Mit nur wenigen Bauteilen lässt sich jetzt mit dem Fensterbeschlagsystem eine Schaltfolge einrichten, die der Drehöffnung eine Kippfunktion voranstellt („Tilt First“). Ergänzt durch einen speziellen TBT-Fenstergriff („Tilt Before Turn“), der ein Weiterschalten in die Drehstellung nur durch Schlüsselbetätigung erlaubt, kann ein Drehöffnen des Fensters wirkungsvoll unterbunden werden. In ihrer Form passen die Module für die Kipp-vor-Dreh Schaltfolge zu allen gängigen Fensterprofilen, ohne dass zusätzliche Bohrungen und Fräsungen notwendig sind. Die veränderte Schaltfolge könne daher problemlos in den Produktionsablauf integriert werden und erfordere keinen zeitlichen Mehraufwand beim Anschlag des Fensters, heißt es. Flügelseitig passt der Fensterbauer lediglich die Scheren und Oberschienen der geänderten Schaltfolge an. Eckumlenkungen, Getriebeschienen und Mittenverriegelungen sind dagegen identisch zum Standard Drehkippbeschlag.
Rahmenseitig wird das Kippblech durch ein Sicherheitsschließblech ersetzt. Dieses gehört als Standardbauteil zum Dreh-Kipp-Sortiment. Daran wird das „Tilt First“ Kippstück direkt auf Anschlag gesetzt und verschraubt. Da dieses Kippstück der Rahmenprofilierung entspricht und direkt an das Sicherheitsschließblech angelegt wird, ist hierfür keine zusätzliche Lehre erforderlich. Konstruktiv ist es auf eine Höhe von 10 mm ausgelegt, sodass es zugleich auch die Funktion eines Auflaufes übernimmt.
Erster WK2-Beschlag für stahlloses Geneo-Profil
Nach erfolgreicher WK2 Systemprüfung für einbruchhemmende Fenster ist Winkhaus heute nach eigenen Angaben der einzige Hersteller, der Geneo (Anm. d. Red.: Profilsystem von Rehau) Verarbeitern eine nach DIN V ENV 1627-1630 geprüfte Lösung bereitstellen kann. Freigegeben seien alle Fenstergrößen und -formate einschließlich Rundbogen- und Atelierfenster.
Als Basis dient ein neu entwickeltes Konzept für die Sicherheitsschließteile. Die Geometrie dieser Module und deren Schraublagen sind dem profilintegrierten Verstärkungssystem (IVS) exakt angepasst. Die aus den klassischen Systemen für WK2 bekannten Verriegelungsabstände können dabei beibehalten werden.
Damit gebe man dem Verarbeiter die geeigneten Elemente für trendgerechte Fenster an die Hand. Denn auf einzigartige Weise lassen sich jetzt Einbruchschutz, Ästhetik und Energieeffizienz im Sinne des Endkunden kombinieren: Zum einen helfen „stahllose“ Kunststofffenster dank der wegfallenden Wärmebrücke beim Energiesparen. Zum anderen erhöht activPilot die Einbruchhemmung und erweitert zugleich die Gestaltungsspielräume hinsichtlich der Größe und Form. Für den Verarbeiter entfallen aufwendige Arbeitsschritte, die bei der herkömmlichen Verschraubung in stahlarmierte Flügel und Blendrahmen erforderlich sind. Vorbohren wird überflüssig – jetzt können handelsübliche Fensterbauschrauben verwendet werden.
Oberfläche trotzt jedem Klima
Neben Nano-Partikel- und Chrom-III-haltigen Beschichtungen hat Winkhaus ein neues Verfahren zur Oberflächenveredelung eingeführt. Die hohe Beständigkeit dieser Beschlagsysteme bestätigte der TÜV Rheinland, der die Qualität der Winkhaus-Oberflächen testete. Während der Salzsprühnebeltest die Oberflächenqualität unter Laborbedingungen widerspiegelt, schaffen die Tests von Winkhaus im Außenbereich die praxisnahen Bedingungen. Derzeit werden sie in einer Fertigungslinie des Telgter Werks angewandt. Geplant ist, auch das Meininger Werk damit auszurüsten, sobald dort die beiden neuen Werkshallen fertiggestellt sind. Ein neues Gütesiegel gibt dem Kunden jetzt einmal mehr die Sicherheit, mit Winkhaus einen verlässlichen Partner an seiner Seite zu haben. Denn das Unternehmen gewährt zehn Jahre Garantie auf Funktion und Oberfläche aller autoPilot und ativPilot Beschlagsysteme. Diese gilt weltweit und sogar rückwirkend – also bis ins letzte Jahrtausend.—