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Akzente lassen sich auf verschiedenste Art und Weise setzen. Die Architekten wählten den Kontrast und stellten dem Altbau mit seiner verspielten Fassadenornamentik einen schlichten Glaskubus mit opaken Scheiben zur Seite. Alt versus neu, verspielt versus geradlinig, massiv versus transluzent – diese Stichworte charakterisieren das neue Gebäudeensemble. Ausschlaggebend für die Theatererweiterung waren die bislang ungünstigen Arbeitsbedingungen. Das Magazin zum Einlagern der Kulissen war viel zu klein und musste zugleich als Seitenbühne genutzt werden und auch die Nebenräume waren sehr beengt. Der dreigeschossige Anbau mit zurückversetztem Dachgeschoss bietet Raum für Seitenbühne und Magazin, Orchesterprobe, Stimmzimmer, Garderoben, Maske und Requisite – alles Funktionsräume, die in der Regel für den Publikumsverkehr nicht zugänglich sind. Folglich sollte auch von außen nicht ersichtlich sein, was sich im Innenraum abspielt – ein weiterer Grund, weshalb sich die Architekten für eine opake Strucural Glazing Fassade als Außenhaut entschieden. Die 3,60 Meter hohen Einzelscheiben variieren in der Breite und werden zusätzlich oben und unten mit schmalen Klemmleisten zur mechanischen Sicherung gehalten; die Ausführung der Verglasung lag in den Händen der Glasfischer Glastechnik Berlin. Eine Ausnahme bildet der Orchesterprobenraum. Er ist durch eine transparente Glasfaltwand einsehbar und kann zum Theaterplatz geöffnet werden – das eröffnet verschiedenste Nutzungsmöglichkeiten. Die Vorhangfassade aus Verbundsicherheitsglas ist mit einem vollflächigen keramischen Siebdruck von Schollglas versehen. Die Siebdruckfarbe „Side One“ zeichnet sich besonders durch ihre Witterungs- und UV-Beständigkeit aus. Der Siebdruck ermöglicht es, die Räume natürlich zu belichten, ohne Einblicke von außen zu gewähren. Um die flächige Wirkung der Fassade aufzulockern und Offenheit zu signalisieren wurden schmale Glasstreifen ohne Bedruckung scheinbar beliebig eingestreut.
Nicht nur für den Theaterbetrieb ist der Erweiterungsbau ein Gewinn; auch der Stadtraum erfährt durch den Glaskubus eine deutliche Aufwertung, ohne jedoch dem Haupthaus die Show zu stehlen.|
Schollglas Technik GmbH Objektzentrum
01683 Heynitz-Lehden
Tel. (03 52 42) 47 – 2 60
Bautafel
Objekt Kultur- und Bürgerhaus, Döbeln
Bauherr Stadt Döbeln
Architekt Bauplanungsbüro Schroeder, Döbeln
Verglasung Glasfischer Glastechnik Berlin
Glaslieferant Schollglas Technik GmbH
Objektzentrum, Heynitz-Lehden
Fertigstellung Juni 2007