kein Tag vergeht ohne Klimadiskussion in den Medien. Und dieses Thema wird uns auch noch sehr lange Zeit beschäftigen. Denn wir stehen erst am Anfang der Erkenntnis über Brisanz und Risiken des Klimawandels. Sicher, es tut sich schon einiges bei der Suche nach Energieeinsparpotenzi-alen oder alternativen Energiequellen. Die deutsche Erneuerbare-Energien-Branche z.B. erlebt derzeit einen immer stärker werdenden Exportboom. Seit dem Jahr 2000 ist das Exportvolumen der Branche von einer halben Milliarde Euro auf heute sechs Milliarden Euro angewachsen. Weltweit wachsen die Investitionen in Solar-, Photovoltaik-, Wind- und Wasserkraft. Dennoch reichen diese Maßnahmen bei weitem nicht aus, den drohenden Klimawandel mit all seinen verheerenden Folgeschäden zu stoppen. Es muss noch weit mehr getan werden. Allen voran stehen Maßnahmen zur Energieeinsparung und damit zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes.
Bei allen notwendigen Diskussionen um schadstoffarme Autos, die derzeit die Medien beherrschen, darf nicht der Blick auf die Gebäudesanierung verloren gehen. Hier liegt das größte Potenzial. Drei Viertel aller Wohngebäude in Deutschland sind älter als 25 Jahre. Rund 340 Millionen Fenster müssen saniert oder ausgetauscht werden, um den gesamten Gebäudebestand in Deutschland auf einen zeitgemäßen Gebäudestandard zu bringen. Verschiedene Untersuchung haben bewiesen, dass diese Albauten wahre Energiefresser sind. Ein Verbrauch von rund 20 Liter Heizöl je m² und Jahr sind keine Seltenheit. Moderne Gebäude benötigen weniger als die Hälfte.
Aktuellen Berechnungen des VFF zufolge lassen sich in Deutschland jährlich bis zu 10 Milliarden Liter Heizöl einsparen, wenn alle Altbauten mit neuen Fenstern nachgerüstet werden. Bei einem Einfamilienhaus mit einer Fensterfläche von 25 m² sei ein Einsparpotenzial von bis zu 500 Litern Heizöl allein durch eine Erneuerung der Fenster realistisch. Das entlaste die Umwelt um 1,3 Tonnen CO2 und die Haushaltskasse um etwa 350 Euro je Heizperiode.
Man sieht, eine Fenstersanierung ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch. Zumal der Bund noch bis 2009 jährlich 1,4 Milliarden Euro für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm bei der KfW bereitstellt.
Es lohnt also in mehrfacher Hinsicht, die Gebäudesanierung zum Thema Nr. 1 der nächsten Jahre zu erklären. Denn es gibt dort noch viel zu tun.
Ihr
Hilmar Düppel, Chefredakteur