_ Die Copenhagen Towers bilden gemeinsam mit dem Crowne Plaza einen markanten Gebäudekomplex. 3-fach-Isoliergläser in unterschiedlichen Aufbauten sowie Isoliergläser mit MicroShade-Sonnenschutzeinlagen bieten abgestimmten Komfort sowie Wärme- und Sonnenschutz. „Mit den vielfältigen Glasaufbauten, einer speziellen Ecklösung und der langen Bemusterungsphase für die Brüstungsscheiben stellte das Objekt sehr komplexe Anforderungen an die Produktion und die Logistik“, so Frank Steinsdörfer, von SG Building Glass Europe. Gefertigt wurden die Gläser vom Saint-Gobain Glassolutions Objekt-Center in Radeburg.
Die seitlichen Fassaden auf der Nord- und Südseite der neuen Türme schwingen sich über 21 Geschosse in die Höhe. Die größte Breite erreicht das Gebäude dabei auf Höhe der 13. Etage, hier kragt der Bogen am weitesten aus. Die Fassade ist als Pfosten-Riegel-Konstruktion errichtet, mit fünf gekrümmten Rohbaustützen, die außenseitig gedämmt und mit hinterlüfteten Edelstahlblechen verkleidet sind.
Die Warmfassade zwischen den Stützen ist als teiltransparente geschosshohe Elementfassade konzipiert. Insgesamt sind 1100 Alu-Glas-Elemente in der Fassade verbaut worden. Die Krümmung wird dabei rein konstruktiv erzielt, alle Bauteile sind plan-eben. Die Formate der Fensterelemente sind jedoch in allen Geschossen unterschiedlich.
Die eingebauten 3-fach-Gläser Climatop Cool Lite SKN 165 kombinieren Sonnenschutz und Wärmedämmung und punkten mit Farbneutralität und hoher Lichtdurchlässigkeit, die den Bedarf an künstlicher Beleuchtung senkt. Die Aufbauten der Gläser variieren dabei je nach Himmelsrichtung sowie Winkel und Anordnung in den jeweiligen Geschossen.
Die Glasecken hatten es in sich
Eine besondere Herausforderung stellten die Glasecken dar. Diese sind zweifach abgestuft von außen nach innen UV-gasdicht ausgeführt. Aus statischen Gründen wird der innere SZR mit Eingriffssystemen und U-Profilen (Vario II nach ETA-Zulassung) zusätzlich gehalten. Dadurch können die gleichen Glasdicken ausgeführt werden wie in den angrenzenden Fassadenflächen. Die äußere Stufe wurde zusätzlich mit Silikon abgezogen. Diese filigrane Ecklösung wurde von der Niederlassung Radeburg in Zusammenarbeit mit Fassadenbauer, Statiker und der eigenen Anwendungstechnik speziell für dieses Projekt erarbeitet.
Im nichttransparenten Paneelbereich der Elemente lassen farblich an die Isoliergläser angepasste Sicherheitsgläser den Eindruck einer Vorhangfassade entstehen. Hier kamen VSG-Scheiben aus 2 × 6 mm TVG mit keramischer Bedruckung in RAL 7021 zum Einsatz.
„Für diese Gläser hatten wir sehr lange Bemusterungsphasen mit dem Architekten, da eine gute Übereinstimmung zwischen Isolierglas und Brüstungsglas gegeben sein musste“, so Frank Steinsdörfer. Die transparenten Standardelemente sind 3,6 m hoch und rund 800 kg schwer.
Sonnenschutzeinlage für blendungsfreien Ausblick
Die spektakuläre Aussicht aus der 20. und 21. Etage steht auch der Öffentlichkeit frei: Dort befindet sich ein Restaurant und bietet durch die 8,5 m hohen Fenster eine faszinierende Aussicht.
500 m2 MicroShade-Verglasungen in der Süd-, West- und Ostfassade sowie in der nach Süden ausgerichteten Dachseite filtern das Sonnenlicht und sorgen ganzjährig für angenehme Temperaturen. MicroShade ist ein Sonnenschutzsystem aus einer perforierten 0,2 mm dicken Metallfolie, die im Scheibenzwischenraum integriert ist. Die Perforierungen sind so geneigt, dass die Sonneneinstrahlung zwar abgeschirmt, die Sicht nach draußen jedoch nicht eingeschränkt wird.
An einem typischen Sommertag wird bei Sonnenhöchststand die direkte Sonneneinstrahlung bis zu 92 % reduziert. Im Winter, bei niedrigem Sonneneinfallswinkel, gelangt bis zu 35 % der Sonnenenergie ins Gebäude. So kombiniert MicroShade einem g-Wert unter 0,1 mit viel Transparenz und natürlichem Tagelichteinfall. Eingebettet zwischen den Isolierglasscheiben ist das wartungsfreie MicroShade System vor Außeneinflüssen geschützt.
Mit der Vielzahl unterschiedlicher, auf die jeweiligen Einbausituationen fein abgestimmten Gläser und Glasaufbauten präsentieren sich die Copenhagen Towers II als eine eindrucksvolle, weithin sichtbare Landmarke.—
