Energieeffiziente Baukonzepte stehen im Fokus der aktuellen Diskussion um Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Ganze Städte wetteifern darum, die CO2-Emissionen zu reduzieren und energieeinsparende Konzepte zu realisieren. Auch Architekten, Planer und private Bauherren zeigen mehr und mehr Interesse an zukunftsfähigen Bauweisen. Neben der Verantwortung für die Umwelt und hohen Ansprüchen an ein gesundes Raumklima ist vor allem der Kostenaspekt ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für Bauen im Passivhausstandard. Dieser hat sich nicht nur als energiesparend, sondern auch als ökonomisch rentabel erwiesen.
Als beispielhaft energieeffizientes Projekt gilt das von Architekt Johannes Brucker aus Stuttgart realisierte Passivhausquartier in Fellbach. Die Ausschreibungsanforderungen waren hoch: Es galt, die stark verkehrsbelastete Lage des Objektes im Stadtzentrum »mit einer hohen städtebaulichen und architektonischen Qualität zu kompensieren«. Es sollten energieeffiziente Wohnungen und Stadthäuser entstehen, die jedoch zu marktüblichen Preisen verkauft werden können. Entstanden sind Appartements, Maisonette- sowie geräumige Terrassenwohnungen in hoher baulicher Qualität und zu moderaten Preisen. Der Passivhausstandard und die damit verbundene hochgedämmte Gebäudehülle wurde durch den Einsatz patentierter Energate-Fenster der Ludwig Häußler GmbH/Speyer erreicht. Diese bauen auf dem Profil „Prestige hochwärmedämmend“ von Inoutic/Deceuninck auf, sind speziell für den Passivhausbereich weiterentwickelt und nach dem Passivhausstandard des Passivhausinstitutes Prof. Dr. Feist in Darmstadt zertifiziert.
„Fensterprofile mit großdimensionierten Kammern für spezielle Ausschäumungen und einem rundumlaufenden Dichtungssystem können dem Wärmeverlust eines Gebäudes in hohem Maße vorbeugen“, so Jörg Hofmann, Leiter für Systemtechnik beim Profilhersteller Inoutic/Deceuninck. Zusätzlich wird bei Prestige hochwärmedämmend die Entstehung von Wärmebrücken und Kondenswasser durch eine Glasfalzhöhe von 25 mm vermieden. Das Profil mit schlanker Bautiefe von 76 mm erzielt Dämmwerte (Uf-Wert) von 1,0 W/m2K.
Das im Jahr 2009 fertiggestellte Wohnquartier in Fellbach ist Bestandteil der kommunalen Klimastrategie zur CO2-Minderung und Energieeinsparung und wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter auch mit dem „Nationalen Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur“ vom Bundesbauministerium. Fast alle Wohnungen und Stadthäuser konnten bereits vor Baubeginn verkauft werden. —