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Fenster-Türen-Treff der Holzforschung Austria

Volles Haus in Alpbach

_ Eine ungewöhnliche Begrüßung gab es von Seminarleiter Peter Schober: Anhand der Rückkehr der Fensterfasche – also den farblich abgesetzten Umrahmungen um Fenster und Türen herum – und ihrer architektonischen Neuinterpretation zeigte er Chancen der Fassadengliederung für die Fensterhersteller auf. Diese Fensterfasche war auch gleich Thema im ersten Vortrag der Veranstaltung von Vesna Pungercar von der TU München. Sie soll Träger von integrierter Technik von vorgefertigten Sanierungsfenstern sein. Diese sogenannte Fenstermaschine hilft bei der Behebung von gestalterischen, konstruktiven und bauphysikalischen Problemen zwischen Wand und Fenster.

Vakuumglas ermöglicht neue Konstruktionen

Im Anschluss griff der Seminarleiter Peter Schober (Holzforschung Austria) selbst zum Mikrofon und zeigte innovative Konstruktionen, die durch Vakuumglas möglich werden, wobei vor allem die visionären Lösungen für neue Fensterkonstruktionen im Vordergrund standen (die GLASWELT berichtete bereits in Heft 01/18: „Das Fenster neu gedacht“). Sein Appell: rechtzeitig in die Entwicklung einsteigen und dabei mitbestimmen.

Das Fenster zum Leuchten brachte danach Dr. Ulrich Pont (TU-Wien), der dem Publikum zwei Anschauungsbeispiele von Fenstern bzw. Gläser für künstliche Beleuchtung mitbrachte und damit das Publikum in Erstaunen versetzte.

In den Pausen zeigten sich die Teilnehmer schon nach der ersten Session durchweg angetan von der Referats-Auswahl

Ganz aktuell ging Martin Wieser von der Holzforschung Austria auf die Frage ein, wie die Einbruchhemmung und die Elektronik zusammenpassen. Er verwies auf eine bald erscheinende Richtlinie von Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz „Elektromechanik an einbruchhemmenden Elementen“. Diese kann von Zertifizierungsstellen als Grundlage auf freiwilliger Basis für die Konformitätsfeststellung gemäß DIN EN 1627 herangezogen werden.

DSVGO sollte bekannt sein

Bei dem Beitrag über die kommende Datenschutzgrundverordnung DSGVO konnte Dr. Walter Löbl eindrucksvoll klarstellen, was auf die Anbieter zukommt und was bis zur Einführung der DSGVO im Mai noch erledigt werden sollte. Er warnte: „Die Vorgaben für die Unternehmen sind zu berücksichtigen, wegducken ist keine Lösung.“

Der Offline-Käufer stirbt aus – was tun?

Anschließend stellte Dr. Frederik Lehner von Interconnection klar: Der Offline-Käufer stirbt allmählich aus – und gab direkt praktische Hinweise, wie man sich für den E-Commerce wappnen sollte. „Fensterbauunternehmen aller Größen brauchen eine entsprechende E-Commerce Strategie“, ist er sich sicher. Die Branche jedenfalls zeige sich aktuell noch im Dornröschenschlaf: „Wir testen, wie Unternehmen auf digitale Kundenanfragen reagieren.“ Dabei hätten sich manchmal katastrophale Reaktionen gezeigt.

Anderseits müsse einem klar sein, dass „mindestens 80 Prozent der Kunden sich die Erstinformationen vor einem Fensterkauf im Internet holen, ohne notwendigerweise über diesen Kanal direkt zu kaufen.“ (Lesen Sie dazu auch den Beitrag von Dr. Lehner in Heft 03/18, S. 54 ff.)

Holzfenster unter genauer Beobachtung

Im Technik-Block ging es vor allem um den Holzschutz: Es wurden Fragen erörtert, zu welchem Zeitpunkt die Imprägnierung der Kantel stattfinden solle. Fazit: Die Holzschutzmittel-Imprägnierung nach der Verklebung durchzuführen ist nicht schlechter, als wenn sie vor der Verklebung durchgeführt wird. Von großer Bedeutung ist dabei die Qualität der Verklebung. (Lesen Sie dazu den Beitrag „So wird die Fenstereckverbindung dauerhaft geschützt“ in Heft 03/18, S. 66) und Peter Schober selbst konstatierte in seinem zweiten Beitrag, dass die Stürme zunähmen und sich dementsprechend auch die Fenster selbst ändern müssten: „Gehen Sie nicht leichtfertig mit Windlasten um – Sie haben auch eine Warnpflicht. Fenster sind gut, wenn diese richtig bemessen und korrekt ausgeführt sind und auch richtig genutzt werden.“

„Wir sind stolz auf unsere Fenster“

Für den Marketing-Blog zuständig war Thomas Walluschnig von der Fensterplattform Österreich. Er sagte in Alpbach: „Wir sind stolz auf unsere Fenster aus Österreich mit den starken Marken. Ja, wir sind im beinharten Wettbewerb, aber es gilt, klare und praxisgerechte Rahmenbedingungen zu schaffen.“ Gleichzeitig lud er jeden Fensterbauer ein, bei der Plattform mitzumachen.

Zu guter Letzt „plauderte“ der Sachverständige Herbert Tschirk aus dem Nähkästchen, verbunden mit dem Empfehlung, das Wort „Mangel“ aus der Kundenkommunikation zu streichen. Das sollten erst die Gerichte feststellen, dass es sich um ein Mangel handele.

Tschirk zeigte eindrucksvoll, welche Probleme vor allem das Glas bereiten könne. Er präsentierte Fehler im Glas, die laut Norm tolerierbar sein sollen, aber trotzdem unschön sind bzw. vom Gericht nicht anerkannt wurden und stellte immer wieder die Frage: „Was muss sich der Kunde gefallen lassen?“—

Termin vormerken für das nächste Jahr: Der nächste Fenster-Türen-Treff findet vom 7. – 8. März 2019 in Villach statt – es lohnt sich!

Ein Vor-Ort-Bericht von Daniel Mund

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