Kluge: Ein defekter Kühlschrank soll wohl nach ersten Ermittlungen den Brand im Londoner Grenfell Tower, der im Juni über 70 Menschen das Leben kostete, ausgelöst haben. Fest steht aber: Notausgang, Feuerlöscher sowie ein funktionierender Feueralarm fehlten und brennbare Fassaden-Dämmstoffe waren verbaut worden. Kannst du dir vorstellen, dass eine Katastrophe solchen Ausmaßes auch in Deutschland passiert?
Rehberger: Passieren können solche Unglücke überall, auch hier in Deutschland. Aber bei uns wird deutlich mehr dafür getan, das Risiko zu minimieren. Wir haben nicht umsonst mit die schärfsten Brandschutzvorschriften weltweit. Das gilt gerade auch für die eingesetzten Fassadenmaterialien. Solche hohen Auflagen inklusive strenger Bauabnahme, zeigen jetzt deutlich ihren Wert, wenn man sieht, welches Leid die brennbaren Fassaden-Dämmstoffe im Londoner Grenfell Tower gebracht haben, die aus Kostengründen verbaut wurden, nur um ein paar Euro zu sparen. Auch wenn häufig darüber geklagt wird, wie umfangreich bei uns die Bauabnahme ist, eins ist klar: Sie hilft, Risiken zu minimieren.
Kluge: Die Sicherheit in öffentlichen Gebäuden ist generell ein großes Thema, und damit meine ich nicht alleine den Rauch- und Brandschutz. Hier gab es zuletzt genügend traurige Beispiele, die uns deutlich vor Augen führten, dass die wachsende Zahl an terroristischen Anschlägen auch die Anforderungen an die Sicherheit bei öffentlichen Gebäuden steigen lässt: Angefangen von Gerichtsgebäuden bis hin zu Bahnhöfen und Shopping-Malls, es muss mehr Sicherheitstechnik verbaut werden, oder wie siehst du das?
Rehberger: Ich sehe das genauso. Aber dem steigenden Explosionsrisiko lässt sich bereits heute mit den entsprechenden Fassadengläsern und Profilen gegensteuern, etwa mit geklebten Konstruktionen, bei denen VSG-Scheiben auch nach Druckwelle und Glasbruch noch im Rahmen gehalten werden, sodass keine tödlichen Geschosse durch fliegende Scherben entstehen. Solche Risiken betreffen den Objektbau, den Häuslebauer eher nicht. Hier ist die Einbruchsicherheit relevant.
Kluge: Das ist richtig. Immer mehr Bürger rüsten ihre Häuser vernünftigerweise zu kleinen Festungen auf. Hier können kleinere und mittlere Fenster- und Fassadenbauer zum Zug kommen, indem sie den Endkunden richtig beraten, sodass es neben einer sicheren Haustür, einbruchhemmenden Fenstern und Toren kein noch so klitzekleines Kellerfenster mehr gibt, das zum Einsteigen einlädt. Die Kunden werden es ihnen danken.
Rehberger: Ja, und vor diesem Hintergrund bekommt die Redensart „My home is my castle“ eine neue Bedeutung. Ideen, wie der Fensterbauer die unterschiedlichsten Themen vertrieblich einsetzen kann, finden Sie im Heft. Ihnen viel Spaß mit der neuen GLASWELT.