Der Negativpreis „Plagiarius“ wurde am 11. Februar zum 35. Mal verliehen. Neben den „Preisen“ wurden auch sechs gleichrangige „Auszeichnungen“ vergeben. Darunter auch der Fenstergriff „Secustik“ von Hoppe. Bereits seit 1977 werden mit dem „Plagiarius“ jährlich Hersteller und Händler besonders dreister Plagiate „ausgezeichnet“. Initiator und Designer Prof. Rido Busse über den Negativpreises: „Die Auszeichnung mit dem ‚Plagiarius sagt nichts darüber aus, ob das jeweilige Plagiat im juristischen Sinne erlaubt ist oder nicht. Unser Ziel ist es, plumpen Ideenklau – d.h. den Diebstahl geistigen Eigentums – zu brandmarken und die skrupellosen Geschäftspraktiken der Nachahmer ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.“ Trophäe ist ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase: „Die goldene Nase, die sich die Produktpiraten sprichwörtlich auf Kosten der Originalhersteller verdienen“, so Busse.
Experten gehen mittlerweile von einem jährlichen Schaden von bis zu 50 Mrd. Euro für Deutschland aus. Auch die Statistiken vom deutschen Zoll bestätigen den enormen Zuwachs des Problems. Allein in den ersten neun Monaten in 2010 hat der Zoll mehr rechtsverletzende Waren beschlagnahmt als im gesamten Jahr 2009. Mehr als 80% der in 2010 festgehaltenen Produkte hatten ihren Ursprung in Asien und dem vorderasiatischen Raum. Neu ist, dass ca. 56% aller aufgegriffenen Artikel aus Thailand kamen und somit China als langjähriger Spitzenreiter nur noch auf Platz 2 rangiert. Die Industrieländer selbst sind aber häufig die Auftraggeber der Kopien – oder sie kaufen diese billig ein, um sie hier vor Ort gewinnbringend weiter zu verkaufen. Geld wird also gleichermaßen hier mit Plagiaten verdient. http://www.plagiarius.de