_ Nicht nur schöne neue Maschinen sind das Allheilmittel, sondern mehr noch klare Organisationsstrukturen, Software für die Warenwirtschaft und die Maschinenansteuerung sowie gut geschulte und motivierte Mitarbeiter. Pflicht für jeden Betrieb allgemein und somit auch für Wertbau ist das Bewusstsein, den Materialfluss stetig zu optimieren, nach der Devise: „Ware zum Werker und nicht Werker zur Ware“. Denn: Jeder Schritt, den ein Werker zu viel tun muss, ist Verschwendung.
Alles leicht gesagt, aber doch schwer und häufig nur bedingt umzusetzen. Die Devise bei Wertbau heißt, eine beabsichtigte Änderung in der Produktion immer mit den beteiligten Mitarbeitern zu besprechen, deren Erfahrungen zu ermitteln und zur Grundlage für „Sandkastenspiele“ zu machen. Je besser die theoretische Vorbereitung, je erfolgreicher wird das Projekt werden und je mehr werden sich Energie und damit Kosten einsparen lassen. Denn erst wenn die Mitarbeiter vor Ort sich mit der Veränderung identifizieren, weil sie diese selbst mit gestaltet haben und stolz darauf sind, ist dauerhafter Erfolg für eine effizientere Produktion möglich.
Beim Vollsortimenter werden Krankenakten geführt
Wertbau hat von Anfang an, seit 1990, maschinenintensiv und hochautomatisiert gefertigt. Das ist nicht zuletzt auch ein Grund für den Erfolg. Mit immer mehr hinzugekommenen Materialien hat Wertbau sich zum Vollsortimenter entwickelt. Fenster und Haustüren aus den Rahmenmaterialien Holz, Holz-Aluminium, Kunststoff, Kunststoff-Aluminium und Aluminium werden hier industriell gefertigt. Die dadurch entstandene Vielfalt verlangt zwangsläufig hochgradige Organisation und eine EDV-vernetzte Basis. Dennoch ist es jeden Tag eine Herausforderung, alles im Takt am Laufen zu halten. Das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Neben guten Maschinen- und Anlagenbedienern ist eine gewissenhafte Arbeitsvorbereitung wie auch ein Team für die Maschinenpflege, Maschinenwartung und gelegentlich auch für die Reparatur notwendig. EDV-gestützte Pflege- und Wartungspläne wie auch Maschinenhandbücher wurden geschaffen. Man kann Letzteres auch als „Krankenakte“ bezeichnen.
Produzieren nach dem Fluss-Prinzip
Konkret sind in der Kunststoff-Elemente-Fertigung neben den Schlüsselmaschinen, dem Bearbeitungszentrum und den Schweiß- und Putzautomaten für Wertbau vor allem die Fördereinrichtungen sehr wichtig.
Nach dem Motto: „Alles fließt“, werden die geschweißten Rahmen nahezu ausnahmslos waagerecht oder senkrecht über entsprechende Förderbänder transportiert (Bild 1).Anschließend werden diese automatisch und durch die EDV gesteuert im Rahmenpuffer chaotisch zwischengelagert (Bild 2), um dann punktgenau mit den ebenfalls im Glasrahmenpuffer chaotisch eingelagerten Scheiben (Bild 3) zum Endprodukt Fenster vereint zu werden (Bild 4).
Wenn das Fenster immer näher zum Versand rückt und es damit immer schwerer wird, ist der Werker mit Kränen und Saugbatterien zu entlasten (Bild 5). Leider ist dies auf der Baustelle nicht immer so einfach möglich. Deshalb sollte bei der Planung und Konstruktion von Elementen doch einmal öfter auch an die Monteure gedacht werden.
Kunststofffenster-Fertigungszeiten werden heute mit der Stoppuhr optimiert. Aufgrund des Preisdruckes ein „Muss“. Vertriebs- und Montagepartner überall in Deutschland erwarten ein qualitativ hochwertiges, im Preis wettbewerbsfähiges, innovativ immer auf dem neuesten Stand stehendes, optisch ansprechendes Produkt.
Pünktlich in der gewünschten Menge, am gewünschten Ort – egal ob Werksgelände oder Baustelle – ist das dank einer eigenen modernen Lkw-Flotte mit Mitnahmeheckstapler und nicht verrosteten, verzinkten L-Gestellen möglich. So entstehen beim Abladen keine Wartezeiten; keine mühevollen Entladeprozeduren sind mehr notwendig.
So können beste Produkte und bester Service gewährleistet werden. Effiziente Produktion ist bei Wertbau in Langenwetzendorf nicht nur ein Schlagwort, sondern umgesetzte Wirklichkeit, die bis hin zur Produktübergabe an den Kunden durchdacht ist.—
Der Autor
Stefan Taig ist bei Wertbau innerhalb der Geschäftsleitung für die Produktion am Firmenstandort Langenwetzendorf verantwortlich.