_ Besonders interessant wird das ganze Thema Vernetzung durch die neuesten Aktivitäten des Internetdienstleisters Google, der in den USA den sehr beliebten Anbieter von Home-Automation-Lösungen Nest gekauft hat. Das Unternehmen Nest wurde erst im Jahr 2010 von ehemaligen Apple-Mitarbeitern gegründet und aktuell für 2,3 Milliarden Euro in barer Münze übernommen. Das Lieferprogramm umfasst neben Rauchmeldern und Kohlenmonoxidmessgeräten im Moment nur ein automatisches Thermostat für Heizungsanlagen, das mithilfe eines Smartphones zu bedienen ist. Das Lieferprogramm wird sicher sehr schnell ausgebaut – viel interessanter ist aber das mit Google ein "Big Player" der Smartphone-Szene in den Markt der Gebäudeautomation einsteigt und für neue Diskussionen sorgen wird.
Zwei wesentliche Unterschiede gibt es bei den Speicherorten, auf denen die Programmparameter der Gebäudesteuerung abgelegt werden. Bei den Inhouse-Lösungen erfolgt die Speicherung innerhalb des Gebäudes auf einem lokalen Rechner bzw. innerhalb der Steuerungsanlage. Die andere Variante speichert die Daten auf einem externen Server außerhalb der gebäudeigenen Peripherie. Hier kommen natürlich Anbieter wie Google ins Spiel, die aus dem Nutzungsverhalten lernen wollen. Schon das stets angefragte anonymisierte Fehlerprotokoll eines Programmabsturzes gibt wertvolle Informationen darüber, wie andere Unternehmen das Internet für die Steuerung ihrer Systeme einbinden. Natürlich darf man jetzt nicht hinter jedem Bit und Byte das Böse vermuten, denn dann dürften wir keine E-Mails mehr versenden. Man kann aber durchaus kritisch hinterfragen, was mit den Daten über Öffnungs- und Schließzeiten von Rollläden am Objekt passiert, da spätestens hier Sicherheitsaspekte ins Spiel kommen. Inhouse-Lösungen können meist über das hauseigene WLAN genutzt werden und müssen – außer wenn es Fallweise notwendig ist – keine Verbindung zum Internet haben bzw. können komplett abgeschottet werden. Die Entscheidung, wie komfortabel und von welchem Ort aus die Bedienung möglich sein soll, hat da letztendlich der Nutzer. Natürlich nur dann, wenn der Planer und Anbieter die Alternativen kennen, bzw. auch anbieten wollen, weil das eigene lieferbare System nur das eine oder andere kann.—