_ Der umfangreiche Gebäudekomplex am Standort Justus-von-Liebig-Weg wurde ursprünglich in den Jahren 1952 bis 1968 errichtet. In den 80er-Jahren sind weitere Gebäude auf dem Universitäts-Gelände entstanden. Das neue Laborgebäude ergänzt die Bestandsbauten des Fachbereichs in Richtung Satower Straße. Der neue Baukörper soll sich mit seiner kompakten, zweigeschossigen Struktur in die Umgebungsbebauung einfügen. Die Fassadengestaltung wird wesentlich von der inneren Ordnung des Gebäudes vorgegeben. Die dreibündige Anordnung der Funktionen im Innern bilden sich durch großformatige Einschnitte in der Fassade ab. Das Foyer durchschneidet den kompletten Baukörper und soll so den Neubau mit dem rückwärtigen Campusbereich verzahnen.
Das Gebäude mit einer Nutzfläche von ca. 1500 m² wurde in Stahlskelettbauweise mit Flachdecken realisiert. Durch die flexible Gesamtstruktur sollen spätere räumliche Veränderungen, wechselnde Technikinstallationen und bauliche Erweiterungen möglich sein. Im Energiekonzept ist eine Photovoltaik-Anlage enthalten, die auf dem Dach installiert wurde. Die EU beteiligte sich über das EFRE-Programm, den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, bei einer geplanten Bausumme von knapp 10 Mio. Euro an den Baumaßnahmen. Die Beauftragung der beteiligten Unternehmen erfolgte über das VOF-Verfahren (Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen).
Im Frühjahr 2014 wurde von der Struhk Architekten Planungsgesellschaft aus Braunschweig mit der Realisierung des Bauvorhabens begonnen und bereits Ende 2014 konnte nach einer kurzen Bauphase der 3200 m² Bruttogrundfläche umfassende Neubau fertiggestellt und an den Nutzer übergeben werden. Der Neubau ergänzt heute die Bestandsgebäude des Fachbereichs und beherbergt schwerpunktmäßig den Bereich Tierwissenschaften, wo für ca. 40 Mitarbeiter neue Arbeits- und Forschungsplätze geschaffen werden konnten.
Unsichtbar in die Fassade integriert
Als Sonnen- und Blendschutz wurden 31 Hebefaltläden installiert, die in der Breite in den Rastermaßen 2,42 m, 3,45 m und 4,85 m ausgeführt wurden. Alle Fensteröffnungen sind 2,14 m hoch.
Die Aluminium-Lochblechkassetten wurden nach RAL pulverbeschichtet und so flächenbündig und damit geschlossen mehr oder weniger unsichtbar in den Baukörper integriert.
Das Verfahren der Hebefaltläden erfolgt vollkommen geräuschlos über selbst entwickelte Antriebe von BeluTec und kann durch die Gebäudenutzer individuell nach deren Bedürfnissen gesteuert werden. Durch die gewählte Lochblechstruktur können die Lichtverhältnisse über entsprechendes Verfahren der Hebefaltläden genau den Anforderungen an Arbeitsplätzen oder bei wissenschaftlichen Versuchen angepasst werden.
Durch die sehr hohe Windstabilität der Anlagen, die den Anforderungen an Fassaden nach EN 1991 1-4 entspricht, können zudem windunabhängig gleichbleibende Bedingungen bei Versuchen geschaffen werden.
„Mit der Realisierung der Uni Rostok konnten wir einmal mehr zeigen, dass hoch windstabiler Sonnen- und Blendschutz und der flächenbündige Einbau in die Fassade kein Problem darstellen müssen“, sagt Bernhard Lucas, Geschäftsführer von BeluTec, und verweist stolz auf die patentierte Verriegelungstechnik, die ein Klappern der Faltläden vollständig ausschließt und zudem eine zusätzliche Einbruchsicherung schafft.—