Beim Netzwerk Frey Partnertag treffen sich einmal jährlich Fensterbauer, Zulieferer und die Wohnungswirtschaft und das Konzept scheint aufzugehen: Jedes Jahr wird die Anzahl derer, die den Weg nach Heidenheim auf der Ostalb auf sich nehmen größer – in diesem Jahr waren es 160 insgesamt.
Frey selbst konstatierte in seinem Vortrag, dass die Fensterbauer zwar einerseits in einer intakten Branche agieren würden, andererseits die Erträge vieler Player schon lange nicht mehr auskömmlich sind. „Wir haben eine überragende Fenstertechnik, aber die Betriebe müssen sich auch vertrieblich weiterentwickeln.“ Er brachte das Beispiel, dass nur 10 bis 12 Prozent zertifizierte Fenster- und Türen-Sicherheit im Markt verkauft wird. Der Endkunde aber bereit dazu wäre, deutlich mehr Geld in seine persönliche Sicherheit zu investieren. „Sie müssen nur auf den Zug aufspringen, der überall durchfährt. Aber das Aufspringen müssen Sie schon selbst vornehmen“, so sein Appell. Leider hätte die Branche schon einige Trends verschlafen, wie beispielsweise die Gebäudeautomation. „Wenn wir uns nicht mit der Sicherheitstechnik beschäftigen, dann werden künftig einfach mehr Alarmanlagen installiert.“
Den Einblick in die Welt der Wohnungsbaubranche vermittelte Wolf-Dieter Sprenger als Prokurist bei der Stadtsiedlung Heilbronn. Dort werden innovative Ideen praxisnah umgesetzt und die modulare Holzständerbauweise im Geschosswohnungsbau weiterentwickelt. Faszinierend waren seine städtebauliche wie architektonische Detaiinformationen über in das zehnstöckige Holz-Hochhaus Skaio im besonderen und den Möglichkeiten der Vorfertigung als Trend im mehrgeschossigen Wohnungsbau.
Kennen sie das Serendipitätsprinzip?
„Ihr müsst vorbereiten für die Zukunft – bitte fördern Sie die Individualität ihrer Mitarbeiter.
Es gebe einen Grund, warum die Menschen im Silikon Valley in Kalifornien so innovativ sind: „Die gehen los mit viel Energie, viel Enthusiasmus und viel Geld. Und einer gehörigen Portion Serendipität“ – was so etwas ist wie der glückliche, aber auch forcierte Zufall. Das Serendipitätsprinzip bezeichnet eine zufällige Beobachtung von etwas ursprünglich nicht Gesuchtem, das sich als neue und überraschende Entdeckung erweist.
In Europa sei das Handeln zu vieler Menschen durch Angst geprägt. Aber die Fragen der Zukunft sind nur zu lösen, wenn wir häufiger auf diesen glücklichen Zufall stoßen. Deshalb sein Aufruf an die Unternehmer und Eltern, diese zu vermitteln: Ein junger Mensch benötigt vor allem eine ordentliche Portion Mut – das ist das allerwichtigste.
Zugleich warnte er: „Wertschätzung wird oft mit Streicheinheiten verwechselt. Wir brauchen eine neue Führungskultur. Menschen brauchen den Raum und die Ressourcen, machen zu können. Cool ist, wenn das Klima stimmt.“
Mut zum Andersdenken
Ein Vorort-Bericht von Daniel Mund