Die Mitglieder des Verbands der Fenster und Fassadenhersteller e.V. trafen sich Anfang Mai in Brüssel zu ihrer Jahrestagung. Neben einem Blick hinter die Kulissen des EU-Parlaments gab es einen ermutigenden Blick auf die kommenden Regierungsprogramme zur energetischen Sanierung. Als Auftaktredner sprach Robert Scholl, Ministerialdirektor im Bundesbauministerium. Für 2009 werde ein Rückgang von 3,9 Prozent erwartet; man rechne aber für 2010 wieder mit einer Zunahme (+1,9 Prozent), die sich 2011 deutlich erhöhen soll. Scholl: „Wir leben in Zeiten der Veränderung, deshalb wird auch die Anpassung des Wohnbestands erforderlich. Gerade die Gebäude der 60er- und 70er-Jahre sind durch ihre hohe Energieverbräuche immer weniger vermarktbar und müssen saniert werden. Dies wird in den kommenden Jahren für die Baubranche sehr große Potenziale erschließen.“
Auch Thomas Kwapich, dena-Bereichsleiter Energieeffiziente Gebäude, verbreitete Zuversicht: Rund 80 Prozent aller Bestandsgebäude in Deutschland erfüllen nicht die EnEV-Anforderungen. „Gebäude mit geringem Energieverbrauch bringen für den Verbraucher eine Sicherheit, die steigenden Energiekosten in den Griff zu bekommen.“ Hierzu zeigte er verschiedene Beispiele, wie sich selbst bei denkmalgeschützen Gebäuden durch Sanierung der Energiebedarf für Heizen um über 80 Prozent senken lasse. Die dena verzeichne zudem bei Mietern und Käufern ein hohes Interesse am energetischen Gebäudezustand und der Energieausweis werde bei der Wohnungssuche immer wichtiger, wie Umfragen zeigten. Es kann aber nicht sein“, so Kwapich, „dass Planer und Handwerker von den Verbrauchern genaue Anforderungen abfragen, was die energetische Sanierung angeht. Woher soll ein Laie wissen, was es an Möglichkeiten und Produkten hierfür gibt. Es muss umgekehrt sein, Handwerker und Planer müssen den Bauherren den Weg weisen.“ Diese Planung muss das ganze Haus umfassen.
Auf der Veranstaltung wurden darüber hinaus die Gewinner des Marketingpreises gekürt. Drei Unternehmen wurden ausgezeichnet: Den mit Pressearbeit und Glastrophäe dotierten Marketingpreis gewann das Unternehmen rekord Fenster + Türen. Die Fensterbauer aus dem Norden überzeugte die Jury mit der besten Umsetzung des Themas „Energie sparen mit Fenstern“ in Werbung und Marketing und der flächendeckendsten Nutzung aller zur Verfügung stehenden Marketingkanäle.
Zwei Sonderpreise gingen an Aldra und Mahrenholz. Einen ausführlicheren Bericht zur Preisverleihung und zum Jahrestreffen des VFF findet man unter https://www.glaswelt.de/, dort im Suchfeld einfach den Webcode 697 eingeben.mr