Selbstbewusst präsentiert sich Glas Berger heute mit zwei eigenen Produktmarken „B-In-Glass“ und „B-Safe-Glass“ am Markt. Wobei sich hinter „B-In“ die Produktion von designorientierten, geraden und gebogenen Verbundsicherheitsgläsern (VSG) verbirgt, und hinter „B-Safe“ gerade und gebogene Sicherheitsgläser (ESG). Mit der diesjährigen Inbetriebnahme einer vollautomatischen, computergesteuerten ESG-Produktionslinie im neu errichteten Werk in Amstetten-Wieden ist Glas Berger nach eigener Aussage, der erste Anbieter für gebogene Sicherheitsgläser in Österreich.
Rasante Entwicklung auf ganzer Linie
„Wir sind heute sehr gut aufgestellt. Auf über 2000 m2 Produktionsfläche sind wir am Standort Amstetten-Viehdorf“, so Geschäftsführer Erwin Berger, „mit fast allen Glasbearbeitungstechnologien vertreten. Wir schneiden das Glas computergesteuert, wobei sich auch eine große Anzahl an Sonderformen umsetzen lassen. Die zugeschnittenen Scheiben werden dann auf modernsten Bearbeitungszentren (bis zu einer Größe von 2200 x 3200 mm) weiterverarbeitet. Auf konventionellen und CNC-Schleifautomaten werden die Glaskanten poliert, gesäumt bzw. facettiert und Rillen geschliffen.
Seit 1994 verfügt das Unternehmen über Anlagen für das Biegen von Glas und über spezielle Schmelzglastechniken. „Mit gebogenen Gläsern und künstlerisch gestalteten Glasarbeiten haben wir uns über die Landesgrenzen hinaus einen guten Namen gemacht.“
Neben der technischen Ausrüstung für das Laminieren (gerade und gebogene Gläser), kann das Unternehmen darüber hinaus auch auf modernste digitale Drucktechniken zurückgreifen. Damit könne man, so Erwin Berger, nahezu jede grafische Struktur, jede Farbgebung bzw. jedes fotorealistische Motiv kundenindividuell in das Laminat implementieren. Referenzobjekte mit „B-In“-VSG-Produkten gibt es u.a. in St. Petersburg, London oder Belgrad zu besichtigen.
Verbesserte Organisation mit Software von bitec
Mittelständige Unternehmen wie Glas Berger werden heute mit einer Vielzahl von individuellen Kundenwünschen konfrontiert: Diese erstrecken sich von der einfachen viereckigen Scheibe mit polierten Kanten, über Glas-Duschen, gläserne Türen sowie Wand- und Schiebesystemen aus Glas, bis hin zu komplex bearbeiteten Einzelstücken, beispielsweise hinterleuchtete Küchenrückwände in ESG oder VSG mit speziellen Formen, Farbgebungen und Ausschnitten.
Um diesen Wünschen zu entsprechen, haben viele Glasveredler ihren Maschinenpark aufgerüstet, um möglichst viele Technologien im eigenen Unternehmen realisieren zu können: von Schneiden, Bohren, Schleifen, NC- und Oberflächen-Bearbeitung, bis hin zur eigenen ESG- und VSG-Fertigung.
Diese Vielfalt erfordert insbesondere von kleinen und mittelständigen Unternehmen eine flexible und zuverlässige Organisation der Fertigungsabläufe und aller vorgelagerten Büroprozesse. Eine solche Zielstellung ist jedoch ohne eine durchgängige und abgestimmte EDV-Lösung kaum zu bewerkstelligen.
„Wir setzen seit 1998 auf die Softwarelösung Veras von bitec“, erläutert Geschäftsführer Erwin Berger. „Angefangen haben wir dabei mit der Auftragsabwicklung. Im Zuge unserer Unternehmensentwicklung haben wir aber dieses System weiter ausgebaut. Unsere Ziele waren die Reduzierung des Papieraufwands für Fertigungsunterlagen, ein verbesserter Informationsfluss vom Büro in die Fertigung, bei gleichzeitiger Erhöhung der Transparenz und Zuverlässigkeit der Fertigungsabläufe. Eine weitere Zielsetzung war die Erfüllung der Anforderungen im Rahmen der ISO-Zertifizierung (u.a. Reklamationsanalyse).
Der Einsatz der Veras-Software hat, so Erwin Berger, insgesamt im Unternehmen zu einer deutlichen Verbesserung der Transparenz geführt. Derzeit wird an einer Erweiterung bis zu einer vollständigen Fertigungsdisposition (mit Kapazitätsplanung und -überwachung) gearbeitet.
Softwareeinsatz in der Praxis
Um den Papieraufwand zu senken und gleichzeitig alle Informationen (wie Skizzen, Zeichnungen, Kundendateien) an den Aufträgen „zusammenzuhalten“, wurden Scanner mit Stapeleinzug angeschafft. Damit lassen sich Papier-Dokumente erfassen und sofort elektronisch als PDF-Dateien speichern und mit den jeweiligen Aufträgen verlinken. Fertigungsunterlagen werden nun nicht mehr x-mal kopiert und an die Bearbeiter weitergereicht, sondern via LAN direkt in die Produktion übertragen und an den Fertigungs-PCs ausgegeben.
Im zweiten Schritt werden nicht nur Dokumente, sondern auch alle bereitgestellten Dateien, wie zum Beispiel CAD-Zeichnungen im DXF-Format für die NC-Bearbeitung, vernetzt.
Gleichfalls wurde die Auskunftsfähigkeit zum Fertigungsfortschritt bzw. zur Lieferfähigkeit der einzelnen Aufträge verbessert. Dazu werden an den relevanten Stationen der Fertigung (wie Schneiden, Schleifen, Bohren, NC-Bearbeitung) freiprogrammierbare Barcodescanner eingesetzt, mit denen die Erledigung (bzw. Teilrealisierung) der Arbeitsgänge registriert wird.
Vom Status „optimiert“ über „zugeschnitten“, etc. bis hin zu „fertig für den Versand“ (inklusive Abstellplatz) werden alle wichtigen Informationen online zurückgemeldet. Überfälligkeiten oder Engpässe lassen sich nun schneller erkennen und bearbeiten. Dieses System umfasst mittlerweile auch die Bestellungen, Zukäufe und Lagereingangskontrolle.
Die bitec-Software stößt auf großes Interesse: Häufig schauen Fachkollegen vorbei, die ähnliche Systeme planen und sich bei Glas Berger über die Erfahrungen informieren möchten.
Glasbiegen bei Berger
Zweifelsfrei das „Sahnehäubchen“ in der Produktion von Glas Berger ist die neue ESG- und Biegeanlage. Dazu erläutert Erwin Berger: „Die Technologie des thermischen Vorspannens ist ja nicht neu. Bei unserer Anlage jedoch handelt es sich um eine vollautomatische, computergesteuerte Produktionslinie, die bidirektional be- und entladen werden kann und drei verschiedene Härtetechnologien in sich vereint.
In der einen Richtung werden sehr enge Radien – ab Radius 450mm – und gerade Gläser gehärtet. Von der anderen Richtung werden Gläser mit sehr großen Radien – ab Radius 880mm –gebogen und vorgespannt. Das Floatglas wird bereits bearbeitet von unserem bestehenden Werk angeliefert.“
Mit der ersten Anlage lassen sich gebogene sowie gerade ESG-Scheiben mit einer Glasdicke von 5 - 19 mm, in Dimensionen bis 2000 x 3660 mm (ab 880 mm Radius) fertigen. In der zweiten Anlage werden Glasdicken von 4 - 8 mm, in Dimensionen bis 1000 x 2000 mm (ab 450 mm Radius) bearbeitet.
Investition in die Zukunft
Auf die Frage nach der Motivation und den Marktchancen für solch eine nicht unerhebliche Investition meint Berger: „Da gerades und gebogenes ESG bei uns immer häufiger nachgefragt wird, und sich das auch in unseren Verkaufszahlen positiv niederschlägt, war diese Anlage genau die Marktlücke, nach der wir seit langem gesucht haben. Zudem ist gebogenes ESG auf dem europäischen Glasmarkt nach wie vor ein sehr exklusives Produkt, das nur von wenigen Anbietern schnell produziert werden kann. Nur eine Handvoll Firmen fertigen auch Einzelstücke und Kleinserien, die sonst mit hohen Transportkosten nach Österreich importiert werden müssten.“
„Unsere Anlage ist hervorragend für die Produktion von Einzelstücken, Klein- und Großserien geeignet. Sämtliche Flachgläser lassen sich damit biegen und vorspannen. Die fertigen Produkte können auch noch mit unserer VSG Anlage zu absturzsichern Brüstungsgeländern, Trennwandsystemen und Vordächern laminiert werden. Dies bringt damit eine noch höhere Wertschöpfung“, erklärt Berger weiter.
Der wesentliche Vorteil unserer Produktion ist, dass sämtliche Bearbeitungen im eigenen Werk vorgenommen werden und so kurze Lieferzeiten, top Qualität und zufriedene Kunden gewährleistet sind“|
Info
Diese Produkte und Leistungen bietet Glas Berger:
Neben sämtlichen gängigen Glaserarbeiten führen die österreichischen Glasspezialisten von Glas Berger in ihrem Programm u.a. Wintergartenverglasungen, begehbares Glas, Ganzglastüren, Türverglasungen, Bleiverglasungen, Glastrennwände (bedruck und unbedruckt), Küchenrückwände, Glasbrüstungen, Glasvordächer, Glasmöbel (Couchtische, Barplatten, Vitrinen u.v.m.), gläserne Duschtüren, Waschbecken sowie Spiegel. Und der Beschlagshandel rundet das Angebot ab.
Kontakt
Glas Berger
A-3300 Amstetten
Tel. 0043 (74 72) 6 86 93 10
