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Häuser können besser gesichert werden

Zusätzliche Sicherheit schaffen

_ Die weitaus meisten Einbrüche werden in privaten Wohnungen und Häusern im Erdgeschoss verübt. Eigentlich sollte das doch Grund genug für die Bewohner sein zu überprüfen, ob der Einbruchschutz am eigenem Heim ausreichend ist. Die Schwachstellen liegen bei Einfamilienhäusern dabei überwiegend im Bereich der Fenster und Fenstertüren. Rund 80 Prozent der Einbrüche werden hier verübt. Viele Bauherren und Wohnungsbesitzer bedienen sich dabei auch mit Lösungen aus dem DIY-Markt. Für den Fachbetrieb mit seiner Erfahrung und Beratungskompetenz erschließt sich hier ein breites Einsatzfeld, um einen besseren Einbruchschutz und damit auch ein Sicherheitsgefühl schaffen zu können.

Der Faktor Zeit

Kommt der Täter nicht innerhalb von zwei bis fünf Minuten in das Gebäude oder in die Wohnung, wird er die Tat in der Regel abbrechen und zum nächsten Objekt gehen. Deshalb spielt hier die mechanische Sicherungstechnik eine entscheidende Rolle. Entscheidet sich ein Verbraucher aus diesen Gründen deshalb für einen Rollladen, so erwartet er natürlich auch eine erhöhte Einbruchhemmung. Diese ist allerdings nicht mit jedem Rollladen möglich, denn hier spielen sowohl Grundmaterial, Banddicke, der eingesetzte Schaum, Führungsschienen, Rollladenkasten und die fachgerechte Montage eine entscheidende Rolle. Nur mit der richtigen Kombination der Materialien und einer sauber durchgeführten Montage auf dem jeweiligen Montageuntergrund können Fakten geschaffen werden, um den Einbruchschutz zu verbessern.

RC Klassen sind zwar gut aber teuer

Zwar gibt es geprüfte, einbruchhemmende Rollläden nach DIN EN 1627. Leider sind diese Produkte im Markt aber eher seltener Natur. Erforderliche Materialqualitäten, Verarbeitungsgenauigkeit, Prüfzertifikate und erhöhte Anforderungen bei der Montage schlagen sich verständlicherweise auch auf den Preis nieder. So findet man zur Zeit im Herstellerverzeichnis der Polizei über „geprüfte und zertifizierte einbruchhemmende Rollläden“ lediglich drei Hersteller, die geprüfte Systeme anbieten.

Aber auch unterhalb von RC-geprüften Rollläden (Resistance Class) ist ein wirksamer Zusatzschutz möglich. Die Anforderungen finden sich unter anderem in der DIN V 18073.So fordert die Norm neben dem Material der Stäbe (steife Stäbe aus Metall oder Holz), die Windwiderstandsklasse 6 sowie die Verwendung einer Hochschiebesicherung.

Steuerung macht Sinn

Zusätzlich sollten die Systeme natürlich mit der entsprechenden Steuerungstechnik versehen werden, denn Einbrecher erkunden das jeweilige Objekt der Begierde meist schon im Vorfeld. Gerade in der Urlaubszeit fallen ihnen unbewohnte Häuser sehr schnell auf. Rollläden, die täglich zu unterschiedlichen Zeitpunkten ein- und ausgefahren werden, lassen Gebäude auch bei Abwesenheit ihrer Besitzer bewohnt wirken, und hierfür genügt bereits eine kostengünstige Rollladenuhr.

Beratung nur vor Ort

Zukünftig wird die Einbruchhemmung unterhalb der RC-Klasen in der EN 13659 geregelt. Die Neufassung der Norm soll voraussichtlich Anfang 2015 erscheinen. Hier werden dann neben den bekannte Anforderungen an die Windwiderstandsklasse weitere Anforderungen an Führungsschienen, Steuerung sowie den Rollladenstab selbst definiert und gestellt.

Einbruchhemmung kann aber nur so gut sein, wie die schwächste Komponente. Deshalb sollten bereits Fenster, Fenstertüren und Türen aus geprüften einbruchhemmenden Elementen bestehen, damit der Rollladen seinen Zusatznutzen ausspielen kann.

Wird ein neues Objekt gebaut oder werden Fenster und Türen ausgetauscht, empfiehlt es sich, geprüfte Produkte mit Zertifikat zu wählen.

Für bestehende Objekte bietet der Markt eine Vielzahl von Nachrüstprodukten an. Nachrüstprodukte können die einbruchhemmenden Eigenschaften an bereits vorhandenen Produkten entscheidend verbessern.

Aber die Sicherheit des Elements ist nur so gut wie seine fachgerechte Montage. Hierzu gehört vor allem die Beurteilung der baulichen Voraussetzungen, denn zunächst einmal ist es wichtig festzustellen, welche Flügel- und Rahmenmaterialien vorliegen und welche Qualität des Mauerwerk hat. Beraten kann man diese Punkte deshalb nur beim Kunden vor Ort, denn nur so ist gewährleistet, dass alle eingesetzten Komponenten bestmöglich aufeinander abgestimmt werden können. —

http://www.piv-velbert.de

Martin Bürgel

Expertenmeinung gefragt

Dipl. Wirtsch.-Ing. Martin Bürgel hat bereits im elterlichen Metallbaubetrieb in Moers erste Erfahrungen mit dem Fensterbau gemacht. Einer Ausbildung zum Metallbauer folgte das Ingenieur-Studium. Mit dem Berufseinstieg bei Schüco konnte er umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Fenster- und Fassadenbau sowie dem Sonnenschutz sammeln. Von 2010 bis 2013 war er zuletzt als Leiter des technischen Kompetenzzentrums vom Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz in Bonn tätig und war hier maßgeblich an der Bearbeitung von verschiedenen Normen und Richtlinien beteiligt. Seit Oktober 2013 ist er als Prüf-Ingenieur bei PIV (Prüfinstitut Velbert) und arbeitet auch hier sehr eng mit der Fenster- und Sonnenschutzindustrie zusammen. Seit Anfang 2014 ist er zudem Technischer Geschäftsführer der RAL-Gütegemeinschaft in Velbert.

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