Wer seine Montage nach RAL ausführt, möchte auch bei der Qualität der eingesetzten Produkte Sicherheit haben. Um herauszufinden, welche Produkte die gewünschte hohe Qualität bieten, waren bislang zeitraubende Vergleiche von Produktprüfzeugnissen notwendig. Damit sich Verarbeiter und Planer diesen Aufwand sparen können, wurde im Januar 2007 die RAL-Gütegemeinschaft Fugendichtungs-Komponenten und -Systeme e.V. (FDKS), Frankfurt, gegründet. Sie stellt die Qualität von Produkten durch regelmäßig stattfindende, neutrale Fremdprüfungen und permanente Eigenprüfungen sicher. Die Grundlage bilden zunächst einmal die aktuellen DIN- und EN-Normen. Allerdings ist der Anspruch an die Qualität der Produkte in der Praxis mittlerweile deutlich höher als nach DIN oder EN verlangt. Die so genannten Güte- und Prüfbestimmungen (GPB) der RAL-Gütegemeinschaft spiegeln diese höheren Anforderungen wider.
Für die Festlegung der GPB werden die höchsten technischen Standards für das jeweilige Produkt bzw. System herangezogen, die den aktuellen Stand der Technik reflektieren. Diesen muss der Hersteller bei seinem Antrag durch aktuelle Prüfzeugnisse von anerkannten Prüfinstituten nachweisen. Anschließend werden die Produkteigenschaften mit bereits erteilten Prüfzeugnissen und den GPB verglichen. Da sich der Stand der Technik regelmäßig verbessert, muss auch ein Fremdüberwachungsvertrag vorgelegt werden. Mit diesem Vertrag werden ein oder mehrere Prüfinstitute vom Hersteller beauftragt, mindestens 2-mal jährlich zu überprüfen, ob die Qualität der Produkte noch immer den GPB entspricht. Diese Ergebnisse werden wiederum dem Güteausschuss der RAL-Gütegemeinschaft übermittelt.
Mit dem RAL-Gütezeichen der FDKS werden Fugendichtungsbänder, Fugendichtungsfolien, -leisten und Fugenschäume, Multifunktionsbänder und Fugendichtungssysteme ausgezeichnet. Um mit dem Gütezeichen ausgezeichnet zu werden, müssen die Produkte eine Reihe von umfassenden Prüfungen regelmäßig erfolgreich durchlaufen, die regelmäßig wiederholt werden. Dazu gehört die Überprüfung, ob die angegebenen Eigenschaften, bei einem Fugendichtungsband zum Beispiel Schlagregendichtigkeit, tatsächlich erfüllt werden. Außerdem müssen die Materialien bestimmten technischen Anforderungen entsprechen. Ebenso müssen Nutzungssicherheit sowie Dauerhaftigkeit nachgewiesen sein. Auch der Herstellungsprozess wird überprüft, ebenso ob das Produkt festgelegten Ansprüchen an Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz entspricht.
Was hat nun der Verarbeiter davon? In der täglichen Arbeit spart ein RAL-gütegesichertes Produkt erst einmal Zeit, weil der aufwendige Vergleich von Prüfzeugnissen entfällt. Mit dem Einsatz von RAL-Produkten hat der Verarbeiter die Sicherheit, in der Vielzahl der Abdichtungsprodukte, das bauphysikalisch und dabei wirtschaftlich richtige zu finden, das stets dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Damit ist es einfach, für jede Anwendung das passende Produkt zu wählen. Dem Bauherrn kann der Verarbeiter hohe Qualität, Langlebigkeit und wirtschaftliche Lösungen für die Anschlussfuge garantieren. Sowohl Bauherr als auch Verarbeiter haben von Anfang an die Sicherheit bester und zeitgemäßer Produkte. In Kombination mit einer Montage nach den RAL-Richtlinien ist so eine erstklassige Abdichtung von Fassaden, Fenstern und Türen gewährleistet. —
Der Autor
Bernfried Stache ist Vorstandsmitglied der RAL-Gütegemeinschaft Fugendichtungs-Komponenten und -systeme e.V., Frankfurt. Er beschäftigt sich intensiv mit der Gütesicherung von Produkten und arbeitet mit dem RAL-Institut für Gütesicherung und Kennzeichung zusammen.
Die RAL-Zertifizierung gibt dem Verarbeiter die Sicherheit, aus der Vielzahl der Abdichtungsmaterialien das bauphysikalisch und dabei wirtschaftlich richtige Produkt wählen zu können – in bester Qualität, auf dem aktuellen Stand der Technik und ohne großen Zeitaufwand