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Eingangsgebäude zum Campus Novartis in Basel

Ganzglasfassade trägt GFK-Dach

Das Eingangsgebäude ist mit ca. 400 m² bewusst metrisch klein gehalten, weil es innerhalb des Parks als Pavillon fungiert. Es soll auf der einen Seite repräsentativ sein und auf der anderen Seite eine möglichst schnelle Abfertigung der Gäste bei aller Transparenz gewährleisten“, beschreibt Architekt Marco Serra seine Planungsgrundlagen. „Die Möglichkeiten der Composite-Materialien erlauben es uns, das Dach auf die Fassaden aus Glas zu stellen. Aufgrund der neuen Werkstoffe war es möglich, das Dach monolithisch und fugenfrei auszuführen und die Leichtigkeit der Glasstruktur zu realisieren. Das funktioniert nur als Gesamtheit“, erläutert er. „Die optische Leichte des 400 m² großen GFK-Daches entspringt sicher auch seiner Form, die einer angeschnittenen Flügelspitze ähnelt. Die Radien der Dachflächen verändern sich von Ost nach West kontinuierlich.“

Die Anforderungen an das Dach waren, neben der werksmäßigen Vorfertigung mit hoher Maßgenauigkeit, ein geringes Gewicht bei ausreichender Tragfähigkeit und Steifigkeit. Dazu Richard Steger, dessen Unternehmen Scobalit das Dach fertigte: „Einzeln zugeschnittene Polyurethanschaumblöcken wurden mit bis zu 12 Lagen Glasfasergewebe umwickelt und in Handarbeit laminiert. An den Verbindungsflächen der Blöcke entstanden auf diese Art Stege, die zusammen mit den Deckschichten die Tragstruktur bildeten.“

Besonderes Augenmerk legte der Planer Christoph Haas vom Ingenieurbüro Basler + Partner auf die Verbindung von Fassade und Dach. Schließlich war die Konstruktion gegen Horizontal- und Sogkräfte im Dachbereich vorzusehen und das unterschiedliche Temperaturdehnungsverhalten von Glas und GFK zu berücksichtigen. „Ein Doppelsteg im Dach überträgt die Vertikalkräfte über ein Gleitlager, das Stahlband und ein Gießharz, den der Glasbauer als Toleranzausgleich injizierte, in das Fassadenelement. Die gesamte Stabilisierung erfolgt über die gläsernen Wände. Oft genug sind Glasbauten an Massivbauten angebunden, über die die Windkräfte abgeleitet werden. Dieses Gebäude hingegen ist frei stehend und die Kräfte werden horizontal und vertikal über die Glasfassade abgeleitet. Derartige Bauten gibt es weltweit nur sehr wenige.“

Für den Fassadenhersteller Glas Marte sagte Bernhard Feigl: „Für uns war das Projekt ‚Empfangsgebäude Novartis‘ ein Meilenstein im konstruktiven Glasbau. Nie zuvor habe ich gesehen, dass in dieser Form konstruktiver Glasbau in Elementbauweise betrieben wurde.“ Jörg Pfäffinger

Jörg Pfäffinger

Projektpartner

Bauherr: Novartis Pharma AG, CH-Basel

Architekt: Marco Serra, CH-Basel

Planung: Ernst Basler + Partner AG, CH-Zürich ( http://www.ebp.ch )

Ausführung Dach: Scobalit AG, CH-Winterthur ( https://www.scobalit.ch/ )

Ausführung Fassade: Glas Marte GmbH,

Bregenz ( https://glasmarte.at/ )

Technische und Wissenschaftliche Begleitung Dach: ETH Lausanne, Labor für Composite-Tragwerke CCLab, Prof. Dr. Thomas Keller

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