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Branchentreff

Mit dem Smart auf Azubi-Fang

Erstmals kam in einer VFF-Fachtagung ein interaktives Tool zum Einsatz, mit dem sich die Teilnehmer an den Diskussionen beteiligen konnten, was auch rege genutzt wurde.

Digital und Social Media für Markenbildung, Kundenbindung und Personalakquise — aus der Praxis berichtete Felix Dossmann | Dossmann GmbH - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
Digital und Social Media für Markenbildung, Kundenbindung und Personalakquise — aus der Praxis berichtete Felix Dossmann | Dossmann GmbH - Daniel Mund / GLASWELT
Felix F. Dossmann verriet dabei am Vormittag, wie er mit seiner Eisengießerei bei den Jungen Menschen für Aufmerksamkeit sorgt: Das Unternnehmen nutzt die bekannten Möglichkeiten wie Ausbildungsmessen, offene Unternehmens-Türen und vieles mehr. „Diese Maßnahmen haben dazu geführt, dass der Status Quo beibehalten wurde,“ bekennt Dossmann. „Aber wenn wir es nicht schaffen, mehr Fachkräftenachwuchs zu finden, sind wir in 5 Jahren tot“, so seine These.

Deshalb macht sich jetzt das Unternehmen mit ganz unorthodoxen Mitteln bekannt bei den jungen Menschen: Jeder Azubi erhält auf Wunsch einen Firmenwagen. Es handelt sich um einen Smart, der den Schriftzug „Heißes Eisen“ trägt und den die Auszubildenden während ihrer gesamten Ausbildung frei nutzen können. So haben die Azubis keine Probleme mehr, ihren Arbeitsplatz oder die Berufsschule zu erreichen. Wer sich für den Smart entscheidet, verzichtet im Gegenzug auf einen kleinen Teil der Ausbildungsvergütung. Dafür ist wiederum der Sprit inklusive.

Aber der Smart ist nicht alles: Auch ein Facebook-Auftritt, der von den Azubis selbst gestaltet wird, wurde entwickelt und kommt bei jungen Leuten gut an.

„Zuvielisation“ prägt unser Geschäft.

"Die Werbung ist tot — Konfusion in der digitalen Marketingwelt", Robert Kroth | Gerschau.Kroth.Werbeagentur GmbH - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
"Die Werbung ist tot — Konfusion in der digitalen Marketingwelt", Robert Kroth | Gerschau.Kroth.Werbeagentur GmbH - Daniel Mund / GLASWELT
Daran im Anschluss machte Marketingexperte Robert Kroth mehrere provokativen Aussagen: Die Werbung ist tot?! und in gewisser Weise sei auch die Marke selbst tot. Denn „Zuvielisation“ prägt unser Geschäft.
Ein Beispiel: Steht man im Drogeriemarkt und sucht seine Zahnpasta-Marke erlebt man regelmäßig einen „Overkill“: Das Angebot ist fast grenzenlos. Das gleiche gelte schon lange online – beispielsweise im Amazon-Shop.
Die Marken werden schon jetzt als austauschbar betrachtet – vor allem bei Produkten, wo die Entscheidungen nur selten im Leben getroffen werden. Kroths Formel dazu: Überfluss x Uniformität + Überkommunikation = Überdruss.
Deshalb seien unabhängige Instanzen gefragt – eine Mund-zu-Mund-Propaganda wird immer wichtiger. Seine Konklusion: „Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel in Kommunikation und Werbung. Produkte entstehen im Dialog mit dem Kunden, der Kundenbesitz ist das wirkliche Kapital einer Marke, Marke ist, was Nähe schafft. Sie muss aktiver Dialogpartner sein!“
Verkaufen mit Herz und Begeisterung in der Fensterbranche — Beratung, Storytelling und das richtige Kommunikationsverständnis Friedrich Gülzow | ROMA KG - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
Verkaufen mit Herz und Begeisterung in der Fensterbranche — Beratung, Storytelling und das richtige Kommunikationsverständnis Friedrich Gülzow | ROMA KG - Daniel Mund / GLASWELT
Ganz neue Aspekte lieferte Friedrich Gülzow . Dem Leiter der Roma-Akademie ging es um das Verkaufen mit Herz und Begeisterung in der Fensterbranche. Das Problem: Es wird in der männerdominierten Branche nur auf der Sachebene diskutiert.
Unsere Präsentation ist uns nicht so wichtig, es geht uns eher um den Inhalt unserer Arbeit. Dazu kommt, dass die meisten Menschen glauben, „Verkaufen“ hat etwas mit Betrug zu tun.

Auch er lieferte ein imaginäres Beispiel: Was wäre, wenn die Fensterfirma xy konsequent keine 10 % Preisnachlass mehr gibt: Der Ertrag/Auftrag steigert sich entsprechend, Mitarbeiter sind weniger gestresst bei der Auftragserfüllung und vielleicht springt dann noch ein Grillfest im Unternehmen heraus und sorgt für einen größeres Wir-Gefühl.

Interessante Diskussion der Referenten mit VFF-Geschäftsführer Frank Lange - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
Interessante Diskussion der Referenten mit VFF-Geschäftsführer Frank Lange - Daniel Mund / GLASWELT
Ganz zum Schluss der Veranstaltung sorgte dann noch Nicolas Scheidtweiler (Employer Branding now) für den theoretischen Überbau beim Employer Branding: Er lieferte die Fakten von der Theorie zur Praxis. 

Fazit: Interessanter Termin, jeder konnte neue Aspekte für sich mitnehmen und das Interesse und die Beteiligung der Zuhörer waren Beleg für einen erfolgreichen Verbandstreffpunkt in Frankfurt! Daniel Mund