Aber auch wie auf einer der vielen schönen Inseln auf den Malediven ist das Angebot der verschiedenen Smart-Home-Hersteller schnell umrundet. Will man auf eine andere Insel, wird es schwierig oder fast unmöglich, die anderen Ufer zu erreichen. Der Aufwand ist beträchtlich, denn in den allermeisten Fällen muss man zuerst zurück zur Hauptstadt, um von dort auf eines der anderen Paradiese übersetzen zu können.
Die Hotelbetreiber möchten halt gerne vermeiden, dass die eigenen Gäste mal eben das Angebot der anderen Anbieter nutzen können.
Wir sprechen also von der gleichen Schnittstellenproblematik wie beim Thema Smart Home: Jeder Hersteller möchte die Kunden mit seinem eigenen, vermeintlich kompletten Angebot binden und dabei möglichst sicher vermeiden, dass fremde Komponenten zugekauft werden können.
Eine ernst zu nehmende Ausnahme bieten hier nur Schnittstellen wie KNX, die schon heute ansatzweise von einigen Herstellern aus der Fenster- und Sonnenschutzbranche bedient werden. Das würde im Übrigen auf den Malediven den kleinen Booten entsprechen, die schon heute manche Inseln direkt miteinander verbinden. Betrachtet man die KNX-Branche aber genauer, so lässt sich schnell erkennen, dass sich der Fokus der großen Player im Bereich der Gebäudesteuerung momentan auf die Themen Heizung, Lüftung und Klima konzentriert.
Da bleibt es also abzuwarten, was zukünftig beim Thema Smart Home noch passieren wird. Angebote gibt es viele und bedingt lassen sich schon heute gute und sehr brauchbare Lösungen finden, wenn es darum geht, offene Fenster, Heizung und Sonnenschutz miteinander zu verbinden.
Gespannt muss man aber auch sein, wann sich diese Bereiche auch auf Verbrauchermessen wie der Internationalen Funkausstellung in Berlin (IFA) bemerkbar machen werden, denn bisher findet das Thema Smart Home dort nicht in unseren Bereichen statt. Mehr Aufklärung und Werbung für unsere Branchenthemen tut also Not, um die Verbraucher auf die Spur zu bekommen.
Trotzdem lässt es sich auch jetzt gut leben auf der Insel. Stellt sich nur die Frage, auf welcher und wie lange noch.
Ein Kommentar vom GLASWELT Redaktionsmitglied Olaf Vögele.