GLASWELT – Herr Peukert, warum ist es für einen Verarbeiter eigentlich sinnvoll, in eine solche Softwarelösung zu investieren?
Dominik Peukert – Heute erfolgt die Montageplanung vielfach über Insellösungen. Die in die Fensterbausoftware 3E-Look integrierte Montageplanung bietet dem Planer hingegen den Vorteil, dass er alle relevanten Daten und Informationen immer sofort zur Verfügung hat und bei Bedarf die Verbindung zum Auftrag gegeben ist. Datenredundanzen oder eine erneute Dateneingabe sind damit kein Thema.
GLASWELT – Aber was leistet das Modul zur Montageplanung in der täglichen Anwendung?
Peukert – Mit der 3E-Montageplanung hat der Planer immer die kompletten für ein Projekt relevanten Informationen im Blick. Zu nennen ist hier natürlich die gesamte Terminkette, die vom Planungsstart bis zur Anlieferung und Montage der Fenster auf der Baustelle reicht. Aber auch Punkte wie eine Zuteilung der Beschäftigten oder der Fahrzeuge und Arbeitsmittel können mit in die Planung einfließen. Der Planer sieht auf Wunsch also immer, wer wann gerade wie und wo an einem Auftrag arbeitet. Optisch hervorgehoben werden diese Informationen durch eine farbliche Kennzeichnung. All diese Features bieten einem Fensterhersteller natürlich die Möglichkeit, optimal und jederzeit flexibel auf verschiedene Situationen reagieren zu können.
GLASWELT – Und welchen Mehrwert bietet das Software-Modul einem Anwender?
Peukert – Bei der Montageplanung wurde darauf geachtet, eine zentrale Planungsstelle zu schaffen, in der alle Informationen zusammenfließen. Hierfür wurde eine grafische Plantafel entwickelt, in der alle Informationen auf einen Blick einsehbar sind. Es ist dann möglich, jederzeit schnell auf Änderungen in der Planung zu reagieren, Auftragsstatus oder Termininformationen sind dann immer direkt einsehbar. Gibt es in einem Projekt einmal zeitliche Verzögerungen, erkennt der Anwender dies ebenfalls über eine farbige Kennzeichnung. In diesem Kontext ist auch die Synchronisierung mit Outlook ein nützlicher Aspekt, denn Änderungen in der Planung werden sofort in den Kalender des Monteurs übertragen.
GLASWELT – Ein kleinerer Fensterbauer hat andere Anforderungen als ein großer Anbieter. Wie wird die Montageplanung dem gerecht?
Peukert – Die 3E-Montageplanung ist variabel in der Nutzungstiefe. So ist es beispielsweise möglich, die Planung sowohl für einzelne Monteure wie auch für feste Montageteams durchzuführen. Welche Funktionen und dargestellten Informationen für einen Planer relevant sind, unterscheidet sich meist nach der jeweiligen Unternehmensgröße. Ein klarer Vorteil unserer Lösung ist daher, dass das System so konfiguriert werden kann, dass nur die jeweils planungsrelevanten Daten angezeigt werden.
GLASWELT – Herr Etscher, um möglichst nah am Kunden – sprich dem Verarbeiter – zu sein, ist ein regelmäßiger Austausch nötig. Wie ermitteln Sie Kundenwünsche?
Thomas Etscher – Die Entwicklung der Montageplanung erfolgte erstmals komplett mit Einbindung unserer Kunden. Dies war in solch einer Tiefe ein absolutes Novum. Um die Wünsche und Anforderungen unserer Kunden zu ermitteln, haben wir mehrere Praxisforen durchgeführt. Hier wurden von allen Teilnehmern die benötigten Funktionalitäten benannt. So erhielten wir wertvolle Einsichten in die Bedürfnisse der Anwender, die mit in unsere Arbeit einfließen und so den Praxisbezug unserer Software weiter erhöhen.
GLASWELT – Was genau ist solch ein Praxisforum und wie werden sie angenommen?
Etscher – Das Praxisforum ist unser „Ohr am Markt“. Seit 2014 führen wir regelmäßig pro Jahr drei bis vier solcher Foren durch. Eingeladen werden im Prinzip alle unsere Kunden – wir halten aber die Teilnehmerzahl auf etwa 30 Personen begrenzt und versuchen zu erreichen, dass der Teilnehmerkreis repräsentativ ist. Den Auftakt haben wir mit der Montageplanung gemacht. Diese Vorgehensweise wurde dann auf weitere Programmteile ausgedehnt. In den Foren möchten wir von den Teilnehmern hören, was sie gerade benötigen. Auch ist uns wichtig, immer den konkreten Praxisbezug herzustellen. Wir möchten erfahren, wie ein Anwender später mit dem Produkt arbeiten will und auf welche Funktionalitäten es ihm besonders ankommt.
GLASWELT – Dann trägt dieser Input maßgeblich zur Weiterentwicklung einer Software bei?
Etscher – Ja, definitiv! Unsere Kunden wissen am besten, welche Unterstützung seitens der Software sie bei ihrer täglichen Arbeit benötigen. Das Einbeziehen dieses Wissens ist uns sehr wichtig und wird künftig die Weiterentwicklung unserer Software maßgeblich beeinflussen.
GLASWELT – Welche weiteren Formen des Dialogs mit dem Kunden gibt es noch bei 3E?
Etscher – Selbstverständlich tauschen wir uns regelmäßig direkt mit Kollegen aus dem Projektmanagement und auch mit unseren Anwendern aus. Der Support hat ebenfalls einen intensiven Austausch mit Kunden und ist daher auch für uns eine gute Informationsquelle. Aktuell testen wir gerade neue Kommunikationskanäle zum Einholen von Feedbacks, Vorschlägen und konkreten Anforderungen. Gerade haben wir beispielsweise eine Kundenumfrage zum Thema Usability durchgeführt. Die daraus gewonnenen Ergebnisse werden uns wieder konkrete Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung liefern. Wir sind überzeugt, dass so bereits früh die allgemeinen Marktanforderungen abgeklärt werden können.
GLASWELT – Zurück zur Montageplanung: Die Lösung bietet Funktionalitäten, mit denen der Nutzer Mehrwert generieren kann. Wie erfährt der potenzielle Kunde davon?
Peukert – Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Ganz wichtig sind Messebesuche wie aktuell unsere Präsenz auf der FRONTALE in Nürnberg. Auch regelmäßige Newsletter, Online-Präsentationen und Kundenbesuche, Veröffentlichungen in Fachmedien sowie natürlich auf unserer Website gehören dazu.
GLASWELT – Wie viele Verarbeiter setzen auf die Softwarelösung zur Montageplanung?
Peukert – Die Montageplanung wird momentan bei mehreren Kunden in Deutschland und der Schweiz eingeführt. Alle Hersteller, die selbst montieren – aber auch angebundene Händlerbetriebe – profitieren. Wobei auch ein Einsatz der Montageplanung in der Händlerlösung, also als Werkzeug für den Händler, vorstellbar wäre.
GLASWELT – Hat man mit der Montagelösung auch die Gestellüberwachung im Griff?
Peukert – Das Gestellmanagement ist bereits über ein separates Modul Lieferlogistik möglich. In diesem Modul ist die Lieferung, Abholung und Überwachung der Gestelle organisiert.
GLASWELT – Ist das Modul zur Montageplanung auch einzeln zu beziehen?
Peukert – Nein, die Montagesoftware ist ein optionales Modul innerhalb der Fensterbausoftware 3E-Look und daher aufgrund der Datenstruktur nicht als Stand-Alone-Lösung einzusetzen. Uns geht es um die durchgängige Abbildung von Prozessen im Fensterbau. Und da ist die Montageplanung ein weiterer wichtiger Baustein.—
Die Fragen stellte Chefredakteur Daniel Mund.
3E Datentechnik im neuen Domizil
Vor gut 22 Jahren hatte sich Gerhard Ebert ein Herz gefasst und die 3E Datentechnik GmbH in Oberkochen gegründet, mitten in der beschaulichen schwäbischen Provinz: „Damals wurden wir kaum ernst genommen“, erinnert er sich. Die etablierten Anbieter setzten noch auf alte Betriebssysteme wie MS-DOS, wir entschieden uns von Anfang an für Windows und lagen mit der integrierten Datenbank goldrichtig.“
Was als Außenseiter in der IT-Branche begann, hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt: Heute zählt 3E zu den führenden Anbietern für Softwarelösungen für Fensterbauunternehmen und hat sich zu einem international ausgerichteten Lösungsanbieter mit 85 Mitarbeitern und Niederlassungen in der Schweiz, Österreich, Frankreich und China entwickelt.
Weltweit ist die Software im Einsatz. „Ich bin stolz darauf, dass die Besten der Branche seit vielen Jahren auf unser Know-how vertrauen“, so der Software-Unternehmer.
Im Dezember 2015 ist die 3E Datentechnik GmbH in ein neues Firmengebäude in Oberkochen umgezogen.
Der Erfolg sorgte für kontinuierlichen Ausbau der Arbeitsplätze. Da wurde es höchste Zeit, diesem Zuwachs an Kompetenz und Kreativität auch räumlich Rechnung zu tragen.
Mit einem neuen, 1448 m² großen Neubau mitten in Oberkochen stellt sich 3E für die Zukunft neu auf und schafft auf drei Etagen viel Platz für die Entwicklung neuer Lösungen.