_ Bei Schwan Glas sind die Arbeitsfelder der Standorte klar getrennt: Düsseldorf fokussiert sich vorrangig auf den Glasgroßhandel und die Veredlung und besitzt auch eine CNC-Schleiferei für Interieurgläser.
In der Niederlassung Köln werden Designgläser sowie Glasgestaltung umgesetzt. Geschäftsführer Patrick Schüddig: „Vor fünf Jahren haben wir hier in Köln angefangen Verbundglas herzustellen und haben den ersten Ofen (von Tema) gekauft. Wir waren auf der Suche nach zusätzlichen Spezialisierungen und Nischenprodukten, da der klassische Großhandel, unser bisheriges Hauptgeschäft, zurückging.“
Heute konzentriert sich Köln auf hochwertiges VSG und Sondergläser, insbesondere Designgläser sowie Digitaldruck-Produkte für den hochwertigen Innenausbau im Objektgeschäft und für den gehobenen Wohnbau.
Der Druck-Partner im Haus
Patrick Schüddig: „Wir haben gesehen, dass bei der Glasgestaltung die Druckprodukte immer wichtiger werden. Vor diesem Hintergrund haben wir uns dann auch auf bedruckte Folien konzentriert, die wir in Verbundglas integrieren können. Der Digitaldruck erfolgt hierbei auf Polyester-Folien.“ Und als besondere Spezialität kann Schwan Glas sogar auch Ornamentglas laminieren.
Schüddig: „Die Bedruckung übernimmt als Kooperationspartner der Druckspezialist Bildbildner (www.diebildbildner.de), mit dem wir hier am Standort unser Ausstellungsgebäude teilen.“
Diese strategische Partnerschaft habe den Vorteil, dass man so immer über die neusten Drucktechniken verfüge gleichzeitig aber nicht permanent in neue Drucktechnik investieren müsse. Die räumliche Nähe sorge zudem dafür, dass die Bearbeitungszeiten kurz seien und eine hohe Flexibilität gegeben ist, was wiederum den Kunden zugute komme.
Dabei bediene Schwan Glas als Zulieferer auch Glasverarbeiter, für die man Spezial-Laminate bereitstellen kann. Der GF ergänzt: „Wir fertigen individuelle Glas-Produkte ab der Losgröße 1 und arbeiten eng mit Glasern, Schreinern, Messebauern und Metallbaubetrieben zusammen.“
Neben der Verarbeitung von bedruckten Folien werden bei der Herstellung von Verbundgläsern und VSG auch häufig andere Materialien eingesetzt, wie Textilien, Holz und Metalle. Und immer öfter werden Metallgewebe mit einlaminiert.
Erweitertes Angebot, erweiterte Zielgruppe
Die so gefertigten Designgläser und VSG kommen u. a. bei Innentüren, Trennwänden sowie bei Möbeln zum Einsatz. Ebenso werden damit Wandverkleidungen umgesetzt sowie auch Duschen und Badezimmer, Trenn- und Badrückwände. Interessant sei die aktuelle Dynamik am Standort Köln. So wandelt sich die Niederlassung mit ihrem Angebot an Design-Gläsern mehr und mehr hin zum Lösungsanbieter für Architekten, Innenarchitekten und Designer, die jetzt vermehrt von sich aus auf das Kölner Team von Schwan-Glas zukommen.
Geschäftsführer Schüddig erläutert: „Einhergehend mit dem Ausbau und der Spezialisierung unseres Angebot hat sich das Liefergebiet stark erweitert. Früher war es ein Radius von 60/80 km, in dem wir rund um unsere Standorte aktiv waren. Heute bedienen wir mit Sonderprodukten die gesamte DACH-Region und darüber hinaus.“
Qualität und schnelle Lieferzeiten als Markenzeichen
„Wir haben hier keine industrielle Fertigung“, unterstreicht Geschäftsführer Patrick Schüddig. „Wir sind ganz klar eine Manufaktur. Nur so können wir die Anfragen nach höchster Qualität bedienen, die wir mit unseren erfahrenen Fachkräften umsetzen.“
Von den Planern und Kunden werden heute vermehrt Gläser mit unterschiedlichen Strukturen und Farben gewünscht. Dazu Schüddig: „Bei entsprechenden Anfragen nach Verbundgläsern mit Farben und Materialien bemustern wir dann die angefragten Gläser und senden die Samples zu den Kunden. Diese kommen, wenn es konkret wird oft auch zu uns ins Haus, um die Produkte direkt im Vergleich nebeneinander zu begutachten und das weitere Vorgehen und die Umsetzung im Detail zu diskutieren.“
Bei Schwanglas erfolgt das Laminieren im Sackverfahren in der Silikonmatte. Damit lassen sich sehr hohe Qualitäten umsetzen. Das habe sich bewährt. Zudem seien die Energiekosten geringer als beim Autoklaven und es können auch Gussgläser im Sack laminiert werden. Dabei sind die Anschaffungskosten der zugehörigen Anlagetechnik geringer.
Auf die Frage der GLASWELT, ob nur Gläser mit bedruckten Folien angeboten werden oder auch der Direktdruck auf Glas erläutert Patrick Schüddig: „Bei uns gibt es sowohl den Druck auf Folie als auch direkt auf Glas, etwa bei Küchenrückwänden, diese Gläser werden dann lackiert, da der UV-Druck nicht genügend wasserbeständig ist. Generell lackieren wir auch die bedruckten Gläser, um den Druck bzw. die bedruckten Motive zu schützen und abzusperren. Dies ist später wichtig für die Scheibenmontage unter Einsatz von Silikon.“
Die Vorteile beim Foliendruck?
Generell erhält man bei einlaminierten Foliendrucken zwei Oberflächen mit gleicher Optik, so Schüddig, und gleichzeitig wird der Druck durch die Folie geschützt. Das in Köln genutzte Verfahren sei sehr genau, da es quasi keinen Versatz beim Laminieren gebe. Zudem ist so die Kombination mit anderen Materialien möglich.
Beim Druck selbst ist nach Auskunft des Schwan Glas Geschäftsführers eine Folie leichter zu handhaben. Hingegen ist die Weiterverarbeitung zu Verbundglas jedoch aufwendiger. Positiv: Die VSG-Folien bringen die Möglichkeit mit sich, das Glaslaminat mit weiteren Funktionen auszustatten, dazu zählen Sicherheit, Splitterbindung und Schallschutz (Türen und Trennwände). Werden EVA-Folien eingesetzt, kommt noch zusätzlich ein UV-Schutz hinzu.
Patrick Schüddig: „Wir laminieren heute nur noch mit EVA-Folien. Diese Folien-Art braucht keine Klimatisierung, was die Lagerung deutlich vereinfacht, ebenso die Verarbeitung und das Handling, da man direkt von der Rolle arbeiten kann.
Dazu komme als weiteres Plus, dass keine Trennfolien zwischen den Lagen nötig sind. Schüddig: „Da wir viele Laminate für Badezimmer fertigen, können wir EVA-Folie (siehe Kasten) bedenkenlos anwenden, denn solche Folien ziehen kein Wasser. Zudem ist das Haftungsverhalten höher als bei anderen Folientypen. Heute haben wir seit über 10 Jahren Erfahrung mit EVA-Folien, da lernt man den einen oder anderen Kniff.“
Eine neue EVA_Design-Folie namens Carbonguard haben Schwan Glas und die InsertTec GmbH, die die Evguard Folien vertreibt, gemeinsam entwickelt. Bei dieser EVA-Folie (Bild siehe Kasten) ist auch der Name Programm, denn bei dem Produkt kommt Carbongewebe zum Einsatz.
Weitere Spezialgläser im Programm
Neben den Laminaten werden am Kölner Standort auch weitere Spezialgläser angeboten: Dazu zählen Produkte wie Glasheizungen oder ein schaltbares Verbundglas. Dazu der GF: „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Sonderprodukten. Seit Kurzen bieten wir ein schaltbares Verbundglas an, etwa für den Einsatz in gläsernen Trennwänden und Türen. Dies ist den neuesten Entwicklungen sowie der steigenden Nachfrage geschuldet, denn der Markt für smarte Gläser sei definitiv am wachsen. Schüddig: „Smarte Gläser sind im Kommen, gerade im Objektgeschäft. Deshalb vertreiben wir nun solche Produkte.“
Auch bei diesen Sonderprodukten punktet Schwan Glas mit sehr kurzen Lieferzeiten, so Patrick Schüddig: „Werden vom Kunden z. B. Trennwände mit schaltbarem Glas angefragt, können wir das in drei Wochen produzieren.“
Das leistet Inserttec
Die EVA-Verbundglas- und VSG-Folien der Folienwerke Wolfen werden komplett in Deutschland entwickelt und hergestellt. Der Vertrieb von Evguard erfolgt über die BBB InsertTec GmbH in Finnentrop
Das leisten die EVGuard-Folien:
- Einzige EVA- Folie mit bauaufsichtlicher Zulassung (DIBt), die zudem weichmacherfrei ist.
- Kann kundenspezifisch in verschiedenen Stärken und Abmessungen produziert werden.
- Wird ausschließlich mit Rohstoffen zertifizierter europäischer Zulieferer hergestellt.
- Nach weltweiten Standards zertifiziert
- Sehr hohe Feuchtigkeitsresistenz, eignet sich auch für offene Glaskanten.
- Temperaturstabil, bietet eine sehr gute Stabilität auch nach einem Glasbruch
- Hat einen hohen Schubmodul und hervorragende mechanische Eigenschaften über einen sehr großen Temperaturbereich.
- Bietet hohe akustische Schallisolierung
- Kann sowohl im Vakuumofen als auch im Vorverbund mit/und Autoklav verarbeitet werden
- Hat eine sehr hohe Alterungsstabilität
- Ist einfach zu verarbeiten und zu lagern