_ Die neue Aussichtsplattform bietet Besuchern einen einzigartigen Blick aus der Vogelperspektive auf die ehrfurchteinflößende Kraft und Schönheit von Mutter Natur. Bei dem Glacier Skywalk handelt es sich um eine bogenförmig ausgeführte Stahl-Glas-Konstruktion, die rund 35 m weit über das 280 m tief darunter gelegene Sunwapta Valley hinausragt. Sie ist leicht von dem nur wenige Minuten entfernten Columbia Icefield Glacier Discovery Centre zu erreichen.
Die kühne Konstruktion ist ein repräsentatives Beispiel für den Einsatz von Verbund-Sicherheitsglas (VSG) mit der SentryGlas Ionoplast-Zwischenlage von und zeichnet sich durch eine hohe Belastbarkeit sowie ihre Wetterfestigkeit aus.
Die Entwurfsidee des Architekten sah eine Konstruktion vor, die sich harmonisch in ihre Umgebung einfügt, ohne von deren Schönheit abzulenken. Bei der Umsetzung arbeitete Bauherr Brewster Travel Canada mit dem Architekturbüro Sturgess Architecture und dem Ingenieurbüro Read Jones Christofferson Engineering (RJC) zusammen. Das bauausführende Team beauftragte die Josef Gartner GmbH mit der Fertigung, der Lieferung und der Montage des Stahl-Tragwerks sowie der Verglasung.
Höhere Tragfähigkeit durch Spezial-Folie
Dazu Ingenieur John Kooymans, Direktor von RJC: „Mit der SentryGlas Zwischenlage bieten die eingesetzten VSG-Scheiben eine höhere Resttragfähigkeit nach Bruch als herkömmliche VSG-Folien. Dazu kommt eine bessere Beständigkeit gegen Klimaeinflüsse als bei VSG mit anderen Zwischenlagen, die eine geringere Steifigkeit und Festigkeit bieten.“
Und Kooymans weiter: „Wir bauen das Glas so auf, dass seine Belastbarkeit und seine Resttragfähigkeit nach Bruch die Anforderungen der Bauvorschriften und Projektspezifikationen sogar übertreffen. Dabei erlauben wir dem jeweiligen Glasbauunternehmen, den Aufbau gegebenenfalls den Liefer- und Verarbeitungsbedingungen anzupassen.“
Stefan Zimmermann war bei Gartner für die Verglasung zuständig: „Wir führen in Nordamerika eine Vielzahl von Spezialverglasungen aus, wobei wir stets sehr eng mit den jeweiligen Generalunternehmern zusammenarbeiten. Neben der Herstellung und der Montage übernehmen wir dabei auch viele konstruktive Aufgaben. Für dieses Projekt haben wir die statische Berechnung für das Glas und die Details der Verglasung ausgeführt.“
Auf Basis der ursprünglichen Konstruktionszeichnungen wurde die Feinabstimmung für die Montage vorgenommen und dabei die Leistungsfähigkeit der Glasscheiben berücksichtigt.
Sicherheitsgläser aus Bretten
Details zum Aufbau des Verbund-Sicherheitsglases erläutert Klaus Wittmann von dem Flachglasverarbeiter und -veredler BGT Bischoff Glastechnik AG: „Die Verglasung für den Boden des Glacier Skywalks besteht aus drei jeweils 10 mm dicken Glasscheiben, die mit zwei je 1,52 mm dicken SentryGlas Ionoplast-Zwischenlagen verbunden sind.“
Zur Erleichterung der Instandhaltung deckt eine zusätzliche, 6 mm dicke Verglasung das Laminat auf der Oberseite ab.
In diese Scheiben sind kleine Punkte eingeätzt, die das Glas griffiger machen, ohne die Durchsicht einzuschränken. Die obersten Scheiben sind abnehmbar ausgeführt und mittels einer transparenten Folie mit dem eigentlichen Verbund-Sicherheitsglas verbunden.
Auch die zwei jeweils 10 mm dicken Glasscheiben der 200 m2 großen Balustrade wurden mit einer 1,52 mm dicken SentryGlas Ionoplast-Zwischenlage laminiert.
Dazu Wittmann: „SentryGlas bietet den Vorteil, dass man bei gleicher Belastbarkeit und Ästhetik dünneres Glas einsetzen kann als bei Verwendung von herkömmlichen Zwischenlagen. Die Gewichtseinsparung ist unter konstruktiven und Montageaspekten von sehr hohem Wert. Außerdem sind die dünneren Laminate deutlich farbneutraler, was gerade in dieser Anwendung sehr wichtig ist, um den Natureindruck optisch nicht zu verfälschen.“
David McKenna von Bauherr Brewster Travel fasst zusammen: „Mit dem Glacier Skywalk geben wir Menschen aus aller Welt die Möglichkeit, die Gletscherwelt, die Geologie und das einzigartige Ökosystem des Columbia Icefield Gebietes ganzheitlich zu erfahren. Dabei wurden die verwendeten Materialien so ausgewählt, dass sie die Wirkung der natürlichen Umgebung eher verstärken als von ihr abzulenken. Der Einsatz von SentryGlas im Glasboden der Plattform trägt dazu bei, den visuellen Eindruck des Besuchers zu bereichern und dessen Kontakt mit der Umgebung zu intensivieren.“