Das Rheinberger-Gebäude in Pirmasens, einst Deutschlands größte Schuhfabrik, gilt als herausragendes Beispiel für die Industriearchitektur des beginnenden letzten Jahrhunderts. Bei der Sanierung des imposanten Ensembles bestand die Herausforderung darin, die Vorgaben des Denkmalschutzes mit den Anforderungen einer modernen Wärmedämmung zu vereinbaren. Eine Schwierigkeit stellten die ursprünglich vorhandenen über 1000 Stahlfenster dar, die ersetzt werden sollten, ohne das äußere Erscheinungsbild zu beeinträchtigen.
Wo einst rund 2500 Arbeiter täglich 5000 Paar Schuhe herstellten, prägen heute Dienstleistungen und medizinische Versorgung die Nutzung. Gut aufgegangen ist auch die Idee eines technologischen Mitmachmuseums, dem „Dynamikum“, das von der Stadt auf einer Fläche von rund 4000 m2 betrieben wird. Bis 2001 galt eine Umnutzung des verwaisten Gebäudekomplexes als unrealisierbar. Mit dem Kauf der Immobilie durch die Stadt, einer Spende über eine Million Euro sowie der Aufnahme der Stadt in das Bundesprogramm Stadtumbau West erfuhr das Sanierungsvorhaben ab 2002 einen unerwarteten Entwicklungsschub.
Im Frühjahr 2006 begann die Grundsanierung des rund 16500 m2 großen Areals. Im Zuge dessen, wurden auch die alten Stahlfenster ausgetauscht. Bei der Begutachtung verschiedener Muster aus Kunststoff und Aluminium überzeugte das GlassWin-System von Kömmerling.
„Es ist uns gelungen, durch das GlassWin-System den ursprünglichen Eindruck des Denkmals am besten nachzuempfinden“, sagt Architekt und Investor Emil Schweitzer. Dabei handelt es sich um eine Structural-Glazing-Lösung mit Kunststoffprofilen. Aufgeklebte Sprossen imitieren die filigrane Kleinteiligkeit der alten Stahlfenster. So komme das Fenster-System der historischen Optik am nächsten.
Das Prinzip des Fenster-Systems beruht auf einem Kraft übertragenden, elastischen Klebeverbund zwischen der Stufenisolierglasscheibe und dem GlassWin-Flügelprofil, der es erlaubt, einzigartig schlanke Fenster-Flügel mit großer Stabilität zu fertigen. Zusammen mit dem Klebstoffhersteller Dow Corning hat die profine GmbH einen speziellen Zwei-Komponenten-Kleber entwickelt, der die bauphysikalischen Eigenschaften des patentierten Kunststofffenster-Systems mit 70 mm Bautiefe gewährleistet.
Das Flügelprofil wird vollständig von der Glasscheibe überdeckt und ist von außen nicht erkennbar, nur Rahmen und Kämpfer bleiben sichtbar. Ebenso entfällt die innenliegende Glasleiste, sodass ästhetisch ansprechende Fenster in eleganter Ganzglas-Optik ausgeführt werden können, die eine hohe Lichtausbeute ermöglichen. Weitere Gestaltungsspielräume eröffnen sich durch den Einsatz außenseitig folierter Profile in Unifarben oder Holzstrukturen.
Auch kommen die Fenster ohne die im Flügel übliche Stahlverstärkung aus und bieten dadurch einen energetischen Mehrwert.
Im Vergleich zu den ursprünglichen Stahlfenstern mit dünner Einfachverglasung werden heute durch den Einsatz des GlassWin-Systems der profine-Marke Kömmerling – Uw-Wert 1,3 W/m2K – rein rechnerisch im Jahr rund 78600 Liter Heizöl weniger benötigt. Darüber hinaus schonen die Kunststoffprofile zusätzlich die Umwelt: Durch den Einsatz der greenline-Profile der profine GmbH wurden konkret bei diesem Objekt im Vergleich zu herkömmlichen Systemen 625 Kilogramm Blei eingespart. —
Mehr Infos
Die profine GmbH ist mit ihren Marken KBE, Kömmerling und Trocal weltweiter Marktführer für Kunststofffensterprofile. Zu dem Objekt und den Vorteilen des GlassWin-Systems in der Altbausanierung ist eine ausführliche Dokumentation erschienen, die unter
stefanie.schmitt@langindustriedienst.de bestellt werden kann.