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Ryko GmbH

Der Verputzer wird überflüssig

_ Unzählbare Kilometer ist Patrick Rygiel, Vertriebsleiter der Ryko GmbH, in den letzten 2 Jahren unterwegs gewesen, um die neue Schweißtechnik den Fensterbaubetrieben und Systemgebern näherzubringen. „Am Anfang wurde ich des Öfteren belächelt“, erzählt er. Auch Lutz Hiller, Geschäftsführer der Meissner Fenstertechnik GmbH, war zunächst skeptisch: „Da will mich wohl einer auf den Arm nehmen“, hat er zunächst angenommen, als ihm Patrick Rygiel die neue Schweißtechnik des italienischen Maschinenbauers Graf Synergy das erste Mal vorstellte. Und dennoch gelang es Rygiel offensichtlich, Hillers Neugierde zu wecken und ihn von den Vorteilen der neuen Technik zu überzeugen.

Mit der neuen Schweißtechnik, die das italienische Maschinenbau-Unternehmen Graf Synergy entwickelt hat, sei der Einsatz eines Verputzers nun überflüssig. Dadurch können Fertigungsabläufe neu organisiert werden. Sicher ist: Das Ergebnis sorgt derzeit in der Branche für Aufsehen.

Der gemeinsame Besuch bei Graf Synergy in der Nähe von Modena hätte Hiller überzeugt: Seit Januar sind zwei Anlagen dieser neuen Technologie bei der Meissner Fenstertechnik in Betrieb und der erste positive Eindruck habe sich bei der Umsetzung des Projektes mehr als bestätigt. Die technischen Anforderungen seien eins zu eins umgesetzt worden. „Unsere Änderungswünsche wurden von der Entwicklungsabteilung zum Teil über Nacht realisiert“, berichtet Hiller. Und Rygiel ergänzt: „Meissner Fenstertechnik ist für uns ein echter Glücksgriff. Es freut uns, dass Lutz Hiller den Mut hatte, als Erster in Deutschland auf die neue Technologie zu setzen. Das Unternehmen hat damit ein Alleinstellungsmerkmal, von dem es profitieren wird.“

Revolution im Fensterbau

Jahrzehntelang galt der Einsatz eines Verputzers schlichtweg für unverzichtbar, umso erstaunlicher verblüfft die makellose Optik der mit der Schweißmaschine SL4-FF hergestellten Eckverbindungen. In diesem Zusammenhang dürfte dies nicht nur die Freunde folierter Fenster, sondern auch die Hersteller der Dekorfolien begeistern, die bisher immer ein wenig mit der klassischen Schweißtechnik und der damit verbundenen Ansicht der Gehrungsecke gehadert haben.

Zudem eröffnet dieses Verfahren neue Möglichkeiten in der Folien- bzw. Beschichtungsgestaltung. Aufgrund der stetig wachsenden Anzahl an farbigen Elementen ist daher damit zu rechnen, dass die neue Technik im internationalen Fenstermarkt schnell an Bedeutung gewinnt.

Mit dem Einsatz der neuen Schweißtechnik hat der Kunde die Wahl zwischen zwei Ausführungen: entweder komplett flächenbündig oder aber mit einer geprägten Gehrung, die somit die vertraute Optik bietet. Möglich wird dies durch die Ausstattung der Maschine mit insgesamt 19 CNC-Achsen sowie die Vorbearbeitung der Profile in der Schweißmaschine.

Zugeschnitten werden die Profile wie gewohnt, dann in die Schweißmaschine eingelegt. Nach dem Spannen der Profile werden diese zunächst vermessen. Die Maschine ist in der Lage, Toleranzen bis zu 2 mm in der Länge und 0,7 mm in der Höhe sowie 1° im Winkel auszugleichen.

Vor dem Verschweißen wird an den Profilen eine Kontur- und Flächenfräsung angebracht. Der Bürstenkranz rund um den Fräser sorgt für die notwendige Abdichtung, um die Absaugung der anfallenden Späne zu gewährleisten. Das Zurückfräsen der Profile verhindert im Zusammenspiel mit passgenauen Andruckplatten die Ausbildung der üblichen Schweißwulst.

Die Schweißspiegel sind belegt mit hoch temperaturfesten Belägen aus eigens dafür entwickeltem PTFE. Die feine Zahnung der Beläge sorgt für eine vergrößerte Oberfläche, sodass Eckfestigkeitswerte erzielt werden, die teilweise zwischen 20 und 30 Prozent über der Norm liegen. Ist vom Kunden eine sichtbare Gehrung erwünscht, wird diese unmittelbar nach dem Schweißvorgang mittels Prägestempel angebracht.

Trotz der Zusatzarbeiten können mit der Maschine im Zwei-Minuten-Takt bis zu 200 Rahmen/Schicht verschweißt werden. Die Programmierung neuer Profile gestaltet sich mit der neuen Maschine einfach: ein Profilabschnitt wird eingescannt und die dabei generierte JPEG-Datei auf die Steuerung der Maschine eingespielt. „So können neue Profile von den Mitarbeitern selbst angelegt werden, ohne dass sie dabei jedes Mal unsere Unterstützung bräuchten“, macht Rygiel deutlich.—

Ryko und Graf auf der fensterbau

Ryko, Königsbach-Stein, ist Hersteller von Maschinen und Anlagen für die Fensterindustrie. Das Unternehmen ist Vertriebspartner der Graf Synergy in Deutschland, Österreich und Frankreich und übernimmt die Planung, Auftragsabwicklung, Aufstellung, Inbetriebnahme sowie den Service der von Graf produzierten Maschinen.http://www.ryko.de/startseite.html

https://www.grafsynergy.com/

Wer noch keine Gelegenheit hatte, die neue Schweißtechnik live anzusehen: In Nürnberg sind Graf Synergy und Ryko mit einem eigenen Messestand vertreten.

Halle 3 Stand 147/139

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