Spätestens mit der Einführung des CE-Zeichens ist die Bedeutung Europas für die Fenster- und Fassadenbranche unübersehbar geworden. Damit rücken auch die europäischen Verbände der Branche in den Blick. Zu EuroWindoor zählen die vier materialgebundenen Dachorganisationen FAECF für Metall, EPW für Kunststoff, FEMIB für Holz und UEMV für Glas. Mit Stellungnahmen und Vorschlägen haben sie auch auf die CE-Regelung Einfluss genommen.
„Mit der Verabschiedung der Produktnorm für Fenster und Außentüren sowie der Produktnorm für Vorhangfassaden sind wir in der europäischen Normung einen entscheidenden Schritt weitergekommen“, erklärte Ende April Franz Hauk, der Vorsitzende von EuroWindoor, auf einer Pressekonferenz in Frankfurt gegenüber der GLASWELT. „Doch auch bei den künftigen Regelungen beispielsweise zur Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind die europäischen Interessenvertreter gefragt, rechtzeitig Einfluss auf die Regelungen zu nehmen.“
Gerade bei den Themen CO2-Einsparung und Nachhaltigkeit müssen sehr viele Aspekte und Interessenlagen abgestimmt werden. Die Interessenvertretungen der Fenster- und Fassadenbranche müssen schon im Vorfeld der Verordnungen überflüssige Mehrfachregelungen abwehren. Ebenso müssen die europäischen Branchenvertreter frühzeitig intervenieren, wenn Regelungen nicht praxisgerecht formuliert werden.
Solch eine praktisch nicht umsetzbare Vorschrift drohte beispielsweise für die Erstprüfung im Rahmen der Regelungen für das CE-Zeichen. Einsprüche des deutschen Verbands führten dann zum praktikablen Verfahren der übertragbaren Erstprüfung (Cascading ITT). Andernfalls hätte jeder Hersteller eigene Erstprüfungen durchführen müssen.
Schon jetzt fallen zwei Drittel aller relevanten Entscheidungen für die Branche in Europa. „In Zukunft werden die europäischen Regelungen im Baubereich über die Bauproduktenverordnung direkt für die Hersteller wirksam“, erklärte der Europaexperte Frank Koos, der kürzlich zum Generalsekretär von FEMIB gewählt wurde.