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Fenstermontage der Zukunft

Fenstermontage weg von der Baustelle

_ In Lenzburg entsteht in nur fünf Monaten ein innovatives und ökologisches Wohnhaus, welches die Firma Renggli AG und die Bauherrin AXA in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule BFH realisieren. Das Prinzip des neuen Hochleistungs-Hybridbausystems aus Holz und Stahl ist bestechend einfach: Bei der auf Holzbau spezialisierten Renggli AG in Schötz werden die Wohnungen als Raummodule vollständig vorgefertigt. Kurze Zeit später werden die innen fertig ausgestatteten Module mit Tiefladern auf der Baustelle angeliefert und in das vorbereitete Stahltragwerk eingehoben.

Die Küchen, Steigzonen, Unterlagsböden, Fenster und Türen werden als komplett vorgefertigte Systemkomponenten im Werk der Renggli AG angeliefert und in kürzester Zeit im Raummodul eingesetzt.

Die in einem Innosuisse-Projekt (Mehr Infos dazu siehe Kastentext) entwickelte Fensterkomponente besteht aus Fenster, Außenlaibung, Store, Storenkasten sowie Motor und wird durch einen umlaufenden Rahmen aus Holzwerkstoffplatten statisch verstärkt.

Diese neue Dimension der Vorfertigung ermöglicht nicht nur eine kürzere Fertigungszeit im Werk und Montagezeit auf der Baustelle, sondern bietet dem Fensterbauer die Chance zur Steigerung seiner Wertschöpfung. Ein weiterer Vorteil liegt in der trockenen und maßgenauen Einbausituation im Werk des Holzbauers. Undichte Anschlüsse durch Witterungseinflüsse und Maßtoleranzen zwischen Mauerwerk und Fenster gehören der Vergangenheit an.

Manufacturing 4.0 in der Bauwirtschaft

„Dieses neue Bausystem ist ein Schritt in Richtung Manufacturing 4.0 in der Bauwirtschaft“, fasst Roman Hausammann vom Institut für Holzbau, Tragwerke und Architektur IHTA der BFH zusammen. Im Gegensatz zu bisherigen Modulbauten kommt in Lenzburg ein Stahlgerüst als Primärtragwerk zum Einsatz, was viele Vorteile hat. So werden beispielsweise die Lasten effizient durch leistungsfähige Stahlbauteile ins Fundament abgetragen.

Sämtliche Raummodule und deren Anschlüsse können dadurch konstruktiv gleich ausgebildet werden, was eine wesentliche Effizienzsteigerung bei der Planung und Fertigung zur Folge hat.

Daraus folgt eine deutliche Wertschöpfungssteigerung für den Fensterbauer sowie natürlich auch ein erheblicher Rationalisierungseffekt bei der Herstellung und Montage des Gebäudes. Um es auf den Punkt zu bringen: Verkürzte Bauzeiten und bessere Qualität sind möglich.

„Die Konstruktionskomplexität wurde durch den entwickelten Hybrid-Systemansatz vereinfacht und mit Untersuchungen im Forschungsprojekt validiert.“ Der Einsatz von standardisierten und vorgefertigten Systemkomponenten ist eine grundlegende Voraussetzung im Bauwesen, damit automatisierte Fertigungs- und Montageprozesse im Sinne von Industrie 4.0 in Zukunft verbreitet Anwendung finden.

Preiswerten Wohnraum erneuern und erhalten

Das entwickelte und geprüfte Hochleistungs-Hybridbausystem hat neben der vereinfachten und kompakten Bauweise zahlreiche weitere Vorteile: Der Bau vor Ort ist deutlich schneller, dadurch werden lange Leerstände und Wohnungsknappheit reduziert. „Durch die Vorfertigung, die Standardisierung der Wohnungen und die resultierende Skalierung können die Kosten pro Wohnung deutlich gesenkt werden“, erklärt Max Renggli, CEO der Renggli AG. „Die Bauweise ist dadurch auch viel besser kalkulierbar als bei konventionellen Bauten und lässt Etappierungen zu.“ (dm)—

Weitere Auskünfte: Berner Fachhochschule, Institut für Holzbau, Tragwerke und Architektur Roman Hausammann, roman.hausammann@bfh.ch

Wer ist Innosuisse?

Die schweizerische Agentur für Innovationsförderung Innosuisse fördert wissenschaftsbasierte Innovationsprojekte und unterstützt Unternehmen bei der internationalen Zusammenarbeit und Start-ups, die international Fuß fassen wollen. Dabei unterstützt die Agentur Netzwerke und Veranstaltungen in wichtigen Innovationsfeldern, um Schweizer KMU und Forschungspartner zusammenzubringen. Innovationsmentorinnen und -mentoren stehen Unternehmen zur Seite.

Die Innosuisse ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt mit eigener Rechtspersönlichkeit. Ihre gesetzliche Grundlage ist einerseits das Bundesgesetz über die schweizerische Agentur für Innovationsförderung (SAFIG, Innosuisse-Gesetz).

www.innosuisse.ch

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