Wo heute 40 großzügige Eigentumswohnungen stehen, befand sich am Limmatufer bis 1950 eine Mühle. Nach Jahren gemischter Nutzung projektierte eine Generalunternehmerin den Abriss der damaligen Bauten und einen Neubau unter der Planung der Architekten Dutli + Sigrist. Der schnelle Verkaufserfolg liegt zum einen an der Lage in diesem trendigen, vormaligen Industriequartier Zürichs, zum anderen an den attraktiven Grundrissen mit herrlichem Blick über die Limmat und einem hohen Tageslichtanteil durch großformatige Verglasungen mit schmalen Rahmenansichten. Die mit Sika geklebten Holz-Alu-Konstruktionen stammen vom Schweizer Fensterbauer 1a Hunkeler.
Die strengen Minergie-Anforderungen (die den Heizenergieverbrauch auf 3,8 l/m2a begrenzen) an die Luftdichtheit der Gebäudehülle waren auch im Forderungskatalog an den Fensterhersteller enthalten. Zusätzlich sollten es Holz-Metall-Fenster sein, teilweise mit hohen Schalldämmwerten. Darüber hinaus waren für jeden Teil der Fassden g- und U-Werte vorgeschrieben.
Der Auftrag ging an 1a Hunkeler. Dazu Architekt Dutli: „Der Grund, warum wir uns für Fenster von diesem Hersteller entschieden haben ist, dass Hunkeler Fenster fertigt, bei denen die Verglasung mit dem Rahmen verklebt ist. Bei diesen Konstruktionen begeistert es mich, dass die Flügelrahmen praktisch nicht mehr sichtbar sind. Damit weisen die Fenster „TopWin“ eine maximierte Glasfläche auf, was wiederum bedeutet, dass der Rahmenanteil, der ja energetisch schlechtere Teil des Fensters, minimiert ist. Mit seinen Qualitäten hat mich dieses Fenster überzeugt und ich werde es wohl noch oft einsetzen.“
Mit diesem System konnten nicht nur die energetischen Rahmenbedingungen, sondern auch die Forderungen nach Schallschutz an der Südfassade zur Straße hin erfüllt werden. Der Wert für Schallschutz: R‘w inklusive Ctr = 35 dB. Die Elementhöhe lag bei 2,80 m, die größte Scheibe hatte die Abmessungen 2,27 m x 2,34 m und durch die Dreifach-Verglasung (U-Wert 0,6) mit VSG (Schallwert 42 dB) wog sie 240 kg, was besondere Anforderungen an die Beschläge ergab. Der U-Wert der Fenster (eingebaut) lag bei Uw = 0.89 W/m2K.
„Ich wollte Hebe-Schiebe-Türen, aber wegen der verschärften Gesetzgebung war zum Erstellungszeitpunkt auf dem Markt praktisch keine derartige Konstruktion erhältlich, die diese Luftdichtigkeit auch wirklich erfüllte. Der Bauherr hatte sich daher für Flügeltüren entschieden, die bis zu 1,80 m x 2,60 m groß und entsprechend schwer waren. Dass sich diese gewichtigen Elemente nicht verziehen, liegt auch an der werkgefertigten, hochpräzisen Verklebung“, erläutert Dutli.
Fensterbauer Hunkeler teilt selbst mit, dass neben dem Flügelgewicht die Kombination von Wärmeschutz, Schallschutz und die niedrige Rollstuhlschwelle die größten Herausforderungen dieses Auftrages waren.
Im Erdgeschoss ist eine Pfosten-Riegel-Konstruktion eingesetzt, in der Südfassade sind Loggien integriert – sie liegen innerhalb und erscheinen durch die raumhohen 3-fach-Verglasungen optisch als Teil der Wohnräume.
Die äußere, rahmenlose Schiebeverglasung stellt demgegenüber keine thermische Barriere dar, sorgt jedoch vor allem in den Übergangszeiten für angenehme Temperaturen, sodass die an sich unbeheizten Loggien fast ganzjährig genutzt werden können. Zusammen mit den Brüstungsverglasungen leistet die Schiebeverglasung gleichzeitig eine merkliche Schalldämmung.
Das Gebäude wurde im zertifizierten Minergie-Standard gebaut, 20 cm mineralische Außenwärmedämmung sorgt auf den massiven Fassaden für einen U-Wert von 0,18 W/m2K. Ein in Gebäudenähe verlaufender Grundwasserstrom verhinderte den Einsatz einer vom Architekt gewünschten Wärmepumpe, so wurde eine Gasheizung eingebaut, die von einer 100 m2 großen Solaranlage auf dem Dach unterstützt wird.
Für den Wohnkomfort wurde eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung eingebaut. „Das ist für den Minergie-Standard zwingend“, sagt Dutli, der sich für eine zentrale Anlage auf dem Dach entschieden hat. Die Lüftungsanlage kann individuell pro Wohnung gesteuert werden. Die Zuluft erfolgt im fassadennahen Deckenbereich der Wohnräume, während die Abluft über die Nassräume weggeführt wird. Die Wärmeverteilung erfolgt über eine Fußbodenheizung.—
Jörg Pfäffinger
Kontakt Fensterbauer: http://www.1hunkeler.ch