung sicher nicht mehr und beide Handwerksbereiche vermischen sich mehr und mehr. Alukon kann mit seinem Produktportfolio aber genau auf diese Situation reagieren. Je nach Anforderung beliefern wir den Konfektionär, egal wie groß oder klein er ist, mit Langmaterial und Einzelteilen. So ist er in der Lage, nach eigenem Gusto zu handeln und die Wertschöpfung in der Herstellung mitzunehmen und/oder seine Flexibilität bei den Liefer- bzw. Herstellungszeiten selbst zu steuern. Für die anderen Kunden stehen wir mit unseren Fertigelementen. Hier bekommt jeder Kunde in allen Bereichen individuelle Maßanfertigungen. Sie sehen, für jeden ist etwas dabei.
Glaswelt – Welche Bedeutung nimmt das Thema Rollladenkasten ein?
Braun – Nennen wir es den Bereich rund um das Fenster, denn hierum dreht es sich doch. Alle unsere Produkte werden auch hier auf unserem Messestand immer zusammen mit einem Fenster präsentiert. Der Rollladenkasten wird für den Handwerker immer wichtiger und entwickelt sich zu einem sehr komplexen Bauteil, was Abdichtung, Stabilität und Energieeffizienz betrifft. Nehmen wir zum Beispiel unseren geschäumten Aufsatzkasten AK-Flex, der für nahezu alle Einbausituationen im Neubau und für Renovierungen geeignet ist. Auch hier liefern wir zur Eigenfertigung in Einzelteilen oder als Fertigelement. Gibt es Probleme mit der Befestigung oder Lastabtragung, liefern wir Statikkonsolen und die Luftdichtheit ist für uns kein Thema, da wir entsprechende Anschlussprofile für fast alle Fenstertypen sehr kurzfristig liefern können. Dieses Thema erstreckt sich schon lange nicht mehr nur auf den Rollladen, auch im Bereich Raffstoren und ZIP bieten wir entsprechende Kastensysteme an, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Glaswelt – Eine ganz andere Frage zur Hörmann-Gruppe. Alutech hat den Erwerb eines 75- prozentigen Anteils durch Hörmann veröffentlicht. Welche Auswirkungen hat das auf Alukon?
Braun – Das ist sicherlich eine ganz interessante und sehr aktuelle Frage. Da die Vertragsabschlüsse noch sehr frisch sind, werden Sie sicher verstehen, dass wir uns dazu an dieser Stelle noch nicht äußern können. Das ist sicherlich Stoff für ein weiteres Interview zu einer anderen Zeit.
Glaswelt – Herr Braun, vielen Dank für das Interview, und eine erfolgreiche FENSTERBAU FRONTALE.—
Das Interview führte Olaf Vögele auf der R+T.