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Fenstermontage, Digitalisierung und die DIN 18008

Hessische Fenstertage: Auf nach Bad Wildungen!

_ Die GLASWELT wird als exklusiver Medienpartner über die Hessischen Fenstertage in den Räumlichkeiten der Holzfachschule Bad Wildungen live via Facebook und auch im Nachgang berichten. Neben der Ausstellung der zahlreichen Sponsoren finden folgende Vorträge statt:

  • &bdquo;<b>Neue Herausforderungen durch Gesetze, Normen und Richtlinien&ldquo; </b>&ndash; Ralf Spiekers, Abteilungsleiter Technik Normung Arbeitssicherheit wird einen Rundumschlag von der VVTB bis zur DIN 18008 liefern.
  • Einen Erfahrungsbericht über die praktische <b>Umsetzung der Lieferantenprodukthaftung </b>bei Ein- und Ausbaukosten von mangelhaften Materialien werden die Referenten Marko Prentzel und Peter Ertelt, beide Mitglieder des Ausschusses Fenster und Fassaden im Fachverband, liefern.
  • Thomas Radermacher, Präsident des Bundesverbandes des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks, wird <b>die neue TSD-Richtlinie &bdquo;Fenstermontage im Bestand</b>&ldquo; vorstellen.
  • &bdquo;<b>Mitarbeitergewinnung von Anfang an</b>&ldquo; &ndash; Wie ein Handwerksbetrieb die junge Generationen begeistern kann, darum geht es in dem Beitrag von Rudolf Müller, Präsident der HWK Trier und Schreinerei in Pluwig.
  • Die &bdquo;<b>Planung und Ausführung von Bodenschlüssen und Schwellen</b>&ldquo; werden von Karl Standecker, Hahnbacher Rollladen und Fensterfabrik Standecker GmbH thematisiert. Dabei geht es um die Ursachen bei der Zusammenarbeit mit Fremdgewerken und den wichtigen Normen und Richtlinien zu Anschlüssen von Balkon- und Terrassenabdichtungen an Türen und Fenstern.
  • <b>&bdquo;Wie digital müssen wir im Handwerk wirklich sein?&ldquo; </b>Diese Frage beantwortet Matthias Brack, Brack Wintergarten GmbH &amp; Co. KG. Er zeigt die Chancen der Digitalisierung für den Fensterbau auf und stellt ein digitales Geschäftsmodell im Schreinerbetrieb dar.

Das Tagungsprocedere hat mit seinen Workshops einen ganz eigenen Charakter: Dabei können die Fenstermacher in kleineren Runden einfach mehr Details erfahren. Es gibt insgesamt acht Workshop-Angebote, jeder Teilnehmer hat die Gelegenheit sich aus dem Angebot vier Beiträge herauszupicken. Auch der intensive Austausch zwischen Tischlern und Ausstellern wird so und in den Pausen und am Abend noch weiter forciert.

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Wir haben Peter Ertelt, Vorsitzenden des Ausschusses „Fenster und Fassaden“ des Landesfachverbands Tischlerhandwerk Hessen und Mitgestalter der Agenda, zur Tagung befragt.

GLASWELT – Herr Ertelt, warum sollten auch Fensterbauer aus Stuttgart, Leipzig oder Düsseldorf an den Hessischen Fenstertagen teilnehmen?

Peter Ertelt – Weil die Themen, die wir auf der Tagung anbieten nicht Hessen-spezifisch sind, sondern alle Fensterbauer im gesamten Bundesgebiet betreffen. Es geht beispielsweise um technische Themen, die auf Normen zurückgehen, die bundesweit greifen. Auch wenn man über Mitarbeitergewinnung oder Arbeitsvorbereitung spricht, geht das alle an.

GLASWELT – Was machen die Hessischen Fenstertage so besonders?

Ertelt – Wir haben eine besondere handwerkliche Orientierung auf der Tagung. Wir verpacken also Technik, Engineering und Rechtsfragen so, dass das auch gleich für die Praxis genutzt und umgesetzt werden kann. Die Themen sind auf alle Funktionsträger in einem Fensterbaubetrieb zugeschnitten – vom Meister über den Bereichsleiter bis hin zum Inhaber. Eine weitere Besonderheit der Fachtagung: Die Anstöße für die Agenda kommen aus dem Ausschuss „Fenster und Fassaden“ des Landesfachverbands Tischlerhandwerk. Alle Teilnehmer in diesem Arbeitskreis sind in der Praxis tätig und wissen, wo der Schuh drückt.

GLASWELT – Was beschäftigt die Branche, was sind die Themen, die auf der Tagung bespielt werden?

Ertelt – Im Bereich der Technik ist natürlich die DIN 18008 immer noch ein großes Thema. Auch die Änderungen im Baurecht beschäftigen viele Kollegen und mich selbst auch. Das Fenster ist ja ein sehr Normen-lastiges Produkt und wenn man sich hier nicht auskennt, dann kann man schnell Schiffbruch erleiden. Ein weiteres Thema wird immer wichtiger: Die Nachwuchsgewinnung bzw. der Kampf um die Auszubildenden.

GLASWELT – In einem der acht Workshops, die angeboten werden, wird es um die Planung und Ausführung von Bodenschlüssen und Schwellen gehen. Wie stehen Sie als Ausschussvorsitzender zu der 0-mm-Schwelle?

Ertelt – Die 0-Schwelle ist gut und richtig, wenn sich alle Player am Bau auch an die Planungsvorgaben halten. Es stellt sich aber auch immer die Frage, ob der Kunde wirklich eine echte Nullschwelle oder eher eine abgesenkte, gut überrollbare Schwellenkonstruktion benötigt. Deshalb halte ich den Vorstoß aus Rosenheim mit zur Überrollbarkeit für eine willkommene Alternativlösung.

GLASWELT – Dass eine echte Nullschwelle in vielen Situationen rechtlich bindend ist und man dann auch nur von einer barrierefreien Lösung sprechen kann, daran wollen Sie aber nicht rütteln?

Ertelt – Das ist klar: Rechtlich kann das sein, dass an vielen Stellen die absolute Nullschwelle gefordert wird. Das muss natürlich der Planer im Vorfeld dann auch sauber klären.

GLASWELT – Sprechen wir noch kurz über die Novelle der DIN 18008. Wie kommentieren Sie den neuen Normentext zu den Teilen 1 und 2 der DIN 18008?

Ertelt – Eigentlich ist es so, dass mit der neuen Norm keine Änderungen erfolgten zur bestehenden Gesetzgebung, was die Anwendung von bruchsicherem Glas unter Brüstungshöhe betrifft. Dennoch setzen sich aktuell die Verbände an einen Tisch und wollen ein gemeinsames Papier zur Risikoabschätzung herausbringen. Dabei sind in dieser speziellen Interessenlage sehr weit auseinanderliegenden Verbände wie Tischler Schreiner Deutschland, VFF, Bundesverband Metall und der Bundesverband Flachglas beteiligt. Ob man dann am Ende ein gemeinsames Papier vorlegen wird oder nicht, das wird man dann auf den Fenstertagen sehen. Wenn das nicht gelingt, wird es sicherlich mehrere Stellungnahmen dazu geben. Meine Meinung zum bruchsicheren Glas ist klar: Die standardisierte Balkontür im normalen Wohnungsbau muss kein Sicherheitsglas haben.

GLASWELT – Der Wintergartenbauer Brack wird in Bad Wildungen die Chancen der Digitalisierung für den Fensterbau aufzeigen und sein digitales Geschäftsmodell im Schreinerbetrieb darstellen. Daran kommt offensichtlich kein Fensterbauer mehr vorbei?

Ertelt – Sie sagen es. Das Thema ist in aller Munde, man kann es fast schon gar nicht mehr hören, aber es ist so, dass wir es mit einem eindrucksvollen Erfahrungsbericht beleuchten. Matthias Brack wird sicher auch auf die Probleme und Herausforderungen eingehen. —

Die Fragen stellte Daniel Mund.

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