_ Die Verschärfung der gesetzlichen Umweltauflagen, die Forderung nach nachhaltigen und umweltverträglichen Produkten, die neue Bauproduktenverordnung, steigende Energie- und Rohstoffkosten sowie der Trend zu umweltfreundlichen Produkten sind auch für Unternehmen der Fenster-, Fassaden- und Torbranche eine große Herausforderung.
Die großen, teilweise Existenz bedrohenden Haftungsrisiken sorgen nicht nur die Geschäftsführung, sondern auch die Entscheidungsträger im Unternehmen, denn bei grober Fahrlässigkeit haften alle Beteiligten auch persönlich. Durch die Einführung eines Umweltmanagementsystems (UMS) werden die Risiken systematisch analysiert und reduziert – das schafft Vertrauen und Sicherheit. Daneben lassen sich die Abfall- und Energiekosten erheblich reduzieren und können auch bei mittelständischen Unternehmen Größen von bis zu 100 000 Euro erreichen.
Viele Unternehmen haben bereits ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001. Da stellt sich die Frage, wie viel Aufwand bedeutet die Erweiterung um ein Umweltmanagementsystem? Die gute Nachricht: Wesentliche Punkte eines Qualitäts-, Energie- oder Arbeitsschutzmanagementsystems sind sehr ähnlich, wie beispielsweise die Systematik bei der Bewertung der Unternehmenspolitik, internen Audits und Managementreviews. Dadurch lassen sich erhebliche Synergieeffekte nutzen und bei der Einführung ca. 1/3 Zeit und Kosten sparen.
Der Schwerpunkt eines UMS liegt auf der Analyse und Vermeidung von Umweltrisiken und darin, die gesetzlichen Anforderungen sicher und effizient zu erfüllen. Dazu werden alle Unternehmensbereiche, die mit der Umwelt in direkter Verbindung stehen, bewertet und auf Verbesserungspotenziale überprüft – beispielsweise Abfälle, Abwasser, Energieverbrauch, Gefahrstoffe, Lärm und Abgase. Ein sicheres Gefühl bei Rechts- und Haftungsfragen sowie ein positives Umweltimage sind oft eine weitere Motivation der Geschäftsführung für die Einführung eines UMS. Für den Kaufmann stehen natürlich die möglichen Kosteneinsparungen, steuerlichen Vorteile und Fördermöglichkeiten im Vordergrund – und die können erheblich sein, das zeigt ein typisches Beispiel aus der Praxis der ift-Zertifizierungsstelle:
Ein mittelständisches Unternehmen der Fensterbranche konnte mit der Einführung eines Umweltmanagementsystems jährlich anfallende Kosten in Höhe von 90 000 Euro sparen und zwar durch die
- Neuorganisation der Abfallwirtschaft (30 000 Euro)
- Analyse und Optimierung des Energie- und Stoffverbrauchs (50 000 Euro)
- Steuerrückerstattungen (10 000 Euro).
Darüber hinaus wurde ein defekter und nicht überprüfter Ölabscheider gefunden, der hohe Bußgelder und im Schadensfall große Schadensersatzansprüche verursacht hätte.
Neben der Zertifizierung eines UMS ist das ift Rosenheim auch für die Zertifizierung von Qualitäts-, Energie-, und Arbeitsschutzmanagementsystemen akkreditiert und bietet Schulungen und Dienstleistungen an. Viele Unternehmen profitieren von den Synergieeffekten und geringeren Kosten, die sich durch die Kombination von Produktüberwachung und Zertifizierung ergeben.
Auch die Erfahrung, das Branchen Know-how und die Praxisnähe der hauseigenen Auditoren wird geschätzt, denn das ift Rosenheim zertifiziert nur Produkte und Bereiche, für die es tätig ist und nicht heute ein Autohaus und morgen eine Bäckerei. —
Vorteile eines Umweltmanagementsystems
- Vorbeugung und Vermeidung von Umweltschäden und Haftungsrisiken
- Mehr Rechtssicherheit für Geschäftsführung und Management
- Kosteneinsparungen in fast allen Unternehmensbereichen
- Steuerliche Vorteile und Nutzung von Fördermittel
- Wettbewerbsvorteile durch ein besseres Umweltimage
- Gutes Gewissen gegenüber Gesellschaft, Mitarbeitern und Kunden
Nützliche Links: http://www.umwelt-online.de, http://www.gesetze-im-internet.de
Der Autor
Wirtschaftsingenieur Werner Kammerlohr war als QM-Manager in Industrieunternehmen tätig. Am ift Rosenheim ist er als leitender Auditor für Qualitäts-, Umwelt-, und Energiemanagementsysteme zuständig.