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Qualität zahlt sich aus

Mund: Die fensterbau/frontale liegt hinter uns, Zeit für ein Resümee: Nicht nur, dass die Messe (mal wieder) einen Besucherrekord verzeichnen konnte – für mich gab es diesmal auch einen richtigen Innovationsschub – und das in vielen Bereichen: Der Fensterbeschlag deckt immer mehr Sonderkonstruktionen ab, Maschinen werden immer schneller oder umfangreicher und die Profilentwickler lassen sich jetzt auch mal mehr einfallen, als nur die Kammerzahl zu erhöhen.

Rehberger: Bevor wir ins Detail gehen, möchte ich erwähnen, dass die Messe von einer sehr positiven Stimmung getragen war – sowohl von Ausstellerseite als auch von Seiten der Besucher: Hier war bei den Verarbeitern ein starkes Interesse an Investitionen deutlich zu spüren, was von vielen der Maschinenhersteller bestätigt wurde.

Mund: Ja, aber was stand im Fokus: Ich meine, die Beteiligung zu unserem Kongress „Glaskleben im Fensterbau“ hat es doch gezeigt: Der Wunsch, die Prozesskette in der Fertigung weiter zu optimieren, ist gerade jetzt so stark wie schon lange nicht mehr. Nun stellt sich aber die Frage, ob die Systemanbieter mit den eigenen Innovationen nicht auch bereits bestehende Entwicklungen wie das Glaskleben konterkarieren.

Rehberger: Du hast Recht, man fragt sich: warum bringen die Systemgeber jetzt erst thermisch optimierte Profile für eine herkömmliche – also nicht geklebte – Fertigungsmethode auf den Markt, deren Eigenschaften sich eigentlich aus einem geklebten Fenster ableiten. Solche Systeme ohne Stahl hätte es ja schon längst geben können.

Mund: Nicht nur das! Mit geklebten Fenstern hat man ja bereits die Möglichkeit, zur thermischen Optimierung die Stahlverstärkungen im Profil größtenteils wegzulassen. Jetzt gibt es neue Verstärkungen aus anderen Materialien. Da drängt sich mir ein weiterer Gedanke auf: Ist hier die Recyclingfrage gelöst?

Rehberger: Da gibt es wohl eine Reihe von Fragen, die noch zu klären wären. Der Leser wird in den nächsten Ausgaben der GLASWELT die entsprechenden Antworten finden.

Mund: Versäumen möchte ich nicht, auf die Strukturanalyse des Verbands der Fenster- und Fassadenhersteller hinzuweisen: Jetzt gibt es genaue Eckdaten, wo die Branche zahlenmäßig steht: 100000 Mitarbeiter arbeiten in 7200 Betrieben und erwirtschaften 8,5 Mrd. Umsatz mit Fenstern, Haustüren und Wintergärten und Zusatzprodukten. Der Kapazitätsrückgang seit 1995 beträgt circa 35 Prozent. (Lesen Sie dazu S. 26)

Rehberger: Und aus einer forsa-Umfrage, von der Roto Frank AG in Auftrag gegeben, geht hervor, dass die Deutschen beim Fensterkauf nicht auf den günstigsten Preis setzen – der steht erst an Platz 7 von insgesamt 9. Die Hauptkriterien sind „gute Qualität“, „Energieeinsparung“, „lange Lebensdauer“, „Gewährleistung“ und „Sicherheit“ (mehr dazu ab S. 30 oder geben Sie auf https://www.glaswelt.de/ den Webcode 641 in das Suchfeld ein). Demnach wird beim Fenster die reine Preisorientierung nicht bestätigt. Das belegt einmal mehr: Qualität zahlt sich aus.

Mund: Jetzt sollte der Fensterbauer aber auch die Konsequenzen daraus ziehen: Tue Gutes und rede darüber und lass es Dir auch ordentlich bezahlen! In diesem Sinne auch viel Spaß beim Lesen.

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