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fensterbau/frontale India 2011

Fensterbau im Land der Gegensätze

Mit dem traditionellen Entzünden eines Feuers wurde am 24. Februar 2011 auf dem Messegelände Pragati Maidan die erste fensterbau/frontale India eröffnet. In Neu-Delhi waren etwa 50 Aussteller vertreten, davon rund ein Viertel deutsche Firmen (u.a. Aluplast, Dorma, Elumatec, Geze, Gretsch-Unitas, Hornschuch, ­Klaes, Rehau, Veka. Zu sehen gab es ein umfangreiches Angebot an Profilen, Halbzeugen, Zulieferprodukten, Bau- und Fertigelementen, Beschlägen, Verschattungs- und Lüftungstechnik, ebenso Maschinen und Werkzeuge.

Gegenüber der GLASWELT unterstrich Messeorganisator Willy Viethen, dass er mit dem Auftakt in Neu-Delhi sehr zufrieden war: „Der Baumarkt in Indien boomt seit Jahren. Das bietet für die Fensterbranche große Potenziale.“ Gespannt erwarte er bereits die Folgeveranstaltung.

„Wir hatten einen guten Messestart“, so Patrick Seitz von aluplast. „Die Besucherqualität war gemischt, es waren sehr viele Verarbeiter bei uns, insbesondere aus ganz Asien und dem arabischen Raum.“ Seit vier Jahren habe man mit aluplast India eine Niederlassung im Land. Seitz: „Hier braucht man einen langen Atem, dann kommt auch der Erfolg.“

Auch der Profilgeber Veka war vor Ort. Werbeleiter Jürgen Herbe erklärte, dass man seit sieben Jahren in Indien vertreten sei und in Fertigung und Vertrieb gut 20 Mitarbeiter beschäftige. Man habe zudem eine eigene Fensterbaufirma aufgebaut. „Wir sind zwar Systemgeber, aber hier müssen wir Kunden sowie potenziellen Partnern zeigen können, was im Fensterbau möglich ist.“

Bernd Hillbrands, Vorstandsvorsitzender von Orgadata, meinte gegenüber der GLASWELT: „Wir wollten als Besucher sehen, wie sich der Markt hier entwickelt. Sicherheit und die Fehlerreduktion in der Produktion sind die Hauptkriterien, die nachgefragt werden. Die größte Angst liegt darin, dass eine große fehlerhafte Bestellung ausgeliefert wird.“

Einen guten Eindruck hatte Margit Platzer, Verkaufsleiterin bei Hoppe, die ebenfalls als Besucherin vor Ort war: „Eine konzentrierte Messe, die mittelfristig alle zwei Jahre stattfinden könnte, wäre gut. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Hoppe nächstes Mal hier ausstellt.“

Im Gespräch mit dem Dorma-Repräsentanten Sasket Sadhoo erfuhr man, dass das Unternehmen von Indien aus auch Pakistan, Sri Lanka und Bangladesch beliefere. Sadhoo: „Hier haben wir mit einer starken Konkurrenz aus China zu kämpfen. Aber wir sind gegenüber den Chinesen gut aufgestellt und fürchten diesen Wettbewerb nicht. Wird Qualität verlangt, können wir Architekten mit unseren Produkten überzeugen, so haben wir eigentlich immer die Nase vorn.“

Großes Land mit großen Chancen

Indien ist mit seinen rund 1,2 Mrd. Einwohnern die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Welt. Ein Industriewachstum von neun Prozent wird für 2010/11 erwartet. Zu den Wachstums­treibern zählt auch die Bauwirtschaft, die von 2009 auf 2010 um rund sieben Prozent gewachsen ist. In den kommenden 10 bis 15 Jahren wird der Bau von 80 bis 90 Mio. Wohnungen und tausenden von Bürogebäuden erwartet. Das bringt auch für deutsche Firmen aus der Fenster- und Fassadenbranche gute Marktchancen.

Dass sich das Bauen auf dem Subkontinent nicht mit den hiesigen Gegebenheiten vergleichen lässt, zeigte sich auch bei der parallel stattfindenden Acrex India 2011, Fachmesse für Kälte-, Klima- und Gebäudetechnik. Dort wurden in der klimatisierten Halle die neuesten State-of-the-Art Produkte und Anlagen vorgestellt. Allerdings waren nicht alle der einfach verglasten Fenster der Messehalle dicht und es gab offene Fassadenfugen von über 10 cm Breite. Auch hier zeigte sich Indien ­wieder als ein Land der Gegensätze. —

Matthias Rehberger

http://www.frontale-india.com

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