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Auf der Terrasse spielt die Musik

Voegele: Bei über 300 Dachkonstruktionen, egal ob Glasdach, Pergola mit Textil oder Lamellen in den unterschiedlichsten Ausprägungen, habe ich auf der R+T aufgehört zu zählen. Das Top-Thema im Bereich Sonnenschutz lautet Outdoor, was sich übrigens schon seit 2015 abzeichnet. Was sagt die Fensterbranche dazu, was gab es hier auf der FENSTERBAU FRONTALE zu sehen?

Mund: Die Fensterbranche konzentriert sich auf den Weg dorthin: Auf der FRONTALE war – neben vielen anderen – ein bestimmendes Thema die Großflächenelemente inklusive schwellenlosen Übergänge zur Terrasse. Ist ja auch viel Wert, wenn man stolperfrei nach draußen kommt. Wie kommt es aber zu diesem „Pergola-Hype“ bei den R+S-Betrieben? Lässt sich mit Rollladen, Klappläden, Raffstoren und Fenstermarkisen kein Staat mehr machen? Gibt der Pergola-Markt denn wirklich so viel Potenzial her?

Voegele: Das hat sicherlich viele Gründe, einer der wichtigsten ist z. B. die höhere Stabilität der Systeme, wenn es um den Wetterschutz geht. Egal ob im Privatbereich oder in der Gastroszene, der Nutzer fühlt sich besser geschützt und aufgehoben. Ein weiterer Vorteil ist die mögliche freistehende Bauweise. Im Zeichen von WDVS und Mauersteinen, die nur noch niedrige Querlasten aufnehmen können sicher eine gute Variante, um nicht ins Mauerwerk oder durch die Dämmung befestigen zu müssen. Auch sehr wichtig, der Umsatz. Der Fachbetrieb verkauft lieber ein Glasdach mit Auf- oder Unterglas-Markise anstelle nur einer Gelenkarmmarkise. Und last but not least: Das Internet als Handelsplattform ist erstmal raus, weil Know-how bei der Beratung und Montage gefragt ist. Ist Outdoor angesichts der Glaselemente und Alu-Profile nicht auch ein Thema für die Fensterbranche?

MUND: Sicher, es gibt Spezialisten in der Branche, die diesen Markt für sich erkannt haben. Aber angesichts der Tatsache, dass allerorten die Auftragsbücher voll sind und bereits viele Sanierungsanfragen auf die lange Bank geschoben werden, da der Neubau auf der Auftragsliste ganz oben steht, wird die Outdoor-Thematik eher verhalten angegangen. Mit den Klagen im Ohr, dass trotz hoher Auslastung das Preisniveau desolat sei, sieht die Sache aber wieder ganz anders aus. Schließlich könnte man sich hier größtenteils abkoppeln vom allgemeinen Preisgefüge und wie du schreibst, mit Know-how, erstklassiger Beratung und Montage eine Firmenkonjunktur ankurbeln. Aber klar ist auch: Dafür brauchst du hoch qualifiziertes Fachpersonal …

Vögele: Wo wir wieder bei unserem Lieblingsthema wären: Die fehlenden Kapazitäten an Mann-Stunden, um die verkauften Produkte auch erfolgreich beim Kunden montieren zu können. Da tut sich in der ganzen Branche nichts. Gerade im Outdoor-Bereich bekommt das Thema Aus- und Weiterbildung eine ganz neue Dimension, wenn es um Schneelasten, Glasberechnung und Fundamente geht. Informationen zu diesen Themen bieten wir Ihnen auch in der GLASWELT. Deshalb viel Spaß beim Lesen und Weiterbilden.

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