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Lückenbüsser oder Flächenlösungen?

Gut beschirmt auf allen Wegen

_ Schon das Künstlerehepaar Christo und Jeanne-Claude nutzte 1991 bei seinem Kunstprojekt „The Umbrellas Japan - USA“ 3100 gelbe und blaue Schirme, die zeitgleich in der Präfektur Ibaraki, Japan, und im Kern County in Kalifornien offen in der Landschaft aufgestellt wurden. Sicher „nur“ eine künstlerische Aktion, die aber eindrucksvoll zeigt, dass der Schirm als solches als gestalterisches Argument durchaus mehr als würdig war. Auch der Architekt als Künstler setzt deshalb immer wieder sehr gerne den Schirm als gestalterisches Element ein.

Riva auf neuen Wegen

Riva aus dem schwäbischen Backnang baute bisher Gebäudefassaden sowie Glas- und Metallkonstruktionen. Doch das Unternehmen will sich weiter entwickeln. In Zukunft möchte der Engineering-Pionier auch das urbane Umfeld von Gebäuden gestalten. Der erste dazu notwendige Schritt soll die Verschattung mit dem Riva Umbrella sein. „Ich beschäftige mich schon mein ganzes Leben mit moderner Architektur“, sagt Riva Geschäftsführer Hermann Püttmer, „und dazu gehört nicht nur ein Gebäude als solches. Schon lange habe ich die Vision, mich von der geschlossenen Kubatur zu entfernen und ein Bauwerk mit seinem Umfeld verschmelzen zu lassen.“

In den vergangenen Monaten planten und realisierten die Riva-Konstrukteure daher ein Produkt, das sowohl Gestaltungselement als auch Verschattungskonzept ist.

War das Spiel aus Licht und Schatten seit jeher eine gestalterische Option in der Architektur, so entwickelt sich nach Ansicht von Püttmer Verschattung und Sonnenschutz im öffentlichen Raum durch die Klimaerwärmung zu einer unabdingbaren Notwendigkeit. Der neue Großschirm hebe den Unterschied zwischen Innen und Außen auf, zoniert und schaffe Blickachsen. „Worum handelt es sich bei einer gleichförmig verschatteten Fläche?“, fragt Püttmer im Gespräch, „um Innen- oder Außenraum? Es ist schlichtweg eine neue Art räumlicher Gestaltung.“

Design und Funktionalität

Doch es geht um mehr. In seinem Positionspapier „Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden-Württemberg“ empfiehlt das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft bereits seit Jahren, Verschattung als „Maßnahme zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum“. Und genau das leiste lt. Prüttmer der neue Riva Umbrella.

Die Hauptkomponente des trichterförmigen Schirms ist die Membran aus hochbelastbarem Teflongewebe. Mast und Arme sind aus massivem Aluminium gefertigt und mit einer speziellen, teflonbasierten Beschichtung versehen. Die drahtlose Fernbedienung via App auf Smartphone oder Tablet ermöglicht die optionale Steuerung einzelner Einheiten oder ganzer Gruppen von Schirmen. Ein integrierter Neigungssensor schließt den Schirm automatisch, sollte die Windgeschwindigkeit einen kritischen Wert übersteigen.

Jeder Schirm ist mit einer autarken Stromversorgung inkl. integrierter Batterie für den Betrieb von Schirm und LED-Beleuchtung ausgestattet. Der Antrieb samt Steuereinheit wird über eine 24 V-Batterie versorgt, welche über Solarzellen oder einen externen Anschluss geladen wird.

Neue Absatzmärkte?

Zielgruppen und Absatzmärkte für das neue Produkt sieht Püttmer vielfältig. Derzeit nimmt er mit Riva beispielsweise an der Ausschreibung zur Gestaltung von Flächen im Stadtzentrum einer wichtigen Schweizer Metropole teil. Zudem fanden bereits Gespräche und erste Meetings mit amerikanischen Landschaftsarchitekten statt. Der Umbrella sei damit Baustein einer neue Zielgruppenansprache, denn nach Europa und dem Nahen Osten könnte in Zukunft auch der amerikanische Kontinent durchaus lukrative Absatzmärkte eröffnen.

Die Sichtweisen und Vorgehensweisen des weltweit tätigen Unternehmers sind im Bereich der Großschirme sicherlich nicht ganz neu, kommen aber aus einer ganz anderen Richtung als die bisher am Markt tätigen Unternehmen wie Bahama oder May-Sonnenschirme.

So gesehen kann man sich über die neuen Marktimpulse durch einen Unternehmer aus dem Gebäudebereich nur freuen, denn sie generieren neue Kundenansprachen, neue Entwicklungskonzepte und damit neue Märkte. —

Olaf Vögele

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