„Das Verbindungssystem der Schwalben mit Dübeln wird von Fensterherstellern zum einen wegen der hohen Dauerhaftigkeit und Formstabilität dieser Rahmeneckverbindung bevorzugt, zum anderen auch wegen ihrer relativ einfachen Fertigungsweise geschätzt“, so Thomas Hoffmann, der zusammen mit seinem Bruder Martin die Geschäfte des Unternehmens leitet. Neben den allgemein gebräuchlichen Standard-Rahmeneckverbindungen würde sich die Kombination insbesondere durch ihre hohe Festigkeit bei Druck- und Zugbelastungen auszeichnen. Gleichzeitig sei eine dauerhafte Dichtheit und Formstabilität gegeben, ergänzt Martin Hoffmann.
Um die Wirtschaftlichkeit in der Herstellung zu steigern, bietet man ergänzend zur Schwalbentechnik noch anwenderspezifisch angepasste Bearbeitungsmaschinen an. In der Regel handelt es sich um Maschinenkombinationen von Doppelgehrungssäge und Fräs-/Bohrmaschine, die auf eine Komplettbearbeitung der Gehrungsecke ausgelegt sind. Das heißt, doppelseitiger Gehrungsschnitt auf Maß und anschließendes Fräsen der Schwalbenschwanzkeilnuten sowie Bohren der Dübellöcher.
Entsprechend den unterschiedlichen Profilquerschnitten können sowohl die Abmessungen der Keilnuten für die Schwalben als auch deren Anzahl und Position variieren. Ebenso der Durchmesser sowie die Position und Anzahl der Dübellöcher. Zudem werden noch die Varianten des Fensterherstellers berücksichtigt, wie etwa die Integration von Konstruktionsdämmstoffen in der Fensterkantel.
Zum Beispiel bearbeitet der italienische Spezialfensterhersteller Arcobalegno vier verschiedene Fenstersysteme gemeinsam auf der Maschinenkombination Doppelgehrungssäge MS 35 und Fräs- und Bohrmaschine PP 2-FR. Außerdem kann dank der „Zugverbindung“ mit Schwalben das maschinelle Rahmenverpressen entfallen. Die weitere Bearbeitung geht somit zügig weiter während der Leim noch abbindet.
Auf diese Fertigungsweise bearbeitet auch einer der führenden Fenstersystem- und Fassadenausstatter Großbritanniens, die SAS Senior Architectural Systems, sowohl Holz-, Holz/Alufenster als auch Hebe/Schiebeportale sowie Fenstertüren. Ergänzend zur Schwalbe werden hier zur Stabilisierung der Rahmen und Flügel Schrauben eingedreht. Dieses System verwendet SAS bei Gehrungsecken sowie fallweise auch bei stumpfen Konterverbindungen.
Zwei auf einen Streich
Auch bei der Glasleistenbearbeitung haben sich die Maschinenentwickler etwas einfallen lassen: Bei dem Säge- und Fräsautomaten ‚Ratio 50 GL’ werden immer zwei Leistenteile gemeinsam bearbeitet – und zwar paarweise die beiden gegenüberliegenden mit der gleichen Länge. In einem Arbeitsgang werden so obere und untere bzw. rechte und linke Leiste abgelängt. Daran anschließend werden gleich die Keilnuten für die Gehrungseckverbindung der Rahmen gefräst – ebenfalls gemeinsam und beidseitig. Danach werden die Leisten entnommen, zu Rahmen zusammengesetzt und an den Eckpunkten mit den Schwalben auf Gehrung passgenau und zugfest verbunden. Sollen kürzere Leisten unter 430 mm gesägt werden, gibt es eine Kurzschnitteinrichtung für die Bearbeitung ab Länge 250 mm.
Über die Steuerung werden alle Arbeitsgänge zum Verfahren in die Maßpositionen und das anschließende Ausführen der Arbeitsgänge organisiert. Wiederkehrende Abmessungen können abrufbereit programmiert werden.—
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