Hannover Messe: Verbindungsgang von Glasfischer Glastechnik mit Gläsern von Schollglas

01.03.2008 | Veröffentlicht in Ausgabe 03-2008

Kurze Wege und die Möglichkeit, trockenen Fußes von einer Halle zur nächsten zu gelangen, beeinflussen die Attraktivität eines Messegeländes. Um diese Faktoren sicherzustellen, hat die Hannover Messe einen neuen Verbindungsgang zwischen den Hallen 11 und 14 errichten lassen. Stahl und Glas bestimmen sein Erscheinungsbild und sorgen für ein Höchstmaß an Transparenz und Filigranität.

Die Herausforderung für W&P Architects bestand darin, den rund 50 Meter langen und 12,50 Meter breiten Verbindungsgang so reduziert wie möglich zu gestalten, denn Bedingung der Messegesellschaft war, dass der Grünzug zwischen den Hallen trotz dieser baulichen Maßnahme weitestgehend unberührt bleiben sollte. In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Dr. Binnewies entwickelten die Architekten eine filigrane Tragkonstruktion aus Stahl, die komplett von einer Glashaut umhüllt ist. Diese großzügige Transparenz lässt die von der Glasfischer Glastechnik GmbH ausgeführte Konstruktion sehr zurückhaltend in Erscheinung treten. Auf schlanken Stahlstützen lagern in Längsrichtung zwei abgespannte Stahlträger. Diese Abspannung über Druckstäbe ermöglicht besonders schlanke Trägerquerschnitte. Auch bei der Dachkonstruktion kamen abgespannte Stahlträger zum Einsatz. Als Auflager für die Glasscheiben dienen Glashalteprofile, die auf die Stahlträger geschweißt wurden, zusätzlich kam an den Traufkanten jeweils ein Edelstahlprofil als Sogsicherung mittels Verklebung zum Einsatz. Das im Dachbereich eingesetzte Verbundsicherheitsglas aus 2 x 8 mm TVG von Schollglas ist mit einer Antischmutzbeschichtung versehen. Diese Beschichtung reinigt sich kontinuierlich aktiv – mit Hilfe von Tageslicht und Regen. Durch die Neigung kann das Regenwasser gut ablaufen und ermöglicht neben einer verbesserten Durchsicht, gleichzeitig die Zersetzung von organischen Verschmutzungen.

Die punktförmig gelagerte Vertikalverglasung des sechs Meter hohen Verbindungsganges unterstreicht den filigranen Charakter der Konstruktion. Die 3,00 Meter hohen und 1,75 Meter breiten Verbundsicherheitsgläser aus ESG mit vierfacher Folie werden an den Rändern in der Vertikalen an jeweils drei Punkten gehalten. Das filigrane Punkthaltesystem wurde von der Glassline GmbH, Adelsheim, in Zusammenarbeit mit den Planern entwickelt. Am Fußpunkt dient eine Edelstahlplatte mit Anschweißlaschen als Ankerelement für die vier Zugseile; oben sind die Edelstahlseile an den Stahlträgern befestigt. Sämtliche Fassadenscheiben wurden als Modellscheiben von Schollglas ausgeführt. Sie weichen minimal vom rechten Winkel ab und haben die Form eines Parallelogramms, um die leichte Höhendifferenz zwischen der Mitte des Verbindungsganges und den Halleneingängen aufzunehmen.|